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Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878.

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Zweites Kapitel. Die Gewölbe.
e) man braucht keine Einschalung oder Einlattung, sondern es
genügen schon die Lehrbögen allein zur richtigen Her-
stellung des ganzen Gewölbes (siehe Fig. 327 B).

Drittens: Von Breymann wird in seinem Handbuch "Baucon-
struktionslehre" eine andere Schwalbenschwanzwölbung vorgeschlagen,
bei welcher der Arbeiter in der Mitte zu wölben beginnt und hierzu
die Richtung der Steine von der Mitte aus rechtwinklig annimmt,
sodaß die kürzeren Fugen zu Lagerfugen, die durchgehenden zu Stoß-
fugen werden. Dieses Verfahren verdeutlicht die Fig. 328 und wird

[Abbildung] Fig. 328.
dann zweckmäßig sein, wenn die Kappenwiderlager nicht höher als
bis zur Oberkante der Widerlagsfläche ausgeführt werden sollen.

Viertens: Ringförmige Einwölbung auf Rutschlehr-
bögen
. Hierbei haben die Lager- und Stoßfugen dieselbe Richtung
wie bei der Kufeinwölbung, aber es gehen die Stoßfugen von Wider-
lager zu Widerlager durch und die Lagerfugen wechseln verband-
mäßig ab (Fig. 329 A--C). Diese Einwölbung ist jetzt fast allent-
halben ganz allgemein gebräuchlich und besitzt allen anderen gegen-
über folgende Vortheile:

a) wie in Fig. 327 B fehlt auch hier die durchgehende Brechungsfuge;
b) es kommen nur ein Viertel soviel Lagerfugen vor, mithin ist
die Preßbarkeit des Mörtels von geringerem Einflusse
beim Setzen der Kappe;
c) durch die Reibung und Bindekraft des Mörtels wird bei der
großen Berührungsfläche der Steine in den Stoßfugen ein
bedeutender Theil des Schubs aufgehoben;
Zweites Kapitel. Die Gewölbe.
e) man braucht keine Einſchalung oder Einlattung, ſondern es
genügen ſchon die Lehrbögen allein zur richtigen Her-
ſtellung des ganzen Gewölbes (ſiehe Fig. 327 B).

Drittens: Von Breymann wird in ſeinem Handbuch „Baucon-
ſtruktionslehre“ eine andere Schwalbenſchwanzwölbung vorgeſchlagen,
bei welcher der Arbeiter in der Mitte zu wölben beginnt und hierzu
die Richtung der Steine von der Mitte aus rechtwinklig annimmt,
ſodaß die kürzeren Fugen zu Lagerfugen, die durchgehenden zu Stoß-
fugen werden. Dieſes Verfahren verdeutlicht die Fig. 328 und wird

[Abbildung] Fig. 328.
dann zweckmäßig ſein, wenn die Kappenwiderlager nicht höher als
bis zur Oberkante der Widerlagsfläche ausgeführt werden ſollen.

Viertens: Ringförmige Einwölbung auf Rutſchlehr-
bögen
. Hierbei haben die Lager- und Stoßfugen dieſelbe Richtung
wie bei der Kufeinwölbung, aber es gehen die Stoßfugen von Wider-
lager zu Widerlager durch und die Lagerfugen wechſeln verband-
mäßig ab (Fig. 329 A—C). Dieſe Einwölbung iſt jetzt faſt allent-
halben ganz allgemein gebräuchlich und beſitzt allen anderen gegen-
über folgende Vortheile:

a) wie in Fig. 327 B fehlt auch hier die durchgehende Brechungsfuge;
b) es kommen nur ein Viertel ſoviel Lagerfugen vor, mithin iſt
die Preßbarkeit des Mörtels von geringerem Einfluſſe
beim Setzen der Kappe;
c) durch die Reibung und Bindekraft des Mörtels wird bei der
großen Berührungsfläche der Steine in den Stoßfugen ein
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[320/0336] Zweites Kapitel. Die Gewölbe. e) man braucht keine Einſchalung oder Einlattung, ſondern es genügen ſchon die Lehrbögen allein zur richtigen Her- ſtellung des ganzen Gewölbes (ſiehe Fig. 327 B). Drittens: Von Breymann wird in ſeinem Handbuch „Baucon- ſtruktionslehre“ eine andere Schwalbenſchwanzwölbung vorgeſchlagen, bei welcher der Arbeiter in der Mitte zu wölben beginnt und hierzu die Richtung der Steine von der Mitte aus rechtwinklig annimmt, ſodaß die kürzeren Fugen zu Lagerfugen, die durchgehenden zu Stoß- fugen werden. Dieſes Verfahren verdeutlicht die Fig. 328 und wird [Abbildung Fig. 328.] dann zweckmäßig ſein, wenn die Kappenwiderlager nicht höher als bis zur Oberkante der Widerlagsfläche ausgeführt werden ſollen. Viertens: Ringförmige Einwölbung auf Rutſchlehr- bögen. Hierbei haben die Lager- und Stoßfugen dieſelbe Richtung wie bei der Kufeinwölbung, aber es gehen die Stoßfugen von Wider- lager zu Widerlager durch und die Lagerfugen wechſeln verband- mäßig ab (Fig. 329 A—C). Dieſe Einwölbung iſt jetzt faſt allent- halben ganz allgemein gebräuchlich und beſitzt allen anderen gegen- über folgende Vortheile: a) wie in Fig. 327 B fehlt auch hier die durchgehende Brechungsfuge; b) es kommen nur ein Viertel ſoviel Lagerfugen vor, mithin iſt die Preßbarkeit des Mörtels von geringerem Einfluſſe beim Setzen der Kappe; c) durch die Reibung und Bindekraft des Mörtels wird bei der großen Berührungsfläche der Steine in den Stoßfugen ein bedeutender Theil des Schubs aufgehoben;

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Zitationshilfe: Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878, S. 320. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre02_1878/336>, abgerufen am 24.11.2024.