Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878.

Bild:
<< vorherige Seite

Systeme und graphische Construktionen der Sterngewölbe.
zu construiren, so daß der Schildbogen über a e die Form des Bogens
a s' erhält.

Das zweite System beruht darauf, daß nicht das über der Dia-
gonale geschlagene Quadrat als der erzeugende, als der Principal-
bogen, angenommen ist, sondern daß man die Grundlinie desselben
durch ein Aneinandersetzen der Grundlinien der verschiedenen Bögen
b e, e a und a C bildet, wie in Fig. 469A und B geschehen ist, dann

[Abbildung] Fig. 469.
[Abbildung] Fig. 470.
in C ein Loth fällt und dasselbe gleich der beabsichtigten Scheitelhöhe
macht. Wir nehmen letztere, um die sich ergebenden Bögen leichter
mit den an dem andern Verfahren gefundenen zu vergleichen, der in
Fig. 468 A angenommenen halben Länge der Diagonale gleich an.
Man ziehe dann die Linie b C', halbire dieselbe und mache in dem
Halbirungspunkt ein Lothriß, der nach unten verlängert in seinem
Durchschnitt C'' mit der Verlängerung C' C den Mittelpunkt des Prin-
zipalbogens abgiebt, welcher nunmehr geschlagen alle einzelnen Bogen-
theile b e, a c etc. in sich faßt. Um den Bogen d b zu finden, trage
man dann in Fig. 470 A d b von e nach b' in Fig. 469 A, und mache
man aus d' und b', mit der Länge C' C'', einen Kreisschnitt x', aus
welchem der gesuchte Bogen zu schlagen ist.

Die Fig. 470 B zeigt in der perspectivischen Ansicht die Gestaltung
des die Durchkreuzung a in Fig. 470 A bewirkenden Werkstücks, wonach

29*

Syſteme und graphiſche Conſtruktionen der Sterngewölbe.
zu conſtruiren, ſo daß der Schildbogen über a e die Form des Bogens
a s' erhält.

Das zweite Syſtem beruht darauf, daß nicht das über der Dia-
gonale geſchlagene Quadrat als der erzeugende, als der Principal-
bogen, angenommen iſt, ſondern daß man die Grundlinie deſſelben
durch ein Aneinanderſetzen der Grundlinien der verſchiedenen Bögen
b e, e a und a C bildet, wie in Fig. 469A und B geſchehen iſt, dann

[Abbildung] Fig. 469.
[Abbildung] Fig. 470.
in C ein Loth fällt und daſſelbe gleich der beabſichtigten Scheitelhöhe
macht. Wir nehmen letztere, um die ſich ergebenden Bögen leichter
mit den an dem andern Verfahren gefundenen zu vergleichen, der in
Fig. 468 A angenommenen halben Länge der Diagonale gleich an.
Man ziehe dann die Linie b C', halbire dieſelbe und mache in dem
Halbirungspunkt ein Lothriß, der nach unten verlängert in ſeinem
Durchſchnitt C'' mit der Verlängerung C' C den Mittelpunkt des Prin-
zipalbogens abgiebt, welcher nunmehr geſchlagen alle einzelnen Bogen-
theile b e, a c ꝛc. in ſich faßt. Um den Bogen d b zu finden, trage
man dann in Fig. 470 A d b von e nach b' in Fig. 469 A, und mache
man aus d' und b', mit der Länge C' C'', einen Kreisſchnitt x', aus
welchem der geſuchte Bogen zu ſchlagen iſt.

Die Fig. 470 B zeigt in der perſpectiviſchen Anſicht die Geſtaltung
des die Durchkreuzung a in Fig. 470 A bewirkenden Werkſtücks, wonach

29*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0467" n="451"/><fw place="top" type="header">Sy&#x017F;teme und graphi&#x017F;che Con&#x017F;truktionen der Sterngewölbe.</fw><lb/>
zu con&#x017F;truiren, &#x017F;o daß der Schildbogen über <hi rendition="#aq">a e</hi> die Form des Bogens<lb/><hi rendition="#aq">a s'</hi> erhält.</p><lb/>
              <p>Das zweite Sy&#x017F;tem beruht darauf, daß nicht das über der Dia-<lb/>
gonale ge&#x017F;chlagene Quadrat als der erzeugende, als der Principal-<lb/>
bogen, angenommen i&#x017F;t, &#x017F;ondern daß man die Grundlinie de&#x017F;&#x017F;elben<lb/>
durch ein Aneinander&#x017F;etzen der Grundlinien der ver&#x017F;chiedenen Bögen<lb/><hi rendition="#aq">b e</hi>, <hi rendition="#aq">e a</hi> und <hi rendition="#aq">a C</hi> bildet, wie in Fig. 469<hi rendition="#aq">A</hi> und <hi rendition="#aq">B</hi> ge&#x017F;chehen i&#x017F;t, dann<lb/><figure><head>Fig. 469.</head></figure><lb/><figure><head>Fig. 470.</head></figure><lb/>
in <hi rendition="#aq">C</hi> ein Loth fällt und da&#x017F;&#x017F;elbe gleich der beab&#x017F;ichtigten Scheitelhöhe<lb/>
macht. Wir nehmen letztere, um die &#x017F;ich ergebenden Bögen leichter<lb/>
mit den an dem andern Verfahren gefundenen zu vergleichen, der in<lb/>
Fig. 468 <hi rendition="#aq">A</hi> angenommenen halben Länge der Diagonale gleich an.<lb/>
Man ziehe dann die Linie <hi rendition="#aq">b C'</hi>, halbire die&#x017F;elbe und mache in dem<lb/>
Halbirungspunkt ein Lothriß, der nach unten verlängert in &#x017F;einem<lb/>
Durch&#x017F;chnitt <hi rendition="#aq">C''</hi> mit der Verlängerung <hi rendition="#aq">C' C</hi> den Mittelpunkt des Prin-<lb/>
zipalbogens abgiebt, welcher nunmehr ge&#x017F;chlagen alle einzelnen Bogen-<lb/>
theile <hi rendition="#aq">b e</hi>, <hi rendition="#aq">a c</hi> &#xA75B;c. in &#x017F;ich faßt. Um den Bogen <hi rendition="#aq">d b</hi> zu finden, trage<lb/>
man dann in Fig. 470 <hi rendition="#aq">A d b</hi> von <hi rendition="#aq">e</hi> nach <hi rendition="#aq">b'</hi> in Fig. 469 <hi rendition="#aq">A</hi>, und mache<lb/>
man aus <hi rendition="#aq">d'</hi> und <hi rendition="#aq">b'</hi>, mit der Länge <hi rendition="#aq">C' C''</hi>, einen Kreis&#x017F;chnitt <hi rendition="#aq">x'</hi>, aus<lb/>
welchem der ge&#x017F;uchte Bogen zu &#x017F;chlagen i&#x017F;t.</p><lb/>
              <p>Die Fig. 470 <hi rendition="#aq">B</hi> zeigt in der per&#x017F;pectivi&#x017F;chen An&#x017F;icht die Ge&#x017F;taltung<lb/>
des die Durchkreuzung <hi rendition="#aq">a</hi> in Fig. 470 <hi rendition="#aq">A</hi> bewirkenden Werk&#x017F;tücks, wonach<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">29*</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[451/0467] Syſteme und graphiſche Conſtruktionen der Sterngewölbe. zu conſtruiren, ſo daß der Schildbogen über a e die Form des Bogens a s' erhält. Das zweite Syſtem beruht darauf, daß nicht das über der Dia- gonale geſchlagene Quadrat als der erzeugende, als der Principal- bogen, angenommen iſt, ſondern daß man die Grundlinie deſſelben durch ein Aneinanderſetzen der Grundlinien der verſchiedenen Bögen b e, e a und a C bildet, wie in Fig. 469A und B geſchehen iſt, dann [Abbildung Fig. 469.] [Abbildung Fig. 470.] in C ein Loth fällt und daſſelbe gleich der beabſichtigten Scheitelhöhe macht. Wir nehmen letztere, um die ſich ergebenden Bögen leichter mit den an dem andern Verfahren gefundenen zu vergleichen, der in Fig. 468 A angenommenen halben Länge der Diagonale gleich an. Man ziehe dann die Linie b C', halbire dieſelbe und mache in dem Halbirungspunkt ein Lothriß, der nach unten verlängert in ſeinem Durchſchnitt C'' mit der Verlängerung C' C den Mittelpunkt des Prin- zipalbogens abgiebt, welcher nunmehr geſchlagen alle einzelnen Bogen- theile b e, a c ꝛc. in ſich faßt. Um den Bogen d b zu finden, trage man dann in Fig. 470 A d b von e nach b' in Fig. 469 A, und mache man aus d' und b', mit der Länge C' C'', einen Kreisſchnitt x', aus welchem der geſuchte Bogen zu ſchlagen iſt. Die Fig. 470 B zeigt in der perſpectiviſchen Anſicht die Geſtaltung des die Durchkreuzung a in Fig. 470 A bewirkenden Werkſtücks, wonach 29*

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Wanderleys "Handbuch" erschien bereits 1872 in zw… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre02_1878
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre02_1878/467
Zitationshilfe: Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878, S. 451. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre02_1878/467>, abgerufen am 22.11.2024.