Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weckherlin, Georg Rodolf: Gaistliche und Weltliche Gedichte. Amsterdam, 1641.

Bild:
<< vorherige Seite
Gedichte.
30.
Warumb ist deines augs trostreicher gnadenschein
Vns/ die wir dein/
Verborgen nu so lang/ Als wan dir vnsre sorgen/
Als wan dir des feinds stoltz/ vnd vnser layd vnd
pein/
Wie dein trost vns/ verborgen.
31.
Sih/ Herr/ gantz hoffnung-loß/ vnd zittrend wie
das laub
Biß in den staub
Hat vnsre sehlen schon das schwere Creutz gezwun-
gen:
Von dem nie-satten grab (der pest/ schwerts/ hun-
gers raub)
Schnell werden wir verschlungen.
32.
Mach dich doch auff/ O Herr/ vnd stewrend der
gefahr/
Erröt/ bewahr/
Vns wenig/ welche noch der müde tod gesparet:
Erhalt vns/ daß dein lob werd durch die kleine schar
Endlich geoffenbaret.
Der
Gedichte.
30.
Warumb iſt deines augs troſtreicher gnadenſchein
Vns/ die wir dein/
Verborgen nu ſo lang/ Als wan dir vnſre ſorgen/
Als wan dir des feinds ſtoltz/ vnd vnſer layd vnd
pein/
Wie dein troſt vns/ verborgen.
31.
Sih/ Herꝛ/ gantz hoffnung-loß/ vnd zittrend wie
das laub
Biß in den ſtaub
Hat vnſre ſehlen ſchon das ſchwere Creutz gezwun-
gen:
Von dem nie-ſatten grab (der peſt/ ſchwerts/ hun-
gers raub)
Schnell werden wir verſchlungen.
32.
Mach dich doch auff/ O Herꝛ/ vnd ſtewrend der
gefahr/
Erꝛoͤt/ bewahr/
Vns wenig/ welche noch der muͤde tod geſparet:
Erhalt vns/ daß dein lob werd durch die kleine ſchar
Endlich geoffenbaret.
Der
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0065" n="47"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Gedichte.</hi> </fw><lb/>
          <lg n="30">
            <head>30.</head><lb/>
            <l>Warumb i&#x017F;t deines augs tro&#x017F;treicher gnaden&#x017F;chein</l><lb/>
            <l>Vns/ die wir dein/</l><lb/>
            <l>Verborgen nu &#x017F;o lang/ Als wan dir vn&#x017F;re &#x017F;orgen/</l><lb/>
            <l>Als wan dir des feinds &#x017F;toltz/ vnd vn&#x017F;er layd vnd</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">pein/</hi> </l><lb/>
            <l>Wie dein tro&#x017F;t vns/ verborgen.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="31">
            <head>31.</head><lb/>
            <l>Sih/ Her&#xA75B;/ gantz hoffnung-loß/ vnd zittrend wie</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">das laub</hi> </l><lb/>
            <l>Biß in den &#x017F;taub</l><lb/>
            <l>Hat vn&#x017F;re &#x017F;ehlen &#x017F;chon das &#x017F;chwere Creutz gezwun-</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">gen:</hi> </l><lb/>
            <l>Von dem nie-&#x017F;atten grab (der pe&#x017F;t/ &#x017F;chwerts/ hun-</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">gers raub)</hi> </l><lb/>
            <l>Schnell werden wir ver&#x017F;chlungen.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="32">
            <head>32.</head><lb/>
            <l>Mach dich doch auff/ O Her&#xA75B;/ vnd &#x017F;tewrend der</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">gefahr/</hi> </l><lb/>
            <l>Er&#xA75B;o&#x0364;t/ bewahr/</l><lb/>
            <l>Vns wenig/ welche noch der mu&#x0364;de tod ge&#x017F;paret:</l><lb/>
            <l>Erhalt vns/ daß dein lob werd durch die kleine &#x017F;char</l><lb/>
            <l>Endlich geoffenbaret.</l>
          </lg>
        </div><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Der</hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[47/0065] Gedichte. 30. Warumb iſt deines augs troſtreicher gnadenſchein Vns/ die wir dein/ Verborgen nu ſo lang/ Als wan dir vnſre ſorgen/ Als wan dir des feinds ſtoltz/ vnd vnſer layd vnd pein/ Wie dein troſt vns/ verborgen. 31. Sih/ Herꝛ/ gantz hoffnung-loß/ vnd zittrend wie das laub Biß in den ſtaub Hat vnſre ſehlen ſchon das ſchwere Creutz gezwun- gen: Von dem nie-ſatten grab (der peſt/ ſchwerts/ hun- gers raub) Schnell werden wir verſchlungen. 32. Mach dich doch auff/ O Herꝛ/ vnd ſtewrend der gefahr/ Erꝛoͤt/ bewahr/ Vns wenig/ welche noch der muͤde tod geſparet: Erhalt vns/ daß dein lob werd durch die kleine ſchar Endlich geoffenbaret. Der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_gedichte_1641
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_gedichte_1641/65
Zitationshilfe: Weckherlin, Georg Rodolf: Gaistliche und Weltliche Gedichte. Amsterdam, 1641, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_gedichte_1641/65>, abgerufen am 25.11.2024.