Weckherlin, Georg Rodolf: Oden vnd Gesäng. Bd. 2. Stuttgart, 1619.
Voll qual vnd angst ein erschröckliche nacht Meine sehl vnd gesicht beschwehret/ Welche mit meines schmertzens macht Mich den weg des Tods lehret. Heimliche Ort such ich voll finsternuß Die ich erfill mit meinen klagen/ Das sie dopplen meinen verdruß/ Wan sie die widersagen. Ein end hat nu mein lust/ frewd vnd gesang/ Nichts kan mein ellend von mir wenden: Darumb wart ich nu des Tods gang/ Mein laid vnd klag zu enden. Wan dan die nacht mit jhren schwartzen klaid Den sterblichen Jhren schlaf bringet/ Alsdan mein stehts-wachendes laid Den luft also durch dringet: O schöne stern/ der Nacht einiger pracht Die jhr (blaich) meine noht beweinet/ Vnd
Voll qual vnd angſt ein erſchroͤckliche nacht Meine ſehl vnd geſicht beſchwehret/ Welche mit meines ſchmertzens macht Mich den weg des Tods lehret. Heimliche Ort ſuch ich voll finſternuß Die ich erfill mit meinen klagen/ Das ſie dopplen meinen verdruß/ Wan ſie die widerſagen. Ein end hat nu mein luſt/ frewd vnd geſang/ Nichts kan mein ellend von mir wenden: Darumb wart ich nu des Tods gang/ Mein laid vnd klag zu enden. Wan dan die nacht mit jhrẽ ſchwartzen klaid Den ſterblichen Jhren ſchlaf bringet/ Alsdan mein ſtehts-wachendes laid Den luft alſo durch dringet: O ſchoͤne ſtern/ der Nacht einiger pracht Die jhr (blaich) meine noht beweinet/ Vnd
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg> <l> <pb facs="#f0118" n="114"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das ander Buch.</hi> </fw> </l><lb/> <l>Aber das hertz in meiner bruſt</l><lb/> <l>Mit keinem troſt begaben.</l> </lg><lb/> <lg> <l>Voll qual vnd angſt ein erſchroͤckliche nacht</l><lb/> <l>Meine ſehl vnd geſicht beſchwehret/</l><lb/> <l>Welche mit meines ſchmertzens macht</l><lb/> <l>Mich den weg des Tods lehret.</l> </lg><lb/> <lg> <l>Heimliche Ort ſuch ich voll finſternuß</l><lb/> <l>Die ich erfill mit meinen klagen/</l><lb/> <l>Das ſie dopplen meinen verdruß/</l><lb/> <l>Wan ſie die widerſagen.</l> </lg><lb/> <lg> <l>Ein end hat nu mein luſt/ frewd vnd geſang/</l><lb/> <l>Nichts kan mein ellend von mir wenden:</l><lb/> <l>Darumb wart ich nu des Tods gang/</l><lb/> <l>Mein laid vnd klag zu enden.</l> </lg><lb/> <lg> <l>Wan dan die nacht mit jhrẽ ſchwartzen klaid</l><lb/> <l>Den ſterblichen Jhren ſchlaf bringet/</l><lb/> <l>Alsdan mein ſtehts-wachendes laid</l><lb/> <l>Den luft alſo durch dringet:</l> </lg><lb/> <lg> <l>O ſchoͤne ſtern/ der Nacht einiger pracht</l><lb/> <l>Die jhr (blaich) meine noht beweinet/<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Vnd</fw><lb/></l> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [114/0118]
Das ander Buch.
Aber das hertz in meiner bruſt
Mit keinem troſt begaben.
Voll qual vnd angſt ein erſchroͤckliche nacht
Meine ſehl vnd geſicht beſchwehret/
Welche mit meines ſchmertzens macht
Mich den weg des Tods lehret.
Heimliche Ort ſuch ich voll finſternuß
Die ich erfill mit meinen klagen/
Das ſie dopplen meinen verdruß/
Wan ſie die widerſagen.
Ein end hat nu mein luſt/ frewd vnd geſang/
Nichts kan mein ellend von mir wenden:
Darumb wart ich nu des Tods gang/
Mein laid vnd klag zu enden.
Wan dan die nacht mit jhrẽ ſchwartzen klaid
Den ſterblichen Jhren ſchlaf bringet/
Alsdan mein ſtehts-wachendes laid
Den luft alſo durch dringet:
O ſchoͤne ſtern/ der Nacht einiger pracht
Die jhr (blaich) meine noht beweinet/
Vnd
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |