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Weerth, Georg: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Hamburg, 1849.

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Heldenthums auf das Zeugniß des - Generals von R. berufe, den der Herzog jedenfalls als competent anerkennen werde ... vor allen Dingen möge der Herzog seine Aeußerung zurücknehmen.

Der Freund der Mainzer und der Coblenzer Bajaderen weigert dies, und im Nu verbreitet sich die Geschichte durch alle Salons.

Herr von Schnapphahnski sieht sich daher in die unangenehme Nothwendigkeit versetzt, dem Herzoge mit der ganzen unerbittlichen Frechheit eines Ritters ohne Furcht und Tadel auf den Hals zu steigen und als er ihn furchtsam findet: fordert er ihn.

Selten hatte unserm Helden der Stern des Glückes heller gestrahlt als dieses Mal. Der Herzog will sich nämlich nicht schlagen; er verkriecht sich hinter seine Souveränität und behauptet, daß im unglücklichen Falle alle Bäche und Flüsse von den Thränen seiner Unterthanen zu reißenden Strömen angeschwemmt, Häuser und Weingärten hinwegreißen würden, daß sein etwaiger Tod das europäische Gleichgewicht stören könne u. s. w., kurz, jemehr sich der Herzog weigert, auf ein Duell einzugehen, desto gewaltiger schwillt unserm Falstaff-Schnapphahnski der Kamm und als der Herzog endlich sein letztes Wort gegeben, da erklärt ihm der edle Ritter, daß der Herzog, wenn er sich wirklich dauernd hinter seiner

Heldenthums auf das Zeugniß des – Generals von R. berufe, den der Herzog jedenfalls als competent anerkennen werde … vor allen Dingen möge der Herzog seine Aeußerung zurücknehmen.

Der Freund der Mainzer und der Coblenzer Bajaderen weigert dies, und im Nu verbreitet sich die Geschichte durch alle Salons.

Herr von Schnapphahnski sieht sich daher in die unangenehme Nothwendigkeit versetzt, dem Herzoge mit der ganzen unerbittlichen Frechheit eines Ritters ohne Furcht und Tadel auf den Hals zu steigen und als er ihn furchtsam findet: fordert er ihn.

Selten hatte unserm Helden der Stern des Glückes heller gestrahlt als dieses Mal. Der Herzog will sich nämlich nicht schlagen; er verkriecht sich hinter seine Souveränität und behauptet, daß im unglücklichen Falle alle Bäche und Flüsse von den Thränen seiner Unterthanen zu reißenden Strömen angeschwemmt, Häuser und Weingärten hinwegreißen würden, daß sein etwaiger Tod das europäische Gleichgewicht stören könne u. s. w., kurz, jemehr sich der Herzog weigert, auf ein Duell einzugehen, desto gewaltiger schwillt unserm Falstaff-Schnapphahnski der Kamm und als der Herzog endlich sein letztes Wort gegeben, da erklärt ihm der edle Ritter, daß der Herzog, wenn er sich wirklich dauernd hinter seiner

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[107/0113] Heldenthums auf das Zeugniß des – Generals von R. berufe, den der Herzog jedenfalls als competent anerkennen werde … vor allen Dingen möge der Herzog seine Aeußerung zurücknehmen. Der Freund der Mainzer und der Coblenzer Bajaderen weigert dies, und im Nu verbreitet sich die Geschichte durch alle Salons. Herr von Schnapphahnski sieht sich daher in die unangenehme Nothwendigkeit versetzt, dem Herzoge mit der ganzen unerbittlichen Frechheit eines Ritters ohne Furcht und Tadel auf den Hals zu steigen und als er ihn furchtsam findet: fordert er ihn. Selten hatte unserm Helden der Stern des Glückes heller gestrahlt als dieses Mal. Der Herzog will sich nämlich nicht schlagen; er verkriecht sich hinter seine Souveränität und behauptet, daß im unglücklichen Falle alle Bäche und Flüsse von den Thränen seiner Unterthanen zu reißenden Strömen angeschwemmt, Häuser und Weingärten hinwegreißen würden, daß sein etwaiger Tod das europäische Gleichgewicht stören könne u. s. w., kurz, jemehr sich der Herzog weigert, auf ein Duell einzugehen, desto gewaltiger schwillt unserm Falstaff-Schnapphahnski der Kamm und als der Herzog endlich sein letztes Wort gegeben, da erklärt ihm der edle Ritter, daß der Herzog, wenn er sich wirklich dauernd hinter seiner

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Zitationshilfe: Weerth, Georg: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Hamburg, 1849, S. 107. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weerth_schnapphahnski_1849/113>, abgerufen am 18.05.2024.