Weckherlin, Georg Rodolf: Oden vnd Gesäng. Bd. 2. Stuttgart, 1619.
Welches Jünglings hertz/ muht will/ hitz Thut nichts/ dessen Er sich zu rewen? Vnd welches hohen Alters witz Kan sich vor kält vnd schwachheit freyhen? O dan du stoltzer mensch betracht/ Was du nu auß dir selbs zu machen! Ein kind/ kaum in die welt gebracht/ Weinet/ kan oder will nicht lachen: Vnd (weiser dan du) lehret dich/ Wie der mensch sein ellendes leben Weinend soll anfangen/ vnd sich Hernach lachend dem tod ergeben. Ende des andern Buchs. Del
Welches Juͤnglings hertz/ muht will/ hitz Thut nichts/ deſſen Er ſich zu rewen? Vnd welches hohen Alters witz Kan ſich vor kaͤlt vnd ſchwachheit freyhen? O dan du ſtoltzer menſch betracht/ Was du nu auß dir ſelbs zu machen! Ein kind/ kaum in die welt gebracht/ Weinet/ kan oder will nicht lachen: Vnd (weiſer dan du) lehret dich/ Wie der menſch ſein ellendes leben Weinend ſoll anfangen/ vnd ſich Hernach lachend dem tod ergeben. Ende des andern Buchs. Del
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg> <l> <pb facs="#f0122" n="118"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das ander Buch.</hi> </fw> </l><lb/> <l>Wer hat vil kinder/ deſſen ſchoß</l><lb/> <l>Nicht oft mit forcht vnd angſt durchſchoſſen?</l> </lg><lb/> <lg> <l>Welches Juͤnglings hertz/ muht will/ hitz</l><lb/> <l>Thut nichts/ deſſen Er ſich zu rewen?</l><lb/> <l>Vnd welches hohen Alters witz</l><lb/> <l>Kan ſich vor kaͤlt vnd ſchwachheit freyhen?</l> </lg><lb/> <lg> <l>O dan du ſtoltzer menſch betracht/</l><lb/> <l>Was du nu auß dir ſelbs zu machen<hi rendition="#i">!</hi></l><lb/> <l>Ein kind/ kaum in die welt gebracht/</l><lb/> <l>Weinet/ kan oder will nicht lachen:</l> </lg><lb/> <lg> <l>Vnd (weiſer dan du) lehret dich/</l><lb/> <l>Wie der menſch ſein ellendes leben</l><lb/> <l>Weinend ſoll anfangen/ vnd ſich</l><lb/> <l>Hernach lachend dem tod ergeben.</l> </lg><lb/> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Ende des andern Buchs.</hi> </hi> </p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Del</hi> </fw><lb/> </body> </text> </TEI> [118/0122]
Das ander Buch.
Wer hat vil kinder/ deſſen ſchoß
Nicht oft mit forcht vnd angſt durchſchoſſen?
Welches Juͤnglings hertz/ muht will/ hitz
Thut nichts/ deſſen Er ſich zu rewen?
Vnd welches hohen Alters witz
Kan ſich vor kaͤlt vnd ſchwachheit freyhen?
O dan du ſtoltzer menſch betracht/
Was du nu auß dir ſelbs zu machen!
Ein kind/ kaum in die welt gebracht/
Weinet/ kan oder will nicht lachen:
Vnd (weiſer dan du) lehret dich/
Wie der menſch ſein ellendes leben
Weinend ſoll anfangen/ vnd ſich
Hernach lachend dem tod ergeben.
Ende des andern Buchs.
Del
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |