Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877.Zweites Kapitel. Die Zwischendecke hat den Zweck, einestheils den Schall zwischen Die im Wohnhausbau üblichen Zwischendecken heißen: 1) Stülpdecke, 2) Einschubdecke und 3) Windelböden. Die Stülpdecke (Fig. 132 A--B) kommt in untergeordneten [Abbildung]
Fig. 132 sie besteht aus übereinander gestülpten, 20--22zm breiten, 3zm starkenA--B. rauhen und nicht gesäumten Brettern b (auf Schalbretter), auf welche eine 5--8zm hohe Lehmschicht gebracht wird; damit letzterer besser haftet, ordnen einige Techniker die schwalbenschwanzförmigen Latten a auf der untersten Brettlage an. Die Stülpdecke ist besonders für ländliche Wirthschaftsgebäude (Ställe) zweckmäßig und dann noch, wenn der Dachraum einen Ziegelpflasterboden erhalten soll (siehe die Figuren bei den Dachgerüsten). Die Einschubdecke (Fig. 133 A--B) findet in ganz Deutschland [Abbildung]
Fig. 133 am häufigsten Verwendung; ihre Herstellung geschieht folgendermaßen:A--B. an die beiden verticalen Balkenflächen nagelt man die Leisten d, die den Einschubbrettern a ein sicheres Auflager bieten; hierauf kommt zuerst eine dünne Lage Lehm oder Letten, alsdann eine Schicht c Zweites Kapitel. Die Zwiſchendecke hat den Zweck, einestheils den Schall zwiſchen Die im Wohnhausbau üblichen Zwiſchendecken heißen: 1) Stülpdecke, 2) Einſchubdecke und 3) Windelböden. Die Stülpdecke (Fig. 132 A—B) kommt in untergeordneten [Abbildung]
Fig. 132 ſie beſteht aus übereinander geſtülpten, 20—22zm breiten, 3zm ſtarkenA—B. rauhen und nicht geſäumten Brettern b (auf Schalbretter), auf welche eine 5—8zm hohe Lehmſchicht gebracht wird; damit letzterer beſſer haftet, ordnen einige Techniker die ſchwalbenſchwanzförmigen Latten a auf der unterſten Brettlage an. Die Stülpdecke iſt beſonders für ländliche Wirthſchaftsgebäude (Ställe) zweckmäßig und dann noch, wenn der Dachraum einen Ziegelpflaſterboden erhalten ſoll (ſiehe die Figuren bei den Dachgerüſten). Die Einſchubdecke (Fig. 133 A—B) findet in ganz Deutſchland [Abbildung]
Fig. 133 am häufigſten Verwendung; ihre Herſtellung geſchieht folgendermaßen:A—B. an die beiden verticalen Balkenflächen nagelt man die Leiſten d, die den Einſchubbrettern a ein ſicheres Auflager bieten; hierauf kommt zuerſt eine dünne Lage Lehm oder Letten, alsdann eine Schicht c <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0078" n="66"/> <fw place="top" type="header">Zweites Kapitel.</fw><lb/> <p>Die <hi rendition="#g">Zwiſchendecke</hi> hat den Zweck, einestheils den Schall zwiſchen<lb/> den zwei übereinander befindlichen Räumen zu dämpfen, anderntheils<lb/> die durch die Fußbodenritzen ſickernde Feuchtigkeit aufzuſaugen; die<lb/> Zwiſchendecke der Dachbalkenlage ſoll das oberſte Stockwerk gegen<lb/> die wechſelnde äußere Temperatur, welche ſich im Dachbodenraume<lb/> beſtändig geltend macht, ſchützen.</p><lb/> <p>Die im Wohnhausbau üblichen Zwiſchendecken heißen:</p><lb/> <list> <item>1) <hi rendition="#g">Stülpdecke</hi>,</item><lb/> <item>2) <hi rendition="#g">Einſchubdecke</hi> und</item><lb/> <item>3) <hi rendition="#g">Windelböden</hi>.</item> </list><lb/> <p>Die <hi rendition="#g">Stülpdecke</hi> (Fig. 132 <hi rendition="#aq">A—B</hi>) kommt in untergeordneten<lb/> Wohngebäuden vor, und dann auch nur auf der Dachbalkenlage;<lb/><figure><head>Fig. 132 </head><p><hi rendition="#aq">A—B.</hi></p></figure><lb/> ſie beſteht aus übereinander geſtülpten, 20—22<hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">zm</hi></hi> breiten, 3<hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">zm</hi></hi> ſtarken<lb/> rauhen und nicht geſäumten Brettern <hi rendition="#aq">b</hi> (auf Schalbretter), auf welche<lb/> eine 5—8<hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">zm</hi></hi> hohe Lehmſchicht gebracht wird; damit letzterer beſſer<lb/> haftet, ordnen einige Techniker die ſchwalbenſchwanzförmigen Latten<lb/><hi rendition="#aq">a</hi> auf der unterſten Brettlage an. Die Stülpdecke iſt beſonders für<lb/> ländliche Wirthſchaftsgebäude (Ställe) zweckmäßig und dann noch,<lb/> wenn der Dachraum einen Ziegelpflaſterboden erhalten ſoll (ſiehe<lb/> die Figuren bei den Dachgerüſten).</p><lb/> <p>Die <hi rendition="#g">Einſchubdecke</hi> (Fig. 133 <hi rendition="#aq">A—B</hi>) findet in ganz Deutſchland<lb/><figure><head>Fig. 133 </head><p><hi rendition="#aq">A—B.</hi></p></figure><lb/> am häufigſten Verwendung; ihre Herſtellung geſchieht folgendermaßen:<lb/> an die beiden verticalen Balkenflächen nagelt man die Leiſten <hi rendition="#aq">d,</hi> die<lb/> den Einſchubbrettern <hi rendition="#aq">a</hi> ein ſicheres Auflager bieten; hierauf kommt<lb/> zuerſt eine dünne Lage Lehm oder Letten, alsdann eine Schicht <hi rendition="#aq">c</hi><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [66/0078]
Zweites Kapitel.
Die Zwiſchendecke hat den Zweck, einestheils den Schall zwiſchen
den zwei übereinander befindlichen Räumen zu dämpfen, anderntheils
die durch die Fußbodenritzen ſickernde Feuchtigkeit aufzuſaugen; die
Zwiſchendecke der Dachbalkenlage ſoll das oberſte Stockwerk gegen
die wechſelnde äußere Temperatur, welche ſich im Dachbodenraume
beſtändig geltend macht, ſchützen.
Die im Wohnhausbau üblichen Zwiſchendecken heißen:
1) Stülpdecke,
2) Einſchubdecke und
3) Windelböden.
Die Stülpdecke (Fig. 132 A—B) kommt in untergeordneten
Wohngebäuden vor, und dann auch nur auf der Dachbalkenlage;
[Abbildung Fig. 132 A—B.]
ſie beſteht aus übereinander geſtülpten, 20—22zm breiten, 3zm ſtarken
rauhen und nicht geſäumten Brettern b (auf Schalbretter), auf welche
eine 5—8zm hohe Lehmſchicht gebracht wird; damit letzterer beſſer
haftet, ordnen einige Techniker die ſchwalbenſchwanzförmigen Latten
a auf der unterſten Brettlage an. Die Stülpdecke iſt beſonders für
ländliche Wirthſchaftsgebäude (Ställe) zweckmäßig und dann noch,
wenn der Dachraum einen Ziegelpflaſterboden erhalten ſoll (ſiehe
die Figuren bei den Dachgerüſten).
Die Einſchubdecke (Fig. 133 A—B) findet in ganz Deutſchland
[Abbildung Fig. 133 A—B.]
am häufigſten Verwendung; ihre Herſtellung geſchieht folgendermaßen:
an die beiden verticalen Balkenflächen nagelt man die Leiſten d, die
den Einſchubbrettern a ein ſicheres Auflager bieten; hierauf kommt
zuerſt eine dünne Lage Lehm oder Letten, alsdann eine Schicht c
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