Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weckherlin, Georg Rodolf: Gaistliche und Weltliche Gedichte. Amsterdam, 1641.

Bild:
<< vorherige Seite
Weltliche
Gedichte
Für Auffzüge/ Balleth vnnd
Mascaraden gemachet.
Lied

Bey der Spiegler Balleth zu Stutgart
gehalten. 1616.

WArumb jhr Frawen vnd Jungfrawen
Spieglet jhr euch so williglich/
Wan die Sonn jhren glantz zu schawen
Pfleget in euch zu spieglen sich;
Vnd wan die klarheit ewrer augen
Kan wol für einen spiegel taugen?
Jhr wahre Spiegel aller ehren
Pfleget mit durchdringendem schein
Die Götter vnd menschen zu lehren
Wie tugenthafft sie sollen sein/
Dieweil die klarheit ewrer augen
Kan besser dan kein spiegel taugen.
Darumb die Götter mit verlangen
Als Spiegelmacher gar voll glantz/
Zu ehren Euch kommen gegangen/
Zu spieglen sich in jhrem dantz/
Dieweil die striemen ewrer augen
Für spiegel jhren spiegeln taugen.
Für
Weltliche
Gedichte
Fuͤr Auffzuͤge/ Balleth vnnd
Maſcaraden gemachet.
Lied

Bey der Spiegler Balleth zu Stutgart
gehalten. 1616.

WArumb jhr Frawen vnd Jungfrawen
Spieglet jhr euch ſo williglich/
Wan die Sonn jhren glantz zu ſchawen
Pfleget in euch zu ſpieglen ſich;
Vnd wan die klarheit ewrer augen
Kan wol fuͤr einen ſpiegel taugen?
Jhr wahre Spiegel aller ehren
Pfleget mit durchdringendem ſchein
Die Goͤtter vnd menſchen zu lehren
Wie tugenthafft ſie ſollen ſein/
Dieweil die klarheit ewrer augen
Kan beſſer dan kein ſpiegel taugen.
Darumb die Goͤtter mit verlangen
Als Spiegelmacher gar voll glantz/
Zu ehren Euch kommen gegangen/
Zu ſpieglen ſich in jhrem dantz/
Dieweil die ſtriemen ewrer augen
Fuͤr ſpiegel jhren ſpiegeln taugen.
Fuͤr
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0290" n="272"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Weltliche</hi> </fw><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Gedichte<lb/>
Fu&#x0364;r Auffzu&#x0364;ge/ Balleth vnnd<lb/>
Ma&#x017F;caraden gemachet.</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#b">Lied</hi> </head><lb/>
              <argument>
                <p> <hi rendition="#c"><hi rendition="#b">Bey der Spiegler Balleth zu Stutgart</hi><lb/>
gehalten. <hi rendition="#g">1616</hi>.</hi> </p>
              </argument><lb/>
              <lg n="1">
                <l>WArumb jhr Frawen vnd Jungfrawen</l><lb/>
                <l>Spieglet jhr euch &#x017F;o williglich/</l><lb/>
                <l>Wan die Sonn jhren glantz zu &#x017F;chawen</l><lb/>
                <l>Pfleget in euch zu &#x017F;pieglen &#x017F;ich;</l><lb/>
                <l>Vnd wan die klarheit ewrer augen</l><lb/>
                <l>Kan wol fu&#x0364;r einen &#x017F;piegel taugen?</l>
              </lg><lb/>
              <lg n="2">
                <l>Jhr wahre Spiegel aller ehren</l><lb/>
                <l>Pfleget mit durchdringendem &#x017F;chein</l><lb/>
                <l>Die Go&#x0364;tter vnd men&#x017F;chen zu lehren</l><lb/>
                <l>Wie tugenthafft &#x017F;ie &#x017F;ollen &#x017F;ein/</l><lb/>
                <l>Dieweil die klarheit ewrer augen</l><lb/>
                <l>Kan be&#x017F;&#x017F;er dan kein &#x017F;piegel taugen.</l>
              </lg><lb/>
              <lg n="3">
                <l>Darumb die Go&#x0364;tter mit verlangen</l><lb/>
                <l>Als Spiegelmacher gar voll glantz/</l><lb/>
                <l>Zu ehren Euch kommen gegangen/</l><lb/>
                <l>Zu &#x017F;pieglen &#x017F;ich in jhrem dantz/</l><lb/>
                <l>Dieweil die &#x017F;triemen ewrer augen</l><lb/>
                <l>Fu&#x0364;r &#x017F;piegel jhren &#x017F;piegeln taugen.</l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Fu&#x0364;r</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[272/0290] Weltliche Gedichte Fuͤr Auffzuͤge/ Balleth vnnd Maſcaraden gemachet. Lied Bey der Spiegler Balleth zu Stutgart gehalten. 1616. WArumb jhr Frawen vnd Jungfrawen Spieglet jhr euch ſo williglich/ Wan die Sonn jhren glantz zu ſchawen Pfleget in euch zu ſpieglen ſich; Vnd wan die klarheit ewrer augen Kan wol fuͤr einen ſpiegel taugen? Jhr wahre Spiegel aller ehren Pfleget mit durchdringendem ſchein Die Goͤtter vnd menſchen zu lehren Wie tugenthafft ſie ſollen ſein/ Dieweil die klarheit ewrer augen Kan beſſer dan kein ſpiegel taugen. Darumb die Goͤtter mit verlangen Als Spiegelmacher gar voll glantz/ Zu ehren Euch kommen gegangen/ Zu ſpieglen ſich in jhrem dantz/ Dieweil die ſtriemen ewrer augen Fuͤr ſpiegel jhren ſpiegeln taugen. Fuͤr

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_gedichte_1641
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_gedichte_1641/290
Zitationshilfe: Weckherlin, Georg Rodolf: Gaistliche und Weltliche Gedichte. Amsterdam, 1641, S. 272. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_gedichte_1641/290>, abgerufen am 18.12.2024.