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Weckherlin, Georg Rodolf: Oden vnd Gesäng. Bd. 1. Stuttgart, 1618.

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Das erste Buch.

Sondern du zeuchst hertzhaft hinauß/
Vnd wilt in dem läger einkehren
Vil lieber dan in einem hauß/
Da du dan deine feind mit grauß
Was du erlernt pflegest zu lehren.

Ein schlechtes vnd verzagtes hertz"
Förchtet sich allzeit vor gefahren/"
Vnd seine forcht/ die selbs ein schmertz/"
Kan es sicher gnug nie bewahren;"
Ja/ ist es nicht ein grosse schmach/"
Das die/ so nur zusterben leben/"
So faul von lieb/ von muth so schwach/"
Sich nicht dörfen dem krieg ergeben?"
Ellend ist der/ der durch kleinmuht"
Muß lang kranck auf seinem beth zagen;"
Seelig ist der/ welcher sein blut/"
Seine ruh/ sein leben vnd gut"
Für Gottes ehr in wind darf schlagen."
Also thust du. Jtalia
Wirt ein solches all zeit bezeugen;
Niderland/ Teutschland/ Jstria
Könden solches auch nicht verschweigen.
Aber/ Wan ich mit höherm thon
Einmahl sing von dem Potentaten/
Der

Das erſte Buch.

Sondern du zeuchſt hertzhaft hinauß/
Vnd wilt in dem laͤger einkehren
Vil lieber dan in einem hauß/
Da du dan deine feind mit grauß
Was du erlernt pflegeſt zu lehren.

Ein ſchlechtes vnd verzagtes hertz„
Foͤrchtet ſich allzeit vor gefahren/„
Vnd ſeine forcht/ die ſelbs ein ſchmertz/„
Kan es ſicher gnug nie bewahren;„
Ja/ iſt es nicht ein groſſe ſchmach/„
Das die/ ſo nur zuſterben leben/„
So faul von lieb/ von muth ſo ſchwach/„
Sich nicht doͤrfen dem krieg ergeben?„
Ellend iſt der/ der durch kleinmuht„
Muß lang kranck auf ſeinem beth zagen;„
Seelig iſt der/ welcher ſein blut/„
Seine ruh/ ſein leben vnd gut„
Fuͤr Gottes ehr in wind darf ſchlagen.„
Alſo thuſt du. Jtalia
Wirt ein ſolches all zeit bezeugen;
Niderland/ Teutſchland/ Jſtria
Koͤnden ſolches auch nicht verſchweigen.
Aber/ Wan ich mit hoͤherm thon
Einmahl ſing von dem Potentaten/
Der
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[77/0081] Das erſte Buch. Sondern du zeuchſt hertzhaft hinauß/ Vnd wilt in dem laͤger einkehren Vil lieber dan in einem hauß/ Da du dan deine feind mit grauß Was du erlernt pflegeſt zu lehren. Ein ſchlechtes vnd verzagtes hertz„ Foͤrchtet ſich allzeit vor gefahren/„ Vnd ſeine forcht/ die ſelbs ein ſchmertz/„ Kan es ſicher gnug nie bewahren;„ Ja/ iſt es nicht ein groſſe ſchmach/„ Das die/ ſo nur zuſterben leben/„ So faul von lieb/ von muth ſo ſchwach/„ Sich nicht doͤrfen dem krieg ergeben?„ Ellend iſt der/ der durch kleinmuht„ Muß lang kranck auf ſeinem beth zagen;„ Seelig iſt der/ welcher ſein blut/„ Seine ruh/ ſein leben vnd gut„ Fuͤr Gottes ehr in wind darf ſchlagen.„ Alſo thuſt du. Jtalia Wirt ein ſolches all zeit bezeugen; Niderland/ Teutſchland/ Jſtria Koͤnden ſolches auch nicht verſchweigen. Aber/ Wan ich mit hoͤherm thon Einmahl ſing von dem Potentaten/ Der

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Zitationshilfe: Weckherlin, Georg Rodolf: Oden vnd Gesäng. Bd. 1. Stuttgart, 1618, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_oden01_1618/81>, abgerufen am 22.11.2024.