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Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878.

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Erstes Kapitel. Das Ziegelmauerwerk.
halb, damit man im Stande ist, bei Vergrößerung der Anlage zwei
oder drei Feuerungen mehr hinein zu leiten.

Das Uebermaß des Zuges läßt sich leicht durch "Schieber" oder
"Register" ausgleichen. In größeren Fabriken legt man schon bei
der Erbauung mehrerer Oefen einen gemeinschaftlichen Schornstein
an, wodurch der Kostenpunkt wesentlich vermindert wird und die
Oefen auch einen regelmäßigen Zug bekommen; nur dürfen sie nicht
alle gleichzeitig beschickt werden. Der Querschnitt eines solchen Ka-
mins muß gleich sein der Summe aller Querschnitte des für einen
Ofen speciell nöthigen Schornsteins.

Somit bezieht sich das Q in der zuletzt genannten Formel auf
die Gesammtleistung der sämmtlichen Kessel, und 1 auf die Gesammt-
länge der Züge.

Beim Einleiten mehrerer Feuerungen in einen Schornstein ist die
Vorsicht zu gebrauchen, daß die Gasströme von zwei verschiedenen

[Abbildung] Fig. 112.
Feuerungen beim Eintritt in
den Kamin sich niemals scharf-
kantig treffen, sondern dann erst
mit einander in Berührung
kommen, wenn sie eine und die-
selbe Richtung angenommen ha-
ben. Dies kann man leicht durch
"Zungen" oder "Diagonaldirek-
tionsplatten" erzeugen; erstere
kommen bei kleinerem Quer-
schnitt, letztere bei größerem
Querschnitt des Kamins zur An-
wendung.

Die Anordnung solcher Di-
rektionsplatten · veranschaulicht
Fig. 112. In vorliegendem Falle
ist eine ausgeführte Anlage dar-
gestellt; der quadratische Schorn-
stein hat unten eine äußere Breite
von 4,5m, der Fuchs (die Rauchzu-
leitung einer jeden Feuerung) ist 0,9m breit, 1,5m hoch und die innere
Weite des Kamins beträgt 1,5m. In diagonaler Richtung stehen
zwei Platten von 1,5--2m Höhe, von der Sohle des Fuchses an gerechnet;

Erſtes Kapitel. Das Ziegelmauerwerk.
halb, damit man im Stande iſt, bei Vergrößerung der Anlage zwei
oder drei Feuerungen mehr hinein zu leiten.

Das Uebermaß des Zuges läßt ſich leicht durch „Schieber“ oder
„Regiſter“ ausgleichen. In größeren Fabriken legt man ſchon bei
der Erbauung mehrerer Oefen einen gemeinſchaftlichen Schornſtein
an, wodurch der Koſtenpunkt weſentlich vermindert wird und die
Oefen auch einen regelmäßigen Zug bekommen; nur dürfen ſie nicht
alle gleichzeitig beſchickt werden. Der Querſchnitt eines ſolchen Ka-
mins muß gleich ſein der Summe aller Querſchnitte des für einen
Ofen ſpeciell nöthigen Schornſteins.

Somit bezieht ſich das Q in der zuletzt genannten Formel auf
die Geſammtleiſtung der ſämmtlichen Keſſel, und 1 auf die Geſammt-
länge der Züge.

Beim Einleiten mehrerer Feuerungen in einen Schornſtein iſt die
Vorſicht zu gebrauchen, daß die Gasſtröme von zwei verſchiedenen

[Abbildung] Fig. 112.
Feuerungen beim Eintritt in
den Kamin ſich niemals ſcharf-
kantig treffen, ſondern dann erſt
mit einander in Berührung
kommen, wenn ſie eine und die-
ſelbe Richtung angenommen ha-
ben. Dies kann man leicht durch
„Zungen“ oder „Diagonaldirek-
tionsplatten“ erzeugen; erſtere
kommen bei kleinerem Quer-
ſchnitt, letztere bei größerem
Querſchnitt des Kamins zur An-
wendung.

Die Anordnung ſolcher Di-
rektionsplatten · veranſchaulicht
Fig. 112. In vorliegendem Falle
iſt eine ausgeführte Anlage dar-
geſtellt; der quadratiſche Schorn-
ſtein hat unten eine äußere Breite
von 4,5m, der Fuchs (die Rauchzu-
leitung einer jeden Feuerung) iſt 0,9m breit, 1,5m hoch und die innere
Weite des Kamins beträgt 1,5m. In diagonaler Richtung ſtehen
zwei Platten von 1,5—2m Höhe, von der Sohle des Fuchſes an gerechnet;

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[100/0116] Erſtes Kapitel. Das Ziegelmauerwerk. halb, damit man im Stande iſt, bei Vergrößerung der Anlage zwei oder drei Feuerungen mehr hinein zu leiten. Das Uebermaß des Zuges läßt ſich leicht durch „Schieber“ oder „Regiſter“ ausgleichen. In größeren Fabriken legt man ſchon bei der Erbauung mehrerer Oefen einen gemeinſchaftlichen Schornſtein an, wodurch der Koſtenpunkt weſentlich vermindert wird und die Oefen auch einen regelmäßigen Zug bekommen; nur dürfen ſie nicht alle gleichzeitig beſchickt werden. Der Querſchnitt eines ſolchen Ka- mins muß gleich ſein der Summe aller Querſchnitte des für einen Ofen ſpeciell nöthigen Schornſteins. Somit bezieht ſich das Q in der zuletzt genannten Formel auf die Geſammtleiſtung der ſämmtlichen Keſſel, und 1 auf die Geſammt- länge der Züge. Beim Einleiten mehrerer Feuerungen in einen Schornſtein iſt die Vorſicht zu gebrauchen, daß die Gasſtröme von zwei verſchiedenen [Abbildung Fig. 112.] Feuerungen beim Eintritt in den Kamin ſich niemals ſcharf- kantig treffen, ſondern dann erſt mit einander in Berührung kommen, wenn ſie eine und die- ſelbe Richtung angenommen ha- ben. Dies kann man leicht durch „Zungen“ oder „Diagonaldirek- tionsplatten“ erzeugen; erſtere kommen bei kleinerem Quer- ſchnitt, letztere bei größerem Querſchnitt des Kamins zur An- wendung. Die Anordnung ſolcher Di- rektionsplatten · veranſchaulicht Fig. 112. In vorliegendem Falle iſt eine ausgeführte Anlage dar- geſtellt; der quadratiſche Schorn- ſtein hat unten eine äußere Breite von 4,5m, der Fuchs (die Rauchzu- leitung einer jeden Feuerung) iſt 0,9m breit, 1,5m hoch und die innere Weite des Kamins beträgt 1,5m. In diagonaler Richtung ſtehen zwei Platten von 1,5—2m Höhe, von der Sohle des Fuchſes an gerechnet;

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Zitationshilfe: Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre02_1878/116>, abgerufen am 24.11.2024.