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Sigismundus Freyberger [i. e. Wartmann, Sigismund Friedrich]: Germania Pertubata et Restaurata: Das ist [...] Theologo-Historica Politische Discursus, Vom Zustand deß gantzen Römischen Reichs. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1650.

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ET RESTAVR. DISCVRS. XI.


Der eylffte Discurß.

Wie fünff Mönch den gantzen Erdboden erregt: Was vor Zei-
chen in den Vier Theilen der Welt/ vor der Veränderung vor-
her gegangen? Vnd was vor Propheceyungen hiervon zufin-
den? Woher solche Propheceyungen vnnd Straffen kommen?
Vnd ob newe Orden anzustellen wären?

DEr Herr Herr thut nichts/ Er offenbare dann
sein Gehe mnüß den Propheten/ seinen Knechten/ lehret
vns die heilige Schrifft: Vnd zwar durch Wort vnd
Eingeben/ oder durch Zeichen. Also sahen die Wei-
sen in Morgenland den Stern/ deß newgebornen Jüdischen/ ja
Himmel-Königs/ der jhnen vorleuchtete/ biß an das Hauß.

Also ließ sich ein mächtiges Heer/ vnnd dann ein fewriges
Schwerd vber Jerusalemsehen/ als dieselbige reiff zur Straaff/
zerstöret/ vnd zu einem Steinhauffen werden solte; der vielfaltigen
Prophereyungen/ so von diesen beyden Wunderwercken GOttes
kundbar sind/ zugeschweigen/ auff diese Weiß gefiel es dem Schö-
pffer aller Menschen/ dem Stiffter aller Königreichen/ vor andert-
halb hundert Jahren auch mit der gantzen Welt zugebaen; in dem
Er seine Zeichen schen/ vnd seine geistliche Gesanden hören lassen.
Dann wie der Blitz lang vor dem Schlag hergehet/ wie der Don-
ner in den finstern Wolcken brummelt/ wie die Erden bebet/ wie die
Thier von einer vnglücklichen Gegend weichen/ wie die Mäuß vor
dem Einfall auß einem hinckenden Baw wandern: Also pfleget
GOtt seine Straffen nicht ehe ergehen zulassen/ biß der Himmel
die erste Post seines gerechten Zorns/ den Menschenkindern zuvor
angedeutet. Dann das Gestirn vnd die Planeten sind deß aller-
höchsten Königs sonderbare Gerichtsbotten vnd Herolden/ welche
die Menschen vor Gericht einladen/ vnd wegen der bevorstehenden

Ver-
P
ET RESTAVR. DISCVRS. XI.


Der eylffte Diſcurß.

Wie fünff Moͤnch den gantzen Erdboden erregt: Was vor Zei-
chen in den Vier Theilen der Welt/ vor der Veraͤnderung vor-
her gegangen? Vnd was vor Propheceyungen hiervon zufin-
den? Woher ſolche Propheceyungen vnnd Straffen kommen?
Vnd ob newe Orden anzuſtellen waͤren?

DEr Herr Herr thut nichts/ Er offenbare dann
ſein Gehe mnuͤß den Propheten/ ſeinen Knechten/ lehret
vns die heilige Schrifft: Vnd zwar durch Wort vnd
Eingeben/ oder durch Zeichen. Alſo ſahen die Wei-
ſen in Morgenland den Stern/ deß newgebornen Juͤdiſchen/ ja
Himmel-Koͤnigs/ der jhnen vorleuchtete/ biß an das Hauß.

Alſo ließ ſich ein maͤchtiges Heer/ vnnd dann ein fewriges
Schwerd vber Jeruſalemſehen/ als dieſelbige reiff zur Straaff/
zerſtoͤret/ vnd zu einem Steinhauffen werden ſolte; der vielfaltigen
Prophereyungen/ ſo von dieſen beyden Wunderwercken GOttes
kundbar ſind/ zugeſchweigen/ auff dieſe Weiß gefiel es dem Schoͤ-
pffer aller Menſchen/ dem Stiffter aller Koͤnigreichen/ vor andert-
halb hundert Jahren auch mit der gantzen Welt zugebaen; in dem
Er ſeine Zeichen ſchen/ vnd ſeine geiſtliche Geſanden hoͤren laſſen.
Dann wie der Blitz lang vor dem Schlag hergehet/ wie der Don-
ner in den finſtern Wolcken brummelt/ wie die Erden bebet/ wie die
Thier von einer vngluͤcklichen Gegend weichen/ wie die Maͤuß vor
dem Einfall auß einem hinckenden Baw wandern: Alſo pfleget
GOtt ſeine Straffen nicht ehe ergehen zulaſſen/ biß der Himmel
die erſte Poſt ſeines gerechten Zorns/ den Menſchenkindern zuvor
angedeutet. Dann das Geſtirn vnd die Planeten ſind deß aller-
hoͤchſten Koͤnigs ſonderbare Gerichtsbotten vnd Herolden/ welche
die Menſchen vor Gericht einladen/ vnd wegen der bevorſtehenden

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[113/0121] ET RESTAVR. DISCVRS. XI. Der eylffte Diſcurß. Wie fünff Moͤnch den gantzen Erdboden erregt: Was vor Zei- chen in den Vier Theilen der Welt/ vor der Veraͤnderung vor- her gegangen? Vnd was vor Propheceyungen hiervon zufin- den? Woher ſolche Propheceyungen vnnd Straffen kommen? Vnd ob newe Orden anzuſtellen waͤren? DEr Herr Herr thut nichts/ Er offenbare dann ſein Gehe mnuͤß den Propheten/ ſeinen Knechten/ lehret vns die heilige Schrifft: Vnd zwar durch Wort vnd Eingeben/ oder durch Zeichen. Alſo ſahen die Wei- ſen in Morgenland den Stern/ deß newgebornen Juͤdiſchen/ ja Himmel-Koͤnigs/ der jhnen vorleuchtete/ biß an das Hauß. Alſo ließ ſich ein maͤchtiges Heer/ vnnd dann ein fewriges Schwerd vber Jeruſalemſehen/ als dieſelbige reiff zur Straaff/ zerſtoͤret/ vnd zu einem Steinhauffen werden ſolte; der vielfaltigen Prophereyungen/ ſo von dieſen beyden Wunderwercken GOttes kundbar ſind/ zugeſchweigen/ auff dieſe Weiß gefiel es dem Schoͤ- pffer aller Menſchen/ dem Stiffter aller Koͤnigreichen/ vor andert- halb hundert Jahren auch mit der gantzen Welt zugebaen; in dem Er ſeine Zeichen ſchen/ vnd ſeine geiſtliche Geſanden hoͤren laſſen. Dann wie der Blitz lang vor dem Schlag hergehet/ wie der Don- ner in den finſtern Wolcken brummelt/ wie die Erden bebet/ wie die Thier von einer vngluͤcklichen Gegend weichen/ wie die Maͤuß vor dem Einfall auß einem hinckenden Baw wandern: Alſo pfleget GOtt ſeine Straffen nicht ehe ergehen zulaſſen/ biß der Himmel die erſte Poſt ſeines gerechten Zorns/ den Menſchenkindern zuvor angedeutet. Dann das Geſtirn vnd die Planeten ſind deß aller- hoͤchſten Koͤnigs ſonderbare Gerichtsbotten vnd Herolden/ welche die Menſchen vor Gericht einladen/ vnd wegen der bevorſtehenden Ver- P

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Zitationshilfe: Sigismundus Freyberger [i. e. Wartmann, Sigismund Friedrich]: Germania Pertubata et Restaurata: Das ist [...] Theologo-Historica Politische Discursus, Vom Zustand deß gantzen Römischen Reichs. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1650, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wartmann_germania01_1650/121>, abgerufen am 21.11.2024.