Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wedekind, Frank: Erdgeist. Paris; Leipzig, 1895.

Bild:
<< vorherige Seite
Schwarz.
Ja, ja ...
Goll (zu Schön, der neben ihm Platz genommen).
Ich finde sie nämlich von hier aus noch vor-
teilhafter.
Lulu (ohne sich zu rühren).
Ich bin von allen Seiten gleich vorteilhaft.
Schwarz.
Das rechte Knie weiter vor, bitte.
Schön (mit einer Geste).
Der Körper zeigt vielleicht feinere Linien ...
Lulu (den Kopf wendend).
Haben Sie doch wenigstens ein klein wenig
Mitgefühl.
Schwarz.
Die Beleuchtung ist heute zum mindesten er-
träglich.
Goll.
Sie müssen Sie flott hinwerfen. Fassen Sie
Ihren Pinsel etwas länger.
Schwarz.
Gewiß, Herr Medizinalrat.
Schön.
Behandeln Sie sie als Stillleben.
Schwarz.
Ja, ja …
Goll (zu Schön, der neben ihm Platz genommen).
Ich finde ſie nämlich von hier aus noch vor-
teilhafter.
Lulu (ohne ſich zu rühren).
Ich bin von allen Seiten gleich vorteilhaft.
Schwarz.
Das rechte Knie weiter vor, bitte.
Schön (mit einer Geſte).
Der Körper zeigt vielleicht feinere Linien …
Lulu (den Kopf wendend).
Haben Sie doch wenigſtens ein klein wenig
Mitgefühl.
Schwarz.
Die Beleuchtung iſt heute zum mindeſten er-
träglich.
Goll.
Sie müſſen Sie flott hinwerfen. Faſſen Sie
Ihren Pinſel etwas länger.
Schwarz.
Gewiß, Herr Medizinalrat.
Schön.
Behandeln Sie ſie als Stillleben.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0032" n="26"/>
          <sp who="#SCH">
            <speaker> <hi rendition="#b">Schwarz.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Ja, ja &#x2026;</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#GOL">
            <speaker> <hi rendition="#b">Goll</hi> </speaker>
            <stage>(zu Schön, der neben ihm Platz genommen).</stage><lb/>
            <p>Ich finde &#x017F;ie nämlich von hier aus noch vor-<lb/>
teilhafter.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#LUL">
            <speaker> <hi rendition="#b">Lulu</hi> </speaker>
            <stage>(ohne &#x017F;ich zu rühren).</stage><lb/>
            <p>Ich bin von allen Seiten gleich vorteilhaft.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#SCH">
            <speaker> <hi rendition="#b">Schwarz.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Das rechte Knie weiter vor, bitte.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#SCH">
            <speaker> <hi rendition="#b">Schön</hi> </speaker>
            <stage>(mit einer Ge&#x017F;te).</stage><lb/>
            <p>Der Körper zeigt vielleicht feinere Linien &#x2026;</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#LUL">
            <speaker> <hi rendition="#b">Lulu</hi> </speaker>
            <stage>(den Kopf wendend).</stage><lb/>
            <p>Haben Sie doch wenig&#x017F;tens ein klein wenig<lb/>
Mitgefühl.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#SCH">
            <speaker> <hi rendition="#b">Schwarz.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Die Beleuchtung i&#x017F;t heute zum minde&#x017F;ten er-<lb/>
träglich.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#GOL">
            <speaker> <hi rendition="#b">Goll.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Sie mü&#x017F;&#x017F;en Sie flott hinwerfen. Fa&#x017F;&#x017F;en Sie<lb/>
Ihren Pin&#x017F;el etwas länger.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#SCH">
            <speaker> <hi rendition="#b">Schwarz.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Gewiß, Herr Medizinalrat.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#SCH">
            <speaker> <hi rendition="#b">Schön.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Behandeln Sie &#x017F;ie als Stillleben.</p>
          </sp><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[26/0032] Schwarz. Ja, ja … Goll (zu Schön, der neben ihm Platz genommen). Ich finde ſie nämlich von hier aus noch vor- teilhafter. Lulu (ohne ſich zu rühren). Ich bin von allen Seiten gleich vorteilhaft. Schwarz. Das rechte Knie weiter vor, bitte. Schön (mit einer Geſte). Der Körper zeigt vielleicht feinere Linien … Lulu (den Kopf wendend). Haben Sie doch wenigſtens ein klein wenig Mitgefühl. Schwarz. Die Beleuchtung iſt heute zum mindeſten er- träglich. Goll. Sie müſſen Sie flott hinwerfen. Faſſen Sie Ihren Pinſel etwas länger. Schwarz. Gewiß, Herr Medizinalrat. Schön. Behandeln Sie ſie als Stillleben.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wedekind_erdgeist_1895
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wedekind_erdgeist_1895/32
Zitationshilfe: Wedekind, Frank: Erdgeist. Paris; Leipzig, 1895, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wedekind_erdgeist_1895/32>, abgerufen am 03.12.2024.