Weckherlin, Georg Rodolf: Gaistliche und Weltliche Gedichte. Amsterdam, 1641.Gedichte. 7. Mein mund die Satzung nicht verschweiget(Spricht solcher König) dadurch mich Der Höchst versichert/ sagend/ Dich Hab Jch heut seliglich gezeuget: Mein einig lieber Sohn bist Du/ Darumb heisch vnd erfordre nu Was von mir jmmer zu begehren/ Vnd dessen will ich dich gewehren. 8. Die/ welche noch zur zeit frey leben/Die heiden/ deren grosser muth Nichts dann was sie gut düncket thut/ Will ich dir für dein erbthail geben: Ja alle völcker/ alle ständ Von einem zu dem andern end Des Erdreichs/ fürhin zu verwalten Solt eigenthümblich Du behalten. 9. Du soltmit einem stab von eysenNichtsp aren deren vngebühr/ Die sich/ auffleynend gegen Dir/ Vnwürdig deiner huld erweisen: Ja/ wie gefäß von thon vnd sand/ Gedichtet durch des Töpffers hand/ Zerschmättert/ sollen sie als scherben Für dir verfallen vnd verderben. 10. Wol- B 3
Gedichte. 7. Mein mund die Satzung nicht verſchweiget(Spricht ſolcher Koͤnig) dadurch mich Der Hoͤchſt verſichert/ ſagend/ Dich Hab Jch heut ſeliglich gezeuget: Mein einig lieber Sohn biſt Du/ Darumb heiſch vnd erfordre nu Was von mir jmmer zu begehren/ Vnd deſſen will ich dich gewehren. 8. Die/ welche noch zur zeit frey leben/Die heiden/ deren groſſer muth Nichts dann was ſie gut duͤncket thut/ Will ich dir fuͤr dein erbthail geben: Ja alle voͤlcker/ alle ſtaͤnd Von einem zu dem andern end Des Erdreichs/ fuͤrhin zu verwalten Solt eigenthuͤmblich Du behalten. 9. Du ſoltmit einem ſtab von eyſenNichtſp aren deren vngebuͤhr/ Die ſich/ auffleynend gegen Dir/ Vnwuͤrdig deiner huld erweiſen: Ja/ wie gefaͤß von thon vnd ſand/ Gedichtet durch des Toͤpffers hand/ Zerſchmaͤttert/ ſollen ſie als ſcherben Fuͤr dir verfallen vnd verderben. 10. Wol- B 3
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7.
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Mein einig lieber Sohn biſt Du/
Darumb heiſch vnd erfordre nu
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8.
Die/ welche noch zur zeit frey leben/
Die heiden/ deren groſſer muth
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Will ich dir fuͤr dein erbthail geben:
Ja alle voͤlcker/ alle ſtaͤnd
Von einem zu dem andern end
Des Erdreichs/ fuͤrhin zu verwalten
Solt eigenthuͤmblich Du behalten.
9.
Du ſoltmit einem ſtab von eyſen
Nichtſp aren deren vngebuͤhr/
Die ſich/ auffleynend gegen Dir/
Vnwuͤrdig deiner huld erweiſen:
Ja/ wie gefaͤß von thon vnd ſand/
Gedichtet durch des Toͤpffers hand/
Zerſchmaͤttert/ ſollen ſie als ſcherben
Fuͤr dir verfallen vnd verderben.
10. Wol-
B 3
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