jener Sehnen, die parallel zur Kreuzrißebene sind. Auch erhält man einen Durchschnittspunkt k', wenn man durch Q' u' die parallele Hülfsebene zur verticalen Projectionsebene legt, sie schneidet dann die Kegelfläche in der geraden Erzeugenden und die Cylinderfläche in einer Kreislinie.
Die Hülfsebene I schneidet die Kegelfläche in einem Kreise vom Halbmesser f'' e'' und die Cylinderfläche in der geraden Erzeugenden m' p' oder m'' p''; um die horizontale Projection der beiden Durch- schnittspunkte zu erhalten, beschreibe man mit dem Halbmesser f'' e'' aus der Kreuzprojection Q''' einen Kreis, projicire in die Kreuzriß- projectionsebene die Gerade (Erzeugende), längs welcher die Cylinder- fläche geschnitten wurde, wonach sich die Durchschnittspunkte m'' und p''', welche der Kreuzprojection der Durchdringungscurve angehören, ergeben.
Legt man jetzt die Hülfsebene II wieder normal auf A X, dann schneidet sie die Kegelfläche in einer Kreislinie vom Halbmesser h'' g'', und die Cylinderfläche längs der Erzeugenden in s' n' s'' n''. Man erhält nun die Kreuzrißprojection s''' und n''' der Durchschnittspunkte beider Flächen, wenn man aus Q''' mit dem Halbmesser h'' s'' den Kreisbogen h''' s''' n''' zieht, der die Kreuzrißprojectionen s''' n''' der Cylinder-Erzeugenden in den oben benannten Punkten schneidet. Verbindet man die Punkte c''' m''' s''' k''' n''' p''' und l''' durch eine continuirliche Curve, so gelangt man zur Kreuzrißprojection der Durchschnittscurve beider Flächen.
Um die horizontale Projection l' p' n' k' s' etc. der Durchschnitts- curve zu erhalten, ziehe man r' p' = r' m' = r''' p''' = r''' m''', n' s' = n''' s'''.
Die Fig. 287 A--C giebt den Grundriß C und die Schnitte A B einer kleinen, mit einem spitzbogigen Tonnengewölbe überdeckten Ka- pelle; unten befinde tsich eine ebenfalls überwölbte Gruft. Der Spitzbogen ist aus den Punkten a a construirt; die Gewölbe-Mauerung selbst reicht nicht bis zu den Kämpferlinien hinab, sondern setzt sich auf das ausgekragte Mauerwerk, wodurch das Widerlager verstärkt und der Gewölbeschub (da die wirkliche Bogenweite kleiner geworden ist) bedeutend vermindert wird. Das 1/2 Stein starke Gewölbe wurde an den beiden Enden und in der Mitte mit Verstärkungsbögen ver- sehen, welche nach inwendig vorspringen und eigentlich nur für die ar- chitektonische Gliederung der inneren Gewölbefläche vorhanden sind.
Zweites Kapitel. Die Gewölbe.
jener Sehnen, die parallel zur Kreuzrißebene ſind. Auch erhält man einen Durchſchnittspunkt k', wenn man durch Q' u' die parallele Hülfsebene zur verticalen Projectionsebene legt, ſie ſchneidet dann die Kegelfläche in der geraden Erzeugenden und die Cylinderfläche in einer Kreislinie.
Die Hülfsebene I ſchneidet die Kegelfläche in einem Kreiſe vom Halbmeſſer f'' e'' und die Cylinderfläche in der geraden Erzeugenden m' p' oder m'' p''; um die horizontale Projection der beiden Durch- ſchnittspunkte zu erhalten, beſchreibe man mit dem Halbmeſſer f'' e'' aus der Kreuzprojection Q''' einen Kreis, projicire in die Kreuzriß- projectionsebene die Gerade (Erzeugende), längs welcher die Cylinder- fläche geſchnitten wurde, wonach ſich die Durchſchnittspunkte m'' und p''', welche der Kreuzprojection der Durchdringungscurve angehören, ergeben.
Legt man jetzt die Hülfsebene II wieder normal auf A X, dann ſchneidet ſie die Kegelfläche in einer Kreislinie vom Halbmeſſer h'' g'', und die Cylinderfläche längs der Erzeugenden in s' n' s'' n''. Man erhält nun die Kreuzrißprojection s''' und n''' der Durchſchnittspunkte beider Flächen, wenn man aus Q''' mit dem Halbmeſſer h'' s'' den Kreisbogen h''' s''' n''' zieht, der die Kreuzrißprojectionen s''' n''' der Cylinder-Erzeugenden in den oben benannten Punkten ſchneidet. Verbindet man die Punkte c''' m''' s''' k''' n''' p''' und l''' durch eine continuirliche Curve, ſo gelangt man zur Kreuzrißprojection der Durchſchnittscurve beider Flächen.
Um die horizontale Projection l' p' n' k' s' ꝛc. der Durchſchnitts- curve zu erhalten, ziehe man r' p' = r' m' = r''' p''' = r''' m''', n' s' = n''' s'''.
Die Fig. 287 A—C giebt den Grundriß C und die Schnitte A B einer kleinen, mit einem ſpitzbogigen Tonnengewölbe überdeckten Ka- pelle; unten befinde tſich eine ebenfalls überwölbte Gruft. Der Spitzbogen iſt aus den Punkten a a conſtruirt; die Gewölbe-Mauerung ſelbſt reicht nicht bis zu den Kämpferlinien hinab, ſondern ſetzt ſich auf das ausgekragte Mauerwerk, wodurch das Widerlager verſtärkt und der Gewölbeſchub (da die wirkliche Bogenweite kleiner geworden iſt) bedeutend vermindert wird. Das ½ Stein ſtarke Gewölbe wurde an den beiden Enden und in der Mitte mit Verſtärkungsbögen ver- ſehen, welche nach inwendig vorſpringen und eigentlich nur für die ar- chitektoniſche Gliederung der inneren Gewölbefläche vorhanden ſind.
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Zweites Kapitel. Die Gewölbe.
jener Sehnen, die parallel zur Kreuzrißebene ſind. Auch erhält man
einen Durchſchnittspunkt k', wenn man durch Q' u' die parallele
Hülfsebene zur verticalen Projectionsebene legt, ſie ſchneidet dann
die Kegelfläche in der geraden Erzeugenden und die Cylinderfläche
in einer Kreislinie.
Die Hülfsebene I ſchneidet die Kegelfläche in einem Kreiſe vom
Halbmeſſer f'' e'' und die Cylinderfläche in der geraden Erzeugenden
m' p' oder m'' p''; um die horizontale Projection der beiden Durch-
ſchnittspunkte zu erhalten, beſchreibe man mit dem Halbmeſſer f'' e''
aus der Kreuzprojection Q''' einen Kreis, projicire in die Kreuzriß-
projectionsebene die Gerade (Erzeugende), längs welcher die Cylinder-
fläche geſchnitten wurde, wonach ſich die Durchſchnittspunkte m'' und
p''', welche der Kreuzprojection der Durchdringungscurve angehören,
ergeben.
Legt man jetzt die Hülfsebene II wieder normal auf A X, dann
ſchneidet ſie die Kegelfläche in einer Kreislinie vom Halbmeſſer h'' g'',
und die Cylinderfläche längs der Erzeugenden in s' n' s'' n''. Man
erhält nun die Kreuzrißprojection s''' und n''' der Durchſchnittspunkte
beider Flächen, wenn man aus Q''' mit dem Halbmeſſer h'' s'' den
Kreisbogen h''' s''' n''' zieht, der die Kreuzrißprojectionen s''' n''' der
Cylinder-Erzeugenden in den oben benannten Punkten ſchneidet.
Verbindet man die Punkte c''' m''' s''' k''' n''' p''' und l''' durch eine
continuirliche Curve, ſo gelangt man zur Kreuzrißprojection der
Durchſchnittscurve beider Flächen.
Um die horizontale Projection l' p' n' k' s' ꝛc. der Durchſchnitts-
curve zu erhalten, ziehe man r' p' = r' m' = r''' p''' = r''' m''', n' s'
= n''' s'''.
Die Fig. 287 A—C giebt den Grundriß C und die Schnitte A B
einer kleinen, mit einem ſpitzbogigen Tonnengewölbe überdeckten Ka-
pelle; unten befinde tſich eine ebenfalls überwölbte Gruft. Der Spitzbogen
iſt aus den Punkten a a conſtruirt; die Gewölbe-Mauerung ſelbſt
reicht nicht bis zu den Kämpferlinien hinab, ſondern ſetzt ſich auf
das ausgekragte Mauerwerk, wodurch das Widerlager verſtärkt und
der Gewölbeſchub (da die wirkliche Bogenweite kleiner geworden iſt)
bedeutend vermindert wird. Das ½ Stein ſtarke Gewölbe wurde
an den beiden Enden und in der Mitte mit Verſtärkungsbögen ver-
ſehen, welche nach inwendig vorſpringen und eigentlich nur für die ar-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Wanderleys "Handbuch" erschien bereits 1872 in zw… [mehr]
Wanderleys "Handbuch" erschien bereits 1872 in zwei Bänden. Die Ausgabe von 1877/1878 ist die 2., gänzlich umgearbarbeitete und sehr vermehrte Auflage und wurde aufgrund der besseren verfügbarkeit für das DTA digitalisiert.
Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878, S. 274. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre02_1878/290>, abgerufen am 17.06.2024.
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