Wedekind, Frank: Erdgeist. Paris; Leipzig, 1895. Goll. Unser Apelles leckt sich schon die Pinsel ab. Lulu. Ich hatte mir das viel amüsanter vorgestellt. Schön. Sie haben die Genugthuung, uns den seltensten Genuß zu bereiten. Lulu (nach links gehend) Na, warten Sie nur. Schwarz (vor der Schlafzimmerthür). Wenn Frau Obermedizinalrat so freundlich sein wollen. (schließt die Thür hinter ihr und bleibt davor stehen). Goll. Ich habe sie in unserem Ehekontrakt nämlich Nellie getauft. Schön. Ja. Goll. Was halten Sie davon? Schön. Warum nennen Sie sie nicht Mignon? Goll. Das wäre auch was. Daran habe ich nicht gedacht. Goll. Unſer Apelles leckt ſich ſchon die Pinſel ab. Lulu. Ich hatte mir das viel amüſanter vorgeſtellt. Schön. Sie haben die Genugthuung, uns den ſeltenſten Genuß zu bereiten. Lulu (nach links gehend) Na, warten Sie nur. Schwarz (vor der Schlafzimmerthür). Wenn Frau Obermedizinalrat ſo freundlich ſein wollen. (ſchließt die Thür hinter ihr und bleibt davor ſtehen). Goll. Ich habe ſie in unſerem Ehekontrakt nämlich Nellie getauft. Schön. Ja. Goll. Was halten Sie davon? Schön. Warum nennen Sie ſie nicht Mignon? Goll. Das wäre auch was. Daran habe ich nicht gedacht. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0026" n="20"/> <sp who="#GOL"> <speaker> <hi rendition="#b">Goll.</hi> </speaker><lb/> <p>Unſer Apelles leckt ſich ſchon die Pinſel ab.</p> </sp><lb/> <sp who="#LUL"> <speaker> <hi rendition="#b">Lulu.</hi> </speaker><lb/> <p>Ich hatte mir das viel amüſanter vorgeſtellt.</p> </sp><lb/> <sp who="#SCH"> <speaker> <hi rendition="#b">Schön.</hi> </speaker><lb/> <p>Sie haben die Genugthuung, uns den ſeltenſten<lb/> Genuß zu bereiten.</p> </sp><lb/> <sp who="#LUL"> <speaker> <hi rendition="#b">Lulu</hi> </speaker> <stage>(nach links gehend)</stage><lb/> <p>Na, warten Sie nur.</p> </sp><lb/> <sp who="#SCH"> <speaker> <hi rendition="#b">Schwarz</hi> </speaker> <stage>(vor der Schlafzimmerthür).</stage><lb/> <p>Wenn Frau Obermedizinalrat ſo freundlich ſein<lb/> wollen.</p> <stage>(ſchließt die Thür hinter ihr und bleibt davor ſtehen).</stage> </sp><lb/> <sp who="#GOL"> <speaker> <hi rendition="#b">Goll.</hi> </speaker><lb/> <p>Ich habe ſie in unſerem Ehekontrakt nämlich<lb/> Nellie getauft.</p> </sp><lb/> <sp who="#SCH"> <speaker> <hi rendition="#b">Schön.</hi> </speaker><lb/> <p>Ja.</p> </sp><lb/> <sp who="#GOL"> <speaker> <hi rendition="#b">Goll.</hi> </speaker><lb/> <p>Was halten Sie davon?</p> </sp><lb/> <sp who="#SCH"> <speaker> <hi rendition="#b">Schön.</hi> </speaker><lb/> <p>Warum nennen Sie ſie nicht Mignon?</p> </sp><lb/> <sp who="#GOL"> <speaker> <hi rendition="#b">Goll.</hi> </speaker><lb/> <p>Das wäre auch was. Daran habe ich nicht<lb/> gedacht.</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [20/0026]
Goll.
Unſer Apelles leckt ſich ſchon die Pinſel ab.
Lulu.
Ich hatte mir das viel amüſanter vorgeſtellt.
Schön.
Sie haben die Genugthuung, uns den ſeltenſten
Genuß zu bereiten.
Lulu (nach links gehend)
Na, warten Sie nur.
Schwarz (vor der Schlafzimmerthür).
Wenn Frau Obermedizinalrat ſo freundlich ſein
wollen. (ſchließt die Thür hinter ihr und bleibt davor ſtehen).
Goll.
Ich habe ſie in unſerem Ehekontrakt nämlich
Nellie getauft.
Schön.
Ja.
Goll.
Was halten Sie davon?
Schön.
Warum nennen Sie ſie nicht Mignon?
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Das wäre auch was. Daran habe ich nicht
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