Wartmann, Sigismund Friedrich: Germaniae Pertvrbatae et Restavratae sive Vnpartheyischer wolmeynender Theologo-Politicorum Discvrsvm Ander vnd dritter Theil. Frankfurt (Main), 1650.Germaniae Perturbatae & Restauratae rühren/ vnd einem Theil gäntzlich vnd endlich abgesprochen werden sollen/ gestrit-ten wird. Damit es aber nicht das ansehen habe/ ob solte diese specialis reservatio seu Vnd wann schon in Annis 1503. vnd 1504. etliche Vrtheil an bemeldtem den
Germaniæ Perturbatæ & Reſtauratæ ruͤhren/ vnd einem Theil gaͤntzlich vnd endlich abgeſprochen werden ſollen/ geſtrit-ten wird. Damit es aber nicht das anſehen habe/ ob ſolte dieſe ſpecialis reſervatio ſeu Vnd wann ſchon in Annis 1503. vnd 1504. etliche Vrtheil an bemeldtem den
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Germaniæ Perturbatæ & Reſtauratæ
ruͤhren/ vnd einem Theil gaͤntzlich vnd endlich abgeſprochen werden ſollen/ geſtrit-
ten wird.
Damit es aber nicht das anſehen habe/ ob ſolte dieſe ſpecialis reſervatio ſeu
exceptio à regulâ die Außtraͤgen oder dem Kaͤyſerlichen Cammer-Gericht in
Jhrer Inſtantia ein Schaden oder Eintrag thun/ vñ etwan in conſequentiam uni-
verſalis alicujus, ſeu ordinariè cognitionis aulicæ gezogen werden; ſo haben ſich
die Staͤnd mit einer ſonderbahren daſelbſt angehefften clauſula ſalvatoria bey
Zeiten verwahren wollen/ vnd mit Jhrer Mayſt. ſich expreßè dahin vergliechen/
daß dieſem vorgemeldten Lehens-Faͤllen reſervirte cognition ſonſten in andern
der Cammer-Gerichts-Ordnung vnabbruͤchig ſeyn ſolle. Darauß dann an
ſich ſelbſten erhellet/ daß in denen Faͤllen/ welche nicht Fuͤrſtenthuͤmb/ Graff- oder
Herꝛſchafften antreffen/ es in alle Weg bey der Ordnung/ vnd deren darin
exprimirten Außtraͤgen/ vnd Cammer-Gerichts Iuriſdiction zulaſſen ſey. Vnd
eben darumb haben ſich auch die Churfuͤrſten/ Fürſten vnd Staͤnd/ bald nach
Auffrichtung der Cammer-Gerichts-Ordnung/ wieder Kaͤyſer Maximilian den
erſten dieſes Namens beſchwert/ dann als Jhre Mayſt. nicht allein im Jahr 1502.
der verglichenen Cammer-Gerichts-Ordnung zu wider/ den Churfuͤrſten zu
Coͤlln/ auff Anhalten der Statt Coͤlln/ citiren, ſondern auch hernacher Anno 1503.
das Cammer-Gericht zu Regenſpurg nicht veranlaßter maſſen beſetzen vnd hal-
ten laſſen; haben Sie ſolches ſo wohl auff dem Collegial-Tag zu Wuͤrtzburg/
als auch von Maͤyntz auß/ einhellig widerſprochen; mit dem vorwenden/ daß ſolch
abſonderlich Gericht den Staͤnden gantz beſchwerlich/ auch jhren Freyheiten vnd
Herkommen abbrüchig vnnd nach theilig ſeye; darumben auch Seine Mayſt.
auff die von Jhnen mit gewiſſer Maaß zuvor Anno 1495. vnnd 1500. bewilligt
Cammer-Gerichts-Ordnung gewieſen. Darauff dann ſolch abſonderlich
Cammer Gericht ſtracks Anno 1505. gantz wieder abgeſtellt/ vnd hernacher Anno
1507. de novo, aber nicht wie zuvor/ nach deß Kaͤyſerlichen Hoffs gefallen/ ſon-
dern nach Außweiſung der Cammer-Gerichts Ordnung/ mit den Staͤnden deß
Reichs darzu deputirten raͤthen beſetzt vnd angeordnet/ auch hernacher jederzeit/
darbey alſo vngeaͤndert gelaſſen worden.
Vnd wann ſchon in Annis 1503. vnd 1504. etliche Vrtheil an bemeldtem
abſonderlichen Cammer-Gericht ergangen ſeyn moͤchten/ ſo iſt es doch eben die
Vrſach geweſen/ warumb die Staͤnd ſolches nothwendig anden/ vnd das Werck
ad prima principia revocieren muͤſſen: Vnd koͤnnen zwar die damahls publi-
cirte Vrtheil wieder die jenige/ ſo Iuriſdictionem prolongirt haben/ dem reich vnd
deſſen Staͤnden/ ſo ſich deren nicht theilhafftig gemacht/ zu einigem præjuditz
nicht angezogen werden. So hat nicht weniger auch hernacher der Kaͤyſerliche
zu Nuͤrnberg angeordnete Rath/ welcher das Regiement genant worden/ die
limites præſcriptos Oberheiten/ vnd ſich auch je bißweilen im Nahmen der Kaͤy-
ſerlichen Mayſt. der Gerichtlichen Proceſſen zwiſchen den anſuchenden ſtreitten-
den
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