Weckherlin, Georg Rodolf: Oden vnd Gesäng. Bd. 1. Stuttgart, 1618.Das erste Buch. 14. Schönheit nicht wehrhaft. LAßt vns in den garten gehen/ Schönes lieb/ damit wir sehen/ Ob der blumen ehr/ die Roß/ So Euch ewre farb gezaiget/ Da Sie heut der Taw aufschloß/ Jhren pracht noch nicht abnaiget. Sih doch/ von wie wenig stunden Jhr frischer schmuck überwunden/ Wie zu grund ligt all jhr ruhm! Natur/ wie solt man dich ehren/ Da du doch ein solche bluhm Kaum einen tag lassest wehren? Was ist es dan das jhr fliehet/ Jn dem ewer alter blühet Von meiner lieb süssigkeit? Genües- F iiij
Das erſte Buch. 14. Schoͤnheit nicht wehrhaft. LAßt vns in den garten gehen/ Schoͤnes lieb/ damit wir ſehen/ Ob der blumen ehr/ die Roß/ So Euch ewre farb gezaiget/ Da Sie heut der Taw aufſchloß/ Jhren pracht noch nicht abnaiget. Sih doch/ von wie wenig ſtunden Jhr friſcher ſchmuck uͤberwunden/ Wie zu grund ligt all jhr ruhm! Natur/ wie ſolt man dich ehren/ Da du doch ein ſolche bluhm Kaum einen tag laſſeſt wehren? Was iſt es dan das jhr fliehet/ Jn dem ewer alter bluͤhet Von meiner lieb ſuͤſſigkeit? Genuͤeſ- F iiij
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Das erſte Buch.
14.
Schoͤnheit nicht
wehrhaft.
LAßt vns in den garten gehen/
Schoͤnes lieb/ damit wir ſehen/
Ob der blumen ehr/ die Roß/
So Euch ewre farb gezaiget/
Da Sie heut der Taw aufſchloß/
Jhren pracht noch nicht abnaiget.
Sih doch/ von wie wenig ſtunden
Jhr friſcher ſchmuck uͤberwunden/
Wie zu grund ligt all jhr ruhm!
Natur/ wie ſolt man dich ehren/
Da du doch ein ſolche bluhm
Kaum einen tag laſſeſt wehren?
Was iſt es dan das jhr fliehet/
Jn dem ewer alter bluͤhet
Von meiner lieb ſuͤſſigkeit?
Genuͤeſ-
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