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Wartmann, Sigismund Friedrich: De Statu Pertvrbato Franciae et Germaniae: Vnpartheyischer wolmeynender Discursuum Supplementum, oder Fünffter Theil. Frankfurt (Main), 1653.

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Deß Card. Mazarini Consil. vnd Dienst.
höfflichen Worten. Gleich tratten Conty vnd Longueville auch her-
bey: Jhnen praesentirt die Kön. Hoheit den Hertzogen von Beaufort
vnd den Coadiuteur, die sie höfflich empfingen/ zu Freundlichkeit vnd
künfftiger Gewogenheit. Sie setzten sich alle sechs in deß Hertzogen von
Orleans Wagen/ vnd fuhren nach Pariß/ mit mehr dann zwey tausend
Pferden vor jhnen in guter Ordnung/ vnd so vielen Gutschen hernach/
daß die Straß von der Vorstatt biß nach S. Denys gantz voll war.
Das Volck ruffte immer zu Glück zu dem Könige/ vnd weg mit Ma-
zarin.

Der Printz gab der Burger Wacht am S. Deniß Th[unleserliches Material - 2 Zeichen fehlen] fünff-
tzig Pistoletten/ deß Könrgs Gesundheit zutrincken; vnd fuhr stracks
nach dem Königlichen Pallast/ den König vnd die Königin zugrüssen/
vnd vor jhre Ledigzehlung zu dancken/ welches alles in einer Viertel-
stund geschehen. Hier nechst besuchten die Printzen den Hertzogen
von Nemours, so kranck lage/ vnd kamen zum Nacht. Jm biß in
den Pallast Orleans, mit etlichen andern Herrn. Jhre Königli-
che Hoheit thäten ein Trunck vff deß Königs Gesundheit vnd nicht
Mazarin; die andere Herrn folgeten/ vnd hielten den Mazarin/ wie
vff dem drey König Abend. Dann er hatte das Parlament vnd die
Rentmeister lassen in seinem Pallast tractieren/ als er den König sampt
dem gantzen Hooff zu Gast hielte/ vnd Anstellung gethan/ solche Wort
vor dem König zu sprechen/ die man bey einem Cardinal nicht hören
solte. Die gantze Nacht vber leuchteten die Frewdenfewr/ vnd knal-
leten die Musqueten/ eine allgemeine Frewd zube-
zeugen.

Das

Deß Card. Mazarini Conſil. vnd Dienſt.
hoͤfflichen Worten. Gleich tratten Conty vnd Longueville auch her-
bey: Jhnen præſentirt die Koͤn. Hoheit den Hertzogen von Beaufort
vnd den Coadiuteur, die ſie hoͤfflich empfingen/ zu Freundlichkeit vnd
kuͤnfftiger Gewogenheit. Sie ſetzten ſich alle ſechs in deß Hertzogen von
Orleans Wagen/ vnd fuhren nach Pariß/ mit mehr dann zwey tauſend
Pferden vor jhnen in guter Ordnung/ vnd ſo vielen Gutſchen hernach/
daß die Straß von der Vorſtatt biß nach S. Denys gantz voll war.
Das Volck ruffte immer zu Gluͤck zu dem Koͤnige/ vnd weg mit Ma-
zarin.

Der Printz gab der Burger Wacht am S. Deniß Th[unleserliches Material – 2 Zeichen fehlen] fuͤnff-
tzig Piſtoletten/ deß Könꝛgs Geſundheit zutrincken; vnd fuhr ſtracks
nach dem Königlichen Pallaſt/ den Koͤnig vnd die Koͤnigin zugruͤſſen/
vnd vor jhre Ledigzehlung zu dancken/ welches alles in einer Viertel-
ſtund geſchehen. Hier nechſt beſuchten die Printzen den Hertzogen
von Nemours, ſo kranck lage/ vnd kamen zum Nacht. Jm biß in
den Pallaſt Orleans, mit etlichen andern Herꝛn. Jhre Koͤnigli-
che Hoheit thaͤten ein Trunck vff deß Koͤnigs Geſundheit vnd nicht
Mazarin; die andere Herꝛn folgeten/ vnd hielten den Mazarin/ wie
vff dem drey Koͤnig Abend. Dann er hatte das Parlament vnd die
Rentmeiſter laſſen in ſeinem Pallaſt tractieren/ als er den Koͤnig ſampt
dem gantzen Hooff zu Gaſt hielte/ vnd Anſtellung gethan/ ſolche Wort
vor dem Koͤnig zu ſprechen/ die man bey einem Cardinal nicht hoͤren
ſolte. Die gantze Nacht vber leuchteten die Frewdenfewr/ vnd knal-
leten die Muſqueten/ eine allgemeine Frewd zube-
zeugen.

Das
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[263/0271] Deß Card. Mazarini Conſil. vnd Dienſt. hoͤfflichen Worten. Gleich tratten Conty vnd Longueville auch her- bey: Jhnen præſentirt die Koͤn. Hoheit den Hertzogen von Beaufort vnd den Coadiuteur, die ſie hoͤfflich empfingen/ zu Freundlichkeit vnd kuͤnfftiger Gewogenheit. Sie ſetzten ſich alle ſechs in deß Hertzogen von Orleans Wagen/ vnd fuhren nach Pariß/ mit mehr dann zwey tauſend Pferden vor jhnen in guter Ordnung/ vnd ſo vielen Gutſchen hernach/ daß die Straß von der Vorſtatt biß nach S. Denys gantz voll war. Das Volck ruffte immer zu Gluͤck zu dem Koͤnige/ vnd weg mit Ma- zarin. Der Printz gab der Burger Wacht am S. Deniß Th__ fuͤnff- tzig Piſtoletten/ deß Könꝛgs Geſundheit zutrincken; vnd fuhr ſtracks nach dem Königlichen Pallaſt/ den Koͤnig vnd die Koͤnigin zugruͤſſen/ vnd vor jhre Ledigzehlung zu dancken/ welches alles in einer Viertel- ſtund geſchehen. Hier nechſt beſuchten die Printzen den Hertzogen von Nemours, ſo kranck lage/ vnd kamen zum Nacht. Jm biß in den Pallaſt Orleans, mit etlichen andern Herꝛn. Jhre Koͤnigli- che Hoheit thaͤten ein Trunck vff deß Koͤnigs Geſundheit vnd nicht Mazarin; die andere Herꝛn folgeten/ vnd hielten den Mazarin/ wie vff dem drey Koͤnig Abend. Dann er hatte das Parlament vnd die Rentmeiſter laſſen in ſeinem Pallaſt tractieren/ als er den Koͤnig ſampt dem gantzen Hooff zu Gaſt hielte/ vnd Anſtellung gethan/ ſolche Wort vor dem Koͤnig zu ſprechen/ die man bey einem Cardinal nicht hoͤren ſolte. Die gantze Nacht vber leuchteten die Frewdenfewr/ vnd knal- leten die Muſqueten/ eine allgemeine Frewd zube- zeugen. Das

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Zitationshilfe: Wartmann, Sigismund Friedrich: De Statu Pertvrbato Franciae et Germaniae: Vnpartheyischer wolmeynender Discursuum Supplementum, oder Fünffter Theil. Frankfurt (Main), 1653. , S. 263. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wartmann_germania05_1653/271>, abgerufen am 29.11.2024.