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Weckherlin, Georg Rodolf: Oden vnd Gesäng. Bd. 2. Stuttgart, 1619.

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Sielasst keine vnordnung zu/
Zu-wenig vnd Zu-vil in jhm nicht krieget/
Sie macht in Jhm ein solche ruh/
Das die Vernunft allen willen vernüeget:
Sie macht das seiner thaten grund
Nicht auf des Volcks meinung vnd lob be-
stehet;
Vnd das sein red vnd thun gleich gehet/
Damit steif bleib seiner Tugenten bund.
Thalia.
DAmit steif bleib seiner Tugenten bund/
Der seinen leib vnd sehl erquicket/
So ehret Er mit der that vnd dem
mund
Die/ welche Raht vnd That beglücket.
Die Nüchterkeit (die bey Hof in dem bann/
Die schier kein Fürst/ kein Reicher/ kein
Hofman
Mehr will weder sehen noch hören/
Vnd darumb in Jhm mehr zuehren)
Die macht das sein koch Früh-auf-sein
Seine mahlzeit nach gefallen beraitet;
Vnd das der Reichtumb falscher schein
(Der Gailheit nest) Jhr banier nicht auß-
spraitet:

Ja
Sielaſſt keine vnordnung zu/
Zu-wenig vnd Zu-vil in jhm nicht krieget/
Sie macht in Jhm ein ſolche ruh/
Das die Vernunft allen willen vernuͤeget:
Sie macht das ſeiner thaten grund
Nicht auf des Volcks meinung vnd lob be-
ſtehet;
Vnd das ſein red vnd thun gleich gehet/
Damit ſteif bleib ſeiner Tugenten bund.
Thalia.
DAmit ſteif bleib ſeiner Tugẽtẽ bund/
Der ſeinen leib vnd ſehl erquicket/
So ehret Er mit der that vnd dem
mund
Die/ welche Raht vnd That begluͤcket.
Die Nuͤchterkeit (die bey Hof in dem bann/
Die ſchier kein Fuͤrſt/ kein Reicher/ kein
Hofman
Mehr will weder ſehen noch hoͤren/
Vnd darumb in Jhm mehr zuehren)
Die macht das ſein koch Fruͤh-auf-ſein
Seine mahlzeit nach gefallen beraitet;
Vnd das der Reichtumb falſcher ſchein
(Der Gailheit neſt) Jhr banier nicht auß-
ſpraitet:

Ja
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[10.[10]/0014] Sielaſſt keine vnordnung zu/ Zu-wenig vnd Zu-vil in jhm nicht krieget/ Sie macht in Jhm ein ſolche ruh/ Das die Vernunft allen willen vernuͤeget: Sie macht das ſeiner thaten grund Nicht auf des Volcks meinung vnd lob be- ſtehet; Vnd das ſein red vnd thun gleich gehet/ Damit ſteif bleib ſeiner Tugenten bund. Thalia. DAmit ſteif bleib ſeiner Tugẽtẽ bund/ Der ſeinen leib vnd ſehl erquicket/ So ehret Er mit der that vnd dem mund Die/ welche Raht vnd That begluͤcket. Die Nuͤchterkeit (die bey Hof in dem bann/ Die ſchier kein Fuͤrſt/ kein Reicher/ kein Hofman Mehr will weder ſehen noch hoͤren/ Vnd darumb in Jhm mehr zuehren) Die macht das ſein koch Fruͤh-auf-ſein Seine mahlzeit nach gefallen beraitet; Vnd das der Reichtumb falſcher ſchein (Der Gailheit neſt) Jhr banier nicht auß- ſpraitet: Ja

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Zitationshilfe: Weckherlin, Georg Rodolf: Oden vnd Gesäng. Bd. 2. Stuttgart, 1619, S. 10.[10]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_oden02_1619/14>, abgerufen am 21.11.2024.