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Weerth, Georg: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Hamburg, 1849.

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Schon lange getrennt von ihrem Manne, fühlt sie sich einst Mutter werden. Es schien eine Unmöglichkeit, das Kind noch auf Rechnung des abwesenden Gemahls zu bringen. Und doch war sein Name für dasselbe nothwendig. Die Herzogin ist in keiner kleinen Verlegenheit; sie besinnt sich hin und her, zuletzt entschließt sie sich kurz; sie faßt ein Herz und reist zu ihrem Gemahle. Spät am Abend läßt sie sich bei ihm melden; er ist nicht zu Hause. Ohne weiteres läßt sie sich daher auf sein Zimmer führen. Um Mitternacht kommt der harmlose Gemahl endlich zurück, nicht ahnend, was ihm bevorsteht. Er ist natürlich im höchsten Grade überrascht über den unerwarteten Besuch und sucht seinem Erstaunen in den trefflichsten Ehemanns-Phrasen Luft zu machen.

Das eine Wort gibt das andere und bald sind sie im besten Zuge sich recht gemüthlich zu zanken. Der holde Gatte merkt gar nicht, daß das Antlitz der Herzogin immer freudiger zu strahlen beginnt, während sein eigenes immer länger und länger wird. Mit jeder Minute wachsen die Hörner des zärtlichen Mannes; da ist eine Stunde herum und die Herzogin springt plötzlich auf indem sie erklärt, daß sie jetzt gehen werde. Vor ihrer Abreise, setzt sie hinzu, wolle sie ihm indeß sagen, welches der Grund ihres Besuches gewesen sei - - der ehrenwerthe Gatte

Schon lange getrennt von ihrem Manne, fühlt sie sich einst Mutter werden. Es schien eine Unmöglichkeit, das Kind noch auf Rechnung des abwesenden Gemahls zu bringen. Und doch war sein Name für dasselbe nothwendig. Die Herzogin ist in keiner kleinen Verlegenheit; sie besinnt sich hin und her, zuletzt entschließt sie sich kurz; sie faßt ein Herz und reist zu ihrem Gemahle. Spät am Abend läßt sie sich bei ihm melden; er ist nicht zu Hause. Ohne weiteres läßt sie sich daher auf sein Zimmer führen. Um Mitternacht kommt der harmlose Gemahl endlich zurück, nicht ahnend, was ihm bevorsteht. Er ist natürlich im höchsten Grade überrascht über den unerwarteten Besuch und sucht seinem Erstaunen in den trefflichsten Ehemanns-Phrasen Luft zu machen.

Das eine Wort gibt das andere und bald sind sie im besten Zuge sich recht gemüthlich zu zanken. Der holde Gatte merkt gar nicht, daß das Antlitz der Herzogin immer freudiger zu strahlen beginnt, während sein eigenes immer länger und länger wird. Mit jeder Minute wachsen die Hörner des zärtlichen Mannes; da ist eine Stunde herum und die Herzogin springt plötzlich auf indem sie erklärt, daß sie jetzt gehen werde. Vor ihrer Abreise, setzt sie hinzu, wolle sie ihm indeß sagen, welches der Grund ihres Besuches gewesen sei – – der ehrenwerthe Gatte

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[152/0158] Schon lange getrennt von ihrem Manne, fühlt sie sich einst Mutter werden. Es schien eine Unmöglichkeit, das Kind noch auf Rechnung des abwesenden Gemahls zu bringen. Und doch war sein Name für dasselbe nothwendig. Die Herzogin ist in keiner kleinen Verlegenheit; sie besinnt sich hin und her, zuletzt entschließt sie sich kurz; sie faßt ein Herz und reist zu ihrem Gemahle. Spät am Abend läßt sie sich bei ihm melden; er ist nicht zu Hause. Ohne weiteres läßt sie sich daher auf sein Zimmer führen. Um Mitternacht kommt der harmlose Gemahl endlich zurück, nicht ahnend, was ihm bevorsteht. Er ist natürlich im höchsten Grade überrascht über den unerwarteten Besuch und sucht seinem Erstaunen in den trefflichsten Ehemanns-Phrasen Luft zu machen. Das eine Wort gibt das andere und bald sind sie im besten Zuge sich recht gemüthlich zu zanken. Der holde Gatte merkt gar nicht, daß das Antlitz der Herzogin immer freudiger zu strahlen beginnt, während sein eigenes immer länger und länger wird. Mit jeder Minute wachsen die Hörner des zärtlichen Mannes; da ist eine Stunde herum und die Herzogin springt plötzlich auf indem sie erklärt, daß sie jetzt gehen werde. Vor ihrer Abreise, setzt sie hinzu, wolle sie ihm indeß sagen, welches der Grund ihres Besuches gewesen sei – – der ehrenwerthe Gatte

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Zitationshilfe: Weerth, Georg: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Hamburg, 1849, S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weerth_schnapphahnski_1849/158>, abgerufen am 21.11.2024.