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Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878.

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Erstes Kapitel. Das Ziegelmauerwerk.
gewendet wurden. Fig. 79 zeigt den Verband für dicke Mauern mit
den Zwischensteinen a; in dünnen Mauern bleiben letztere ganz fort.
Bei den erwähnten Arbeiterhäusern sind die Mauern nur dünn und
selbst die Decken mit Hohlsteinen gewölbt. Näheres über die Arbei-
terwohnungen und die Anwendung solcher Hohlsteine kann nachge-
lesen werden in der "Zeitschrift für Bauwesen", Jahrgang II, Seite 38,
Blatt 13 und 14.

Neuerdings hat man sich überzeugt, daß die Lochsteine nicht den
großen Nutzen gewähren, welchen man allseits vor 10--20 Jahren
von ihnen erwartete, denn

erstens: sind sie etwa 25 % theurer als Vollziegel;
zweitens: besitzen sie keine große Tragfähigkeit, die Festigkeit des
vollen Ziegels verhält sich zu der des Lochsteines wie 17 : 11;
drittens: leichte Zerbrechlichkeit;
viertens: haftet der Putz an den glatten Wänden der Maschinen-
steine nicht gut.

Immerhin haben die Hohlsteine manche Vorzüge, welche unter
Umständen recht zur Geltung kommen können, nämlich:

1. die Wände trocknen bald aus;
2. die Hohlsteine halten den Schall gut ab;
3. do. die Feuchtigkeit,

aus welchem Grunde man sie gern zu Isolirschichten verwendet.

Die Lochsteine erhalten das Format der Vollziegel, damit man beide
Arten zusammen vermauern kann. Außer der runden Höhlung (Fig. 78)

[Abbildung] Fig. 80 A--D.
kommen auch viereckige vor (Fig. 80 A B und 82), welche neben- und
übereinander angebracht werden. Die besten mit viereckiger Höhlung
sind wie Fig. 80 A B gestaltet. Die Oeffnungen befinden sich am

Erſtes Kapitel. Das Ziegelmauerwerk.
gewendet wurden. Fig. 79 zeigt den Verband für dicke Mauern mit
den Zwiſchenſteinen a; in dünnen Mauern bleiben letztere ganz fort.
Bei den erwähnten Arbeiterhäuſern ſind die Mauern nur dünn und
ſelbſt die Decken mit Hohlſteinen gewölbt. Näheres über die Arbei-
terwohnungen und die Anwendung ſolcher Hohlſteine kann nachge-
leſen werden in der „Zeitſchrift für Bauweſen“, Jahrgang II, Seite 38,
Blatt 13 und 14.

Neuerdings hat man ſich überzeugt, daß die Lochſteine nicht den
großen Nutzen gewähren, welchen man allſeits vor 10—20 Jahren
von ihnen erwartete, denn

erſtens: ſind ſie etwa 25 % theurer als Vollziegel;
zweitens: beſitzen ſie keine große Tragfähigkeit, die Feſtigkeit des
vollen Ziegels verhält ſich zu der des Lochſteines wie 17 : 11;
drittens: leichte Zerbrechlichkeit;
viertens: haftet der Putz an den glatten Wänden der Maſchinen-
ſteine nicht gut.

Immerhin haben die Hohlſteine manche Vorzüge, welche unter
Umſtänden recht zur Geltung kommen können, nämlich:

1. die Wände trocknen bald aus;
2. die Hohlſteine halten den Schall gut ab;
3. do. die Feuchtigkeit,

aus welchem Grunde man ſie gern zu Iſolirſchichten verwendet.

Die Lochſteine erhalten das Format der Vollziegel, damit man beide
Arten zuſammen vermauern kann. Außer der runden Höhlung (Fig. 78)

[Abbildung] Fig. 80 A—D.
kommen auch viereckige vor (Fig. 80 A B und 82), welche neben- und
übereinander angebracht werden. Die beſten mit viereckiger Höhlung
ſind wie Fig. 80 A B geſtaltet. Die Oeffnungen befinden ſich am

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[64/0080] Erſtes Kapitel. Das Ziegelmauerwerk. gewendet wurden. Fig. 79 zeigt den Verband für dicke Mauern mit den Zwiſchenſteinen a; in dünnen Mauern bleiben letztere ganz fort. Bei den erwähnten Arbeiterhäuſern ſind die Mauern nur dünn und ſelbſt die Decken mit Hohlſteinen gewölbt. Näheres über die Arbei- terwohnungen und die Anwendung ſolcher Hohlſteine kann nachge- leſen werden in der „Zeitſchrift für Bauweſen“, Jahrgang II, Seite 38, Blatt 13 und 14. Neuerdings hat man ſich überzeugt, daß die Lochſteine nicht den großen Nutzen gewähren, welchen man allſeits vor 10—20 Jahren von ihnen erwartete, denn erſtens: ſind ſie etwa 25 % theurer als Vollziegel; zweitens: beſitzen ſie keine große Tragfähigkeit, die Feſtigkeit des vollen Ziegels verhält ſich zu der des Lochſteines wie 17 : 11; drittens: leichte Zerbrechlichkeit; viertens: haftet der Putz an den glatten Wänden der Maſchinen- ſteine nicht gut. Immerhin haben die Hohlſteine manche Vorzüge, welche unter Umſtänden recht zur Geltung kommen können, nämlich: 1. die Wände trocknen bald aus; 2. die Hohlſteine halten den Schall gut ab; 3. do. die Feuchtigkeit, aus welchem Grunde man ſie gern zu Iſolirſchichten verwendet. Die Lochſteine erhalten das Format der Vollziegel, damit man beide Arten zuſammen vermauern kann. Außer der runden Höhlung (Fig. 78) [Abbildung Fig. 80 A—D.] kommen auch viereckige vor (Fig. 80 A B und 82), welche neben- und übereinander angebracht werden. Die beſten mit viereckiger Höhlung ſind wie Fig. 80 A B geſtaltet. Die Oeffnungen befinden ſich am

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Zitationshilfe: Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre02_1878/80>, abgerufen am 26.11.2024.