Wedekind, Frank: Erdgeist. Paris; Leipzig, 1895.
Meinen. Schmutz, daß es von den Wänden starrt, von den ... (Sich umsehend.) Gott weiß, wer mich hier ... (Zieht einen Revolver aus der Brusttasche.) Man ist ja kaum seines Lebens sicher. Ich bin der Fremdeste in meinem Haus. (Geht nach links, an die ge- schlossene Fenstergardine hinsprechend.) Das mein Familien- kreis! Der Kerl hat noch Mut. Soll ich mich denn nicht lieber selber vor den Kopf schießen? Gegen Todfeinde kämpft man, aber der ... (Schlägt die Gardine in die Höhe.) Der Schmutz -- der Schmutz ... (Nach rechts gehend.) Ich bin überge- schnappt, oder Ausnahmen bestätigen die Regel. (Steckt den Revolver ein.) Drilter Auftritt. Lulu. Schön. Lulu. Könntest du dich für heute nicht frei machen? Schön. Was wollte diese Gräfin eigentlich? Lulu. Ich weiß nicht. Sie will mich malen.
Meinen. Schmutz, daß es von den Wänden ſtarrt, von den … (Sich umſehend.) Gott weiß, wer mich hier … (Zieht einen Revolver aus der Bruſttaſche.) Man iſt ja kaum ſeines Lebens ſicher. Ich bin der Fremdeſte in meinem Haus. (Geht nach links, an die ge- ſchloſſene Fenſtergardine hinſprechend.) Das mein Familien- kreis! Der Kerl hat noch Mut. Soll ich mich denn nicht lieber ſelber vor den Kopf ſchießen? Gegen Todfeinde kämpft man, aber der … (Schlägt die Gardine in die Höhe.) Der Schmutz — der Schmutz … (Nach rechts gehend.) Ich bin überge- ſchnappt, oder Ausnahmen beſtätigen die Regel. (Steckt den Revolver ein.) Drilter Auftritt. Lulu. Schön. Lulu. Könnteſt du dich für heute nicht frei machen? Schön. Was wollte dieſe Gräfin eigentlich? Lulu. Ich weiß nicht. Sie will mich malen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#SCH"> <p><pb facs="#f0180" n="174"/> Meinen. Schmutz, daß es von den Wänden ſtarrt,<lb/> von den …</p> <stage>(Sich umſehend.)</stage> <p>Gott weiß, wer mich<lb/> hier …</p> <stage>(Zieht einen Revolver aus der Bruſttaſche.)</stage> <p>Man<lb/> iſt ja kaum ſeines Lebens ſicher. Ich bin der<lb/> Fremdeſte in meinem Haus.</p> <stage>(Geht nach links, an die ge-<lb/> ſchloſſene Fenſtergardine hinſprechend.)</stage> <p>Das mein Familien-<lb/> kreis! Der Kerl hat noch Mut. Soll ich mich<lb/> denn nicht lieber ſelber vor den Kopf ſchießen?<lb/> Gegen Todfeinde kämpft man, aber der …</p><lb/> <stage>(Schlägt die Gardine in die Höhe.)</stage> <p>Der Schmutz — der<lb/> Schmutz …</p> <stage>(Nach rechts gehend.)</stage> <p>Ich bin überge-<lb/> ſchnappt, oder Ausnahmen beſtätigen die Regel.</p><lb/> <stage>(Steckt den Revolver ein.)</stage> </sp> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Drilter Auftritt.</hi> </head><lb/> <stage><hi rendition="#g">Lulu. Schön</hi>.</stage><lb/> <sp who="#LUL"> <speaker> <hi rendition="#b">Lulu.</hi> </speaker><lb/> <p>Könnteſt du dich für heute nicht frei machen?</p> </sp><lb/> <sp who="#SCH"> <speaker> <hi rendition="#b">Schön.</hi> </speaker><lb/> <p>Was wollte dieſe Gräfin eigentlich?</p> </sp><lb/> <sp who="#LUL"> <speaker> <hi rendition="#b">Lulu.</hi> </speaker><lb/> <p>Ich weiß nicht. Sie will mich malen.</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [174/0180]
Meinen. Schmutz, daß es von den Wänden ſtarrt,
von den … (Sich umſehend.) Gott weiß, wer mich
hier … (Zieht einen Revolver aus der Bruſttaſche.) Man
iſt ja kaum ſeines Lebens ſicher. Ich bin der
Fremdeſte in meinem Haus. (Geht nach links, an die ge-
ſchloſſene Fenſtergardine hinſprechend.) Das mein Familien-
kreis! Der Kerl hat noch Mut. Soll ich mich
denn nicht lieber ſelber vor den Kopf ſchießen?
Gegen Todfeinde kämpft man, aber der …
(Schlägt die Gardine in die Höhe.) Der Schmutz — der
Schmutz … (Nach rechts gehend.) Ich bin überge-
ſchnappt, oder Ausnahmen beſtätigen die Regel.
(Steckt den Revolver ein.)
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Lulu. Schön.
Lulu.
Könnteſt du dich für heute nicht frei machen?
Schön.
Was wollte dieſe Gräfin eigentlich?
Lulu.
Ich weiß nicht. Sie will mich malen.
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