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Weckherlin, Georg Rodolf: Oden vnd Gesäng. Bd. 1. Stuttgart, 1618.

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Das erste Buch.


19.
Vnbestandbringt
Vnbestand.
SJe/ welche ich so lang geehret/
Weil ich jhr lieb standhaft gedacht/
Hat durch jhr vntrew jhren pracht/
Meine hofnung vnd frewd zustöret.
Aber glückseelig ist die pein/"
Die die buhler lehret weiß sein."
Sie/ die jhre angen zufeuchten
Meinetwegen allein oft schwur/
Lasset sie/ wie ein andre hur/
Möniglich zu erdappen leuchten:
Darumb haß ich nu jhren schein/
Dan schön ist nicht was zu gemein."
Wie oft hat sie fälschlich geschworen/
Das jhr hertz von betrug gantz frey;
Aber
Das erſte Buch.


19.
Vnbeſtãdbꝛingt
Vnbeſtand.
SJe/ welche ich ſo lang geehret/
Weil ich jhr lieb ſtandhaft gedacht/
Hat durch jhr vntrew jhren pracht/
Meine hofnung vnd frewd zuſtoͤret.
Aber gluͤckſeelig iſt die pein/„
Die die buhler lehret weiß ſein.„
Sie/ die jhre angen zufeuchten
Meinetwegen allein oft ſchwur/
Laſſet ſie/ wie ein andre hur/
Moͤniglich zu erdappen leuchten:
Darumb haß ich nu jhren ſchein/
Dan ſchoͤn iſt nicht was zu gemein.„
Wie oft hat ſie faͤlſchlich geſchworen/
Das jhr hertz von betrug gantz frey;
Aber
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[95/0099] Das erſte Buch. 19. Vnbeſtãdbꝛingt Vnbeſtand. SJe/ welche ich ſo lang geehret/ Weil ich jhr lieb ſtandhaft gedacht/ Hat durch jhr vntrew jhren pracht/ Meine hofnung vnd frewd zuſtoͤret. Aber gluͤckſeelig iſt die pein/„ Die die buhler lehret weiß ſein.„ Sie/ die jhre angen zufeuchten Meinetwegen allein oft ſchwur/ Laſſet ſie/ wie ein andre hur/ Moͤniglich zu erdappen leuchten: Darumb haß ich nu jhren ſchein/ Dan ſchoͤn iſt nicht was zu gemein.„ Wie oft hat ſie faͤlſchlich geſchworen/ Das jhr hertz von betrug gantz frey; Aber

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Zitationshilfe: Weckherlin, Georg Rodolf: Oden vnd Gesäng. Bd. 1. Stuttgart, 1618, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_oden01_1618/99>, abgerufen am 22.11.2024.