Weckherlin, Georg Rodolf: Oden vnd Gesäng. Bd. 1. Stuttgart, 1618.Das erste Buch. Welche die Tugent würdiglichKan immer von dem Glück erlangen; Nicht du/ der da niemand den lohn Seines verdiensts woltest verneinen/ Begehrest/ klar gnug/ wie der Mohn Mit entlöhnetem glantz zuscheinen. Antistrophe. WAn die mißgunst/ das arge thier/ Welches jedermans ehr verlötzet/ Sein blaiches gesicht auf dich setzet/ Vnd dich erfindet so voll zier/ Muß es mit zitterender sehl Wider seinen willen gestehen/ Das es so pur von allem fehl Keinen andern als dich gesehen: Ja/ sein giftig vnd weitter rach Wirt schier mit gesäuberter zungen/ Vnd mit vngewohnlicher sprach Deinleben zu loben gezwungen. Epod. JN welches rühmliche land Kan sich ein man wol vergehen/ Alda
Das erſte Buch. Welche die Tugent wuͤrdiglichKan immer von dem Glück erlangen; Nicht du/ der da niemand den lohn Seines verdienſts wolteſt verneinen/ Begehreſt/ klar gnug/ wie der Mohn Mit entloͤhnetem glantz zuſcheinen. Antiſtrophe. WAn die mißgunſt/ das arge thier/ Welches jedermans ehr verloͤtzet/ Sein blaiches geſicht auf dich ſetzet/ Vnd dich erfindet ſo voll zier/ Muß es mit zitterender ſehl Wider ſeinen willen geſtehen/ Das es ſo pur von allem fehl Keinen andern als dich geſehen: Ja/ ſein giftig vnd weitter rach Wirt ſchier mit geſaͤuberter zungen/ Vnd mit vngewohnlicher ſprach Deinleben zu loben gezwungen. Epod. JN welches ruͤhmliche land Kan ſich ein man wol vergehen/ Alda
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0072" n="68"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das erſte Buch.</hi> </fw><lb/> <l>Welche die Tugent wuͤrdiglich</l><lb/> <l>Kan immer von dem Glück erlangen;</l><lb/> <l>Nicht du/ der da niemand den lohn</l><lb/> <l>Seines verdienſts wolteſt verneinen/</l><lb/> <l>Begehreſt/ klar gnug/ wie der Mohn</l><lb/> <l>Mit entloͤhnetem glantz zuſcheinen.</l> </lg> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Antiſtrophe.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <l><hi rendition="#in">W</hi>An die mißgunſt/ das arge thier/</l><lb/> <l>Welches jedermans ehr verloͤtzet/</l><lb/> <l>Sein blaiches geſicht auf dich ſetzet/</l><lb/> <l>Vnd dich erfindet ſo voll zier/</l><lb/> <l>Muß es mit zitterender ſehl</l><lb/> <l>Wider ſeinen willen geſtehen/</l><lb/> <l>Das es ſo pur von allem fehl</l><lb/> <l>Keinen andern als dich geſehen:</l><lb/> <l>Ja/ ſein giftig vnd weitter rach</l><lb/> <l>Wirt ſchier mit geſaͤuberter zungen/</l><lb/> <l>Vnd mit vngewohnlicher ſprach</l><lb/> <l>Deinleben zu loben gezwungen.</l> </lg> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Epod.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <l><hi rendition="#in">J</hi>N welches ruͤhmliche land</l><lb/> <l>Kan ſich ein man wol vergehen/</l><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Alda</fw><lb/> </lg> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [68/0072]
Das erſte Buch.
Welche die Tugent wuͤrdiglich
Kan immer von dem Glück erlangen;
Nicht du/ der da niemand den lohn
Seines verdienſts wolteſt verneinen/
Begehreſt/ klar gnug/ wie der Mohn
Mit entloͤhnetem glantz zuſcheinen.
Antiſtrophe.
WAn die mißgunſt/ das arge thier/
Welches jedermans ehr verloͤtzet/
Sein blaiches geſicht auf dich ſetzet/
Vnd dich erfindet ſo voll zier/
Muß es mit zitterender ſehl
Wider ſeinen willen geſtehen/
Das es ſo pur von allem fehl
Keinen andern als dich geſehen:
Ja/ ſein giftig vnd weitter rach
Wirt ſchier mit geſaͤuberter zungen/
Vnd mit vngewohnlicher ſprach
Deinleben zu loben gezwungen.
Epod.
JN welches ruͤhmliche land
Kan ſich ein man wol vergehen/
Alda
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |