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Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878.

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Erstes Kapitel. Das Ziegelmauerwerk.

Eine Maueranordnung ganz besonderer Art veröffentlichte der
Verfasser dieses Werkes in "ländliche Wirthschaftsgebäude"*) im
2. Bande, Kapitel: "Rindviehställe"; sie stammt vom Ingenieur Hampe
in Wien und wurde vor einigen Jahren bei einem großen Rindvieh-
stalle auf einer Herrschaft des Fürsten Liechtenstein bei Prag zuerst
ausgeführt. Herr Hampe, dem wir persönlich die genaue Beschrei-
bung dieser interessanten Anlage verdanken, stellte drei Mauern von
je 1/2 Stein (15zm) Dicke so nebeneinander her, daß zwischen ihnen

[Abbildung] Fig. 75.
[Abbildung] Fig. 76.
wiederum ein Zwischenraum von 10zm verblieb; sonach beträgt die
ganze Mauerstärke (3 . 15) + (2 . 15) = 55zm. Die Steine in jeder
Mauer, und wiederum die Mauern unter sich, werden mit schwalben-
schwanzartigen Dippeln (Dübeln) miteinander verbunden und erhalten
auf diese Weise, zumal die Dippeln in gutem Kalkmörtel liegen, eine
feste und unverschiebbare Lage. Aeußerlich ist das Gebäude mit Kalk-
mörtel verputzt worden.

*) "Die ländlichen Wirthschaftsgebäude", herausgegeben von G. Wanderley, unter
Mitwirkung von Baumeister E. Jähn.
Erſtes Kapitel. Das Ziegelmauerwerk.

Eine Maueranordnung ganz beſonderer Art veröffentlichte der
Verfaſſer dieſes Werkes in „ländliche Wirthſchaftsgebäude“*) im
2. Bande, Kapitel: „Rindviehſtälle“; ſie ſtammt vom Ingenieur Hampe
in Wien und wurde vor einigen Jahren bei einem großen Rindvieh-
ſtalle auf einer Herrſchaft des Fürſten Liechtenſtein bei Prag zuerſt
ausgeführt. Herr Hampe, dem wir perſönlich die genaue Beſchrei-
bung dieſer intereſſanten Anlage verdanken, ſtellte drei Mauern von
je ½ Stein (15zm) Dicke ſo nebeneinander her, daß zwiſchen ihnen

[Abbildung] Fig. 75.
[Abbildung] Fig. 76.
wiederum ein Zwiſchenraum von 10zm verblieb; ſonach beträgt die
ganze Mauerſtärke (3 . 15) + (2 . 15) = 55zm. Die Steine in jeder
Mauer, und wiederum die Mauern unter ſich, werden mit ſchwalben-
ſchwanzartigen Dippeln (Dübeln) miteinander verbunden und erhalten
auf dieſe Weiſe, zumal die Dippeln in gutem Kalkmörtel liegen, eine
feſte und unverſchiebbare Lage. Aeußerlich iſt das Gebäude mit Kalk-
mörtel verputzt worden.

*) „Die ländlichen Wirthſchaftsgebäude“, herausgegeben von G. Wanderley, unter
Mitwirkung von Baumeiſter E. Jähn.
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[62/0078] Erſtes Kapitel. Das Ziegelmauerwerk. Eine Maueranordnung ganz beſonderer Art veröffentlichte der Verfaſſer dieſes Werkes in „ländliche Wirthſchaftsgebäude“ *) im 2. Bande, Kapitel: „Rindviehſtälle“; ſie ſtammt vom Ingenieur Hampe in Wien und wurde vor einigen Jahren bei einem großen Rindvieh- ſtalle auf einer Herrſchaft des Fürſten Liechtenſtein bei Prag zuerſt ausgeführt. Herr Hampe, dem wir perſönlich die genaue Beſchrei- bung dieſer intereſſanten Anlage verdanken, ſtellte drei Mauern von je ½ Stein (15zm) Dicke ſo nebeneinander her, daß zwiſchen ihnen [Abbildung Fig. 75.] [Abbildung Fig. 76.] wiederum ein Zwiſchenraum von 10zm verblieb; ſonach beträgt die ganze Mauerſtärke (3 . 15) + (2 . 15) = 55zm. Die Steine in jeder Mauer, und wiederum die Mauern unter ſich, werden mit ſchwalben- ſchwanzartigen Dippeln (Dübeln) miteinander verbunden und erhalten auf dieſe Weiſe, zumal die Dippeln in gutem Kalkmörtel liegen, eine feſte und unverſchiebbare Lage. Aeußerlich iſt das Gebäude mit Kalk- mörtel verputzt worden. *) „Die ländlichen Wirthſchaftsgebäude“, herausgegeben von G. Wanderley, unter Mitwirkung von Baumeiſter E. Jähn.

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Zitationshilfe: Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre02_1878/78>, abgerufen am 26.11.2024.