hervortritt. Sodann werden die Felder zwischen den Nuthen verputzt.
[Abbildung]
Fig. 192 A--D.
Selbstverständlich beginnt die Putzarbeit am obersten Saume der Wand.
Bruchsteinmauern können nur dann einen Verputz erhalten, wenn die Steine, aus denen erstere bestehen, sich mit dem Mörtel genügend verbinden, so daß der Putz an ihnen haften bleibt; ist dieses nicht der Fall, dürfte nur das Ausfugen anzurathen sein, wobei aber der Maurer sich hüten muß, daß die Mörtelmasse nicht auf den Steinen sitzen bleibt. Denn dieselbe löst sich leicht ab und reißt den Fugenmörtel gleichfalls heraus. Daher ist es gut, den ringsum anklebenden Mörtel bei Zeiten, d. h. so lange er nicht erhärtet, mit der Kelle zu entfernen. Zur Ausfugung bedient man sich des frisch angemachten Cementmörtels, weil der Kalkmörtel nur mangelhaft festhaftet.
Das Putzen der Lehmwände hat viel Schwierigkeit, wenn man dieselben mit einem Anwurfe von Kalkmörtel bewerfen will, da erfah- rungsmäßig Lehm und Kalk keine Verbindung mit einander eingehen. Am meisten zu empfehlen wäre, die Lehmwände nur mit Lehmmörtel (in Wasser verdünnter Lehm) dünn zu bewerfen und glatt zu reiben. Zu diesem Behufe wird eine in Lehm- (egyptischen Ziegeln) oder Luft-
Wanderley, Bauconstr. II. 14
Der Verputz der Mauern und Decken.
hervortritt. Sodann werden die Felder zwiſchen den Nuthen verputzt.
[Abbildung]
Fig. 192 A—D.
Selbſtverſtändlich beginnt die Putzarbeit am oberſten Saume der Wand.
Bruchſteinmauern können nur dann einen Verputz erhalten, wenn die Steine, aus denen erſtere beſtehen, ſich mit dem Mörtel genügend verbinden, ſo daß der Putz an ihnen haften bleibt; iſt dieſes nicht der Fall, dürfte nur das Ausfugen anzurathen ſein, wobei aber der Maurer ſich hüten muß, daß die Mörtelmaſſe nicht auf den Steinen ſitzen bleibt. Denn dieſelbe löſt ſich leicht ab und reißt den Fugenmörtel gleichfalls heraus. Daher iſt es gut, den ringsum anklebenden Mörtel bei Zeiten, d. h. ſo lange er nicht erhärtet, mit der Kelle zu entfernen. Zur Ausfugung bedient man ſich des friſch angemachten Cementmörtels, weil der Kalkmörtel nur mangelhaft feſthaftet.
Das Putzen der Lehmwände hat viel Schwierigkeit, wenn man dieſelben mit einem Anwurfe von Kalkmörtel bewerfen will, da erfah- rungsmäßig Lehm und Kalk keine Verbindung mit einander eingehen. Am meiſten zu empfehlen wäre, die Lehmwände nur mit Lehmmörtel (in Waſſer verdünnter Lehm) dünn zu bewerfen und glatt zu reiben. Zu dieſem Behufe wird eine in Lehm- (egyptiſchen Ziegeln) oder Luft-
Wanderley, Bauconſtr. II. 14
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[209/0225]
Der Verputz der Mauern und Decken.
hervortritt. Sodann werden die Felder zwiſchen den Nuthen
verputzt.
[Abbildung Fig. 192 A—D.]
Selbſtverſtändlich beginnt die Putzarbeit am oberſten Saume
der Wand.
Bruchſteinmauern können nur dann einen Verputz erhalten,
wenn die Steine, aus denen erſtere beſtehen, ſich mit dem Mörtel genügend
verbinden, ſo daß der Putz an ihnen haften bleibt; iſt dieſes nicht der Fall,
dürfte nur das Ausfugen anzurathen ſein, wobei aber der Maurer
ſich hüten muß, daß die Mörtelmaſſe nicht auf den Steinen ſitzen
bleibt. Denn dieſelbe löſt ſich leicht ab und reißt den Fugenmörtel
gleichfalls heraus. Daher iſt es gut, den ringsum anklebenden
Mörtel bei Zeiten, d. h. ſo lange er nicht erhärtet, mit der Kelle zu
entfernen. Zur Ausfugung bedient man ſich des friſch angemachten
Cementmörtels, weil der Kalkmörtel nur mangelhaft feſthaftet.
Das Putzen der Lehmwände hat viel Schwierigkeit, wenn man
dieſelben mit einem Anwurfe von Kalkmörtel bewerfen will, da erfah-
rungsmäßig Lehm und Kalk keine Verbindung mit einander eingehen.
Am meiſten zu empfehlen wäre, die Lehmwände nur mit Lehmmörtel (in
Waſſer verdünnter Lehm) dünn zu bewerfen und glatt zu reiben. Zu
dieſem Behufe wird eine in Lehm- (egyptiſchen Ziegeln) oder Luft-
Wanderley, Bauconſtr. II. 14
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Wanderleys "Handbuch" erschien bereits 1872 in zw… [mehr]
Wanderleys "Handbuch" erschien bereits 1872 in zwei Bänden. Die Ausgabe von 1877/1878 ist die 2., gänzlich umgearbarbeitete und sehr vermehrte Auflage und wurde aufgrund der besseren verfügbarkeit für das DTA digitalisiert.
Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878, S. 209. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre02_1878/225>, abgerufen am 04.12.2024.
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