Wartmann, Sigismund Friedrich: De Statu Pertvrbato Franciae et Germaniae: Vnpartheyischer wolmeynender Discursuum Supplementum, oder Fünffter Theil. Frankfurt (Main), 1653.Deß Card. Mazarini Consil: vnd Dienst: ste versehen war. Solche vnglückliche Fälle in geringer Anzahl habennicht gehindert/ daß dieser Fürst nach seinem Todt nicht in Franck- reich den Zunahm deß Grossen darvon getragen der auch allenthalben mit grossem Wohlgefallen angenommen worden/ also daß seine Tu- gend eben schön vnd herrlich in der Leuthe Gedächtnuß gerühmet/ als bey seinem Leben. Das III. Capitel. Das obige wird durch das Exempel der Regierung Ludo- vici XIII. erwiesen. JSt noch vbrig/ daß wir von dieses Fürsten Sohns Regierung Vnd solte fürwahr der höchsten Vngerechtigkeit ähnlich seyn/ setzen/
Deß Card. Mazarini Conſil: vnd Dienſt: ſte verſehen war. Solche vngluͤckliche Faͤlle in geringer Anzahl habennicht gehindert/ daß dieſer Fuͤrſt nach ſeinem Todt nicht in Franck- reich den Zunahm deß Groſſen darvon getragen der auch allenthalben mit groſſem Wohlgefallen angenommen worden/ alſo daß ſeine Tu- gend eben ſchoͤn vnd herꝛlich in der Leuthe Gedaͤchtnuß geruͤhmet/ als bey ſeinem Leben. Das III. Capitel. Das obige wird durch das Exempel der Regierung Ludo- vici XIII. erwieſen. JSt noch vbrig/ daß wir von dieſes Fuͤrſten Sohns Regierung Vnd ſolte fuͤrwahr der hoͤchſten Vngerechtigkeit aͤhnlich ſeyn/ ſetzen/
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0015" n="7"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Deß Card. Mazarini <hi rendition="#aq">Conſil:</hi> vnd Dienſt:</hi></fw><lb/> ſte verſehen war. Solche vngluͤckliche Faͤlle in geringer Anzahl haben<lb/> nicht gehindert/ daß dieſer Fuͤrſt nach ſeinem Todt nicht in Franck-<lb/> reich den Zunahm deß Groſſen darvon getragen der auch allenthalben<lb/> mit groſſem Wohlgefallen angenommen worden/ alſo daß ſeine Tu-<lb/> gend eben ſchoͤn vnd herꝛlich in der Leuthe Gedaͤchtnuß geruͤhmet/ als<lb/> bey ſeinem Leben.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq">III.</hi> Capitel.<lb/> Das obige wird durch das Exempel der Regierung</hi><hi rendition="#aq">Ludo-<lb/> vici XIII.</hi> erwieſen.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">J</hi>St noch vbrig/ daß wir von dieſes Fuͤrſten Sohns Regierung<lb/> reden/ welche dann nicht weniger Fruchtbar an wunderſammen<lb/> Geſchichten/ noch weniger reich an Ehren/ als deß Vatters<lb/> Regierung geweſen. Dennoch hat der Lauff ſolcher Wunder/ ſo<lb/> etwas lang war/ etliche mahl ſich muͤſſen vnderbrechen laſſen/ alſo daß<lb/> der Glantz dieſes Koͤnigreichs etwann auch Finſternuſſen gelitten. Daß<lb/> die Belaͤgerung vor <hi rendition="#aq">Montauban,</hi> vor <hi rendition="#aq">S. Omer,</hi> vor <hi rendition="#aq">Dolen,</hi> vor <hi rendition="#aq">Tor-<lb/> toſa</hi> vnd <hi rendition="#aq">Tarragona</hi> vffgehoben; daß Philipsburg vnd Trier vberliſtet;<lb/> daß die <hi rendition="#aq">Liga</hi> zu <hi rendition="#aq">Avignon</hi> vngluͤcklich gefuͤhret; vnd zumahl daß der An-<lb/> ſchlag vff <hi rendition="#aq">Gennes</hi> verſchertzt worden: Daß man vor <hi rendition="#aq">Fontaraby,</hi><lb/> Diedenhoven/ <hi rendition="#aq">Sedan,</hi> vñ <hi rendition="#aq">Hennacour</hi> Schimpff eingelegt: Daß die<lb/> Grawbuͤndten vnd das Veltlin abgefallen/ daß die Spanier die Pi-<lb/> ckardy vberſchwemmet/ vnd Capellen/ <hi rendition="#aq">Catelet</hi> vnd <hi rendition="#aq">Corby</hi> dadurch be-<lb/> zwungen; <hi rendition="#aq">Baſſee</hi> vnd <hi rendition="#aq">Arien</hi> durch vnſere eygene Werck wieder erobert/<lb/> ſind zwar Flecken/ ſo aber die Schoͤnheit dieſes ſchöne Koͤnigreichs nicht<lb/> außgeloͤſcht/ noch ſeine Herꝛlichkeit verdunckelt.</p><lb/> <p>Vnd ſolte fuͤrwahr der hoͤchſten Vngerechtigkeit aͤhnlich ſeyn/<lb/> wann wegen einer ſo geringen Zahl der verdrießlichen Zufaͤllen/ man<lb/> vor nichts wolterechnen/ daß ſo viel Partheyligkeit in dem Koͤnigreich<lb/> vorkommen/ oder gedempffet: ſo viel vnrechtmaͤſſigen Gewalts auſſer-<lb/> halb deß Koͤnigreichs vnder dieſem Fuͤrſten abgewand/ vnnd das Joch<lb/> der Dienſtbarkeit zerbrochen werden. Vnd wann man hiengegen wolte<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſetzen/</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [7/0015]
Deß Card. Mazarini Conſil: vnd Dienſt:
ſte verſehen war. Solche vngluͤckliche Faͤlle in geringer Anzahl haben
nicht gehindert/ daß dieſer Fuͤrſt nach ſeinem Todt nicht in Franck-
reich den Zunahm deß Groſſen darvon getragen der auch allenthalben
mit groſſem Wohlgefallen angenommen worden/ alſo daß ſeine Tu-
gend eben ſchoͤn vnd herꝛlich in der Leuthe Gedaͤchtnuß geruͤhmet/ als
bey ſeinem Leben.
Das III. Capitel.
Das obige wird durch das Exempel der Regierung Ludo-
vici XIII. erwieſen.
JSt noch vbrig/ daß wir von dieſes Fuͤrſten Sohns Regierung
reden/ welche dann nicht weniger Fruchtbar an wunderſammen
Geſchichten/ noch weniger reich an Ehren/ als deß Vatters
Regierung geweſen. Dennoch hat der Lauff ſolcher Wunder/ ſo
etwas lang war/ etliche mahl ſich muͤſſen vnderbrechen laſſen/ alſo daß
der Glantz dieſes Koͤnigreichs etwann auch Finſternuſſen gelitten. Daß
die Belaͤgerung vor Montauban, vor S. Omer, vor Dolen, vor Tor-
toſa vnd Tarragona vffgehoben; daß Philipsburg vnd Trier vberliſtet;
daß die Liga zu Avignon vngluͤcklich gefuͤhret; vnd zumahl daß der An-
ſchlag vff Gennes verſchertzt worden: Daß man vor Fontaraby,
Diedenhoven/ Sedan, vñ Hennacour Schimpff eingelegt: Daß die
Grawbuͤndten vnd das Veltlin abgefallen/ daß die Spanier die Pi-
ckardy vberſchwemmet/ vnd Capellen/ Catelet vnd Corby dadurch be-
zwungen; Baſſee vnd Arien durch vnſere eygene Werck wieder erobert/
ſind zwar Flecken/ ſo aber die Schoͤnheit dieſes ſchöne Koͤnigreichs nicht
außgeloͤſcht/ noch ſeine Herꝛlichkeit verdunckelt.
Vnd ſolte fuͤrwahr der hoͤchſten Vngerechtigkeit aͤhnlich ſeyn/
wann wegen einer ſo geringen Zahl der verdrießlichen Zufaͤllen/ man
vor nichts wolterechnen/ daß ſo viel Partheyligkeit in dem Koͤnigreich
vorkommen/ oder gedempffet: ſo viel vnrechtmaͤſſigen Gewalts auſſer-
halb deß Koͤnigreichs vnder dieſem Fuͤrſten abgewand/ vnnd das Joch
der Dienſtbarkeit zerbrochen werden. Vnd wann man hiengegen wolte
ſetzen/
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |