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Weckherlin, Georg Rodolf: Oden vnd Gesäng. Bd. 1. Stuttgart, 1618.

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Das erste Buch.

Das Er ohn scham oder ohn witz:
Vnd Er wer wehrt/ sein vnverstand/
Der so hoher Ding nicht verschonet/
Wurd gar nicht mit danck barer hand/
Sondern mit scharpfer straf belohnet.

Darumb/ wissend wievil zuschwach
Meine stim ist dein lob zusingen/
Begehr ich nicht mit grosser schmach
Wie der zustoltze frosch zuspringen:
Dan ja ein solche faust allein/
So die Musen so wol gelehret/
Als Pallas deine faust bewehret/
Kan dich zu rühmen würdig sein.
So ist es auch allein billich
Apelli/ vnd sunst keinem andern
Zu contrafehen aigentlich
Einen so wahren Alexandern.
Vnd wan ich schon mit höchstem fleiß/
Dich erhub nach meinem verlangen/
Kan dein vnvermehrlicher preiß/
Wol davon fernern glantz empfangen?
Sah man auch wol zu einer stund
Von einer zu fliessenden quellen
Sich vermehren die flut der wellen
Jn

Das erſte Buch.

Das Er ohn ſcham oder ohn witz:
Vnd Er wer wehrt/ ſein vnverſtand/
Der ſo hoher Ding nicht verſchonet/
Wurd gar nicht mit danck barer hand/
Sondern mit ſcharpfer ſtraf belohnet.

Darumb/ wiſſend wievil zuſchwach
Meine ſtim iſt dein lob zuſingen/
Begehr ich nicht mit groſſer ſchmach
Wie der zuſtoltze froſch zuſpꝛingen:
Dan ja ein ſolche fauſt allein/
So die Muſen ſo wol gelehret/
Als Pallas deine fauſt bewehret/
Kan dich zu ruͤhmen wuͤrdig ſein.
So iſt es auch allein billich
Apelli/ vnd ſunſt keinem andern
Zu contrafehen aigentlich
Einen ſo wahren Alexandern.
Vnd wan ich ſchon mit hoͤchſtem fleiß/
Dich erhub nach meinem verlangen/
Kan dein vnvermehrlicher preiß/
Wol davon fernern glantz empfangen?
Sah man auch wol zu einer ſtund
Von einer zu flieſſenden quellen
Sich vermehren die flut der wellen
Jn
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[42/0046] Das erſte Buch. Das Er ohn ſcham oder ohn witz: Vnd Er wer wehrt/ ſein vnverſtand/ Der ſo hoher Ding nicht verſchonet/ Wurd gar nicht mit danck barer hand/ Sondern mit ſcharpfer ſtraf belohnet. Darumb/ wiſſend wievil zuſchwach Meine ſtim iſt dein lob zuſingen/ Begehr ich nicht mit groſſer ſchmach Wie der zuſtoltze froſch zuſpꝛingen: Dan ja ein ſolche fauſt allein/ So die Muſen ſo wol gelehret/ Als Pallas deine fauſt bewehret/ Kan dich zu ruͤhmen wuͤrdig ſein. So iſt es auch allein billich Apelli/ vnd ſunſt keinem andern Zu contrafehen aigentlich Einen ſo wahren Alexandern. Vnd wan ich ſchon mit hoͤchſtem fleiß/ Dich erhub nach meinem verlangen/ Kan dein vnvermehrlicher preiß/ Wol davon fernern glantz empfangen? Sah man auch wol zu einer ſtund Von einer zu flieſſenden quellen Sich vermehren die flut der wellen Jn

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Zitationshilfe: Weckherlin, Georg Rodolf: Oden vnd Gesäng. Bd. 1. Stuttgart, 1618, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_oden01_1618/46>, abgerufen am 21.11.2024.