Weckherlin, Georg Rodolf: Oden vnd Gesäng. Bd. 2. Stuttgart, 1619.
O Das Jhr möget allezeit Einig/ in keinem andern streit/ Dan nur in dem liebes streit leben! Darinnen eines jeden hertz Mög dem andern wollust vnd schertz Für schertz vnd wollust widergeben! Durch küß von süssem nectar feucht Das hertz vnd sehl von frewden leicht Solt Jhr Euch nemen vnd mitthailen: Jhr solt durch tief-wundende küß/ Jhr solt durch süß-hailende büß Euch verwunden vnd wider hailen. Des einen mund soll mit wollust Des andern hertz auß seiner brust Zunemen/ jhm die brust aufspalten: Des andern hertz soll mit dem mund Durch süße küß verwundend wund Sich der andern brust nicht enthalten. Mit Ewern armen starck vnd zart/ Mit Ewern glidern sanft vnd hart Solt
O Das Jhr moͤget allezeit Einig/ in keinem andern ſtreit/ Dan nur in dem liebes ſtreit leben! Darinnen eines jeden hertz Moͤg dem andern wolluſt vnd ſchertz Fuͤr ſchertz vnd wolluſt widergeben! Durch kuͤß von ſuͤſſem nectar feucht Das hertz vnd ſehl von frewden leicht Solt Jhr Euch nemen vnd mitthailen: Jhr ſolt durch tief-wundende kuͤß/ Jhr ſolt durch ſuͤß-hailende buͤß Euch verwunden vnd wider hailen. Des einen mund ſoll mit wolluſt Des andern hertz auß ſeiner bruſt Zunemen/ jhm die bruſt aufſpalten: Des andern hertz ſoll mit dem mund Durch ſuͤße kuͤß verwundend wund Sich der andern bruſt nicht enthalten. Mit Ewern armen ſtarck vnd zart/ Mit Ewern glidern ſanft vnd hart Solt
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg n="1"> <l> <pb facs="#f0063" n="59"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das ander Buch.</hi> </fw> </l><lb/> <l>Dem Braͤutigam vnd ſeiner Braut</l><lb/> <l>Zu ehren/ diſes lied geſungen.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>O Das Jhr moͤget allezeit</l><lb/> <l>Einig/ in keinem andern ſtreit/</l><lb/> <l>Dan nur in dem liebes ſtreit leben<hi rendition="#i">!</hi></l><lb/> <l>Darinnen eines jeden hertz</l><lb/> <l>Moͤg dem andern wolluſt vnd ſchertz</l><lb/> <l>Fuͤr ſchertz vnd wolluſt widergeben<hi rendition="#i">!</hi></l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Durch kuͤß von ſuͤſſem nectar feucht</l><lb/> <l>Das hertz vnd ſehl von frewden leicht</l><lb/> <l>Solt Jhr Euch nemen vnd mitthailen:</l><lb/> <l>Jhr ſolt durch tief-wundende kuͤß/</l><lb/> <l>Jhr ſolt durch ſuͤß-hailende buͤß</l><lb/> <l>Euch verwunden vnd wider hailen.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Des einen mund ſoll mit wolluſt</l><lb/> <l>Des andern hertz auß ſeiner bruſt</l><lb/> <l>Zunemen/ jhm die bruſt aufſpalten:</l><lb/> <l>Des andern hertz ſoll mit dem mund</l><lb/> <l>Durch ſuͤße kuͤß verwundend wund</l><lb/> <l>Sich der andern bruſt nicht enthalten.</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>Mit Ewern armen ſtarck vnd zart/</l><lb/> <l>Mit Ewern glidern ſanft vnd hart<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Solt</fw><lb/></l> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [59/0063]
Das ander Buch.
Dem Braͤutigam vnd ſeiner Braut
Zu ehren/ diſes lied geſungen.
O Das Jhr moͤget allezeit
Einig/ in keinem andern ſtreit/
Dan nur in dem liebes ſtreit leben!
Darinnen eines jeden hertz
Moͤg dem andern wolluſt vnd ſchertz
Fuͤr ſchertz vnd wolluſt widergeben!
Durch kuͤß von ſuͤſſem nectar feucht
Das hertz vnd ſehl von frewden leicht
Solt Jhr Euch nemen vnd mitthailen:
Jhr ſolt durch tief-wundende kuͤß/
Jhr ſolt durch ſuͤß-hailende buͤß
Euch verwunden vnd wider hailen.
Des einen mund ſoll mit wolluſt
Des andern hertz auß ſeiner bruſt
Zunemen/ jhm die bruſt aufſpalten:
Des andern hertz ſoll mit dem mund
Durch ſuͤße kuͤß verwundend wund
Sich der andern bruſt nicht enthalten.
Mit Ewern armen ſtarck vnd zart/
Mit Ewern glidern ſanft vnd hart
Solt
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |