Weerth, Georg: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Hamburg, 1849.""Glauben Sie, daß die Sache gefährlich ist? -"" "Zeigen Sie mir Ihre Zunge -" ""Meinen Sie nicht, daß ich bald sterben werde?"" "Wann gehen Sie Abends zu Bett?" ""Soll ich nicht lieber mein Testament machen?"" "Wie sieht es mit Ihrem Appetit aus?" ""Soll ich nicht die Verwandten von meiner traurigen Lage benachrichtigen?"" "Haben Sie regelmäßigen Stuhlgang?" ""Doktor, retten Sie mich!"" "Herr Professor, antworten Sie auf meine Frage!" Eine Pause entstand. Der Professor schaute auf den Doktor wie ein krankes Fohlen auf seine Mutter. Der Doktor fuhr fort: "Antworten Sie mir also klar und bestimmt, Herr Professor." ""Ich bin ganz zu Ihren Diensten, Herr Doktor."" "Schildern Sie mir Ihren Zustand - - haben Sie Beschwerden?" ""Der Beschwerden habe ich manche - -"" "Und welche, Herr Professor? Haben Sie z. B. eine gewisse Schwere in den Gliedern?" „„Glauben Sie, daß die Sache gefährlich ist? –““ „Zeigen Sie mir Ihre Zunge –“ „„Meinen Sie nicht, daß ich bald sterben werde?““ „Wann gehen Sie Abends zu Bett?“ „„Soll ich nicht lieber mein Testament machen?““ „Wie sieht es mit Ihrem Appetit aus?“ „„Soll ich nicht die Verwandten von meiner traurigen Lage benachrichtigen?““ „Haben Sie regelmäßigen Stuhlgang?“ „„Doktor, retten Sie mich!““ „Herr Professor, antworten Sie auf meine Frage!“ Eine Pause entstand. Der Professor schaute auf den Doktor wie ein krankes Fohlen auf seine Mutter. Der Doktor fuhr fort: „Antworten Sie mir also klar und bestimmt, Herr Professor.“ „„Ich bin ganz zu Ihren Diensten, Herr Doktor.““ „Schildern Sie mir Ihren Zustand – – haben Sie Beschwerden?“ „„Der Beschwerden habe ich manche – –““ „Und welche, Herr Professor? Haben Sie z. B. eine gewisse Schwere in den Gliedern?“ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0161" n="155"/> <p>„„Glauben Sie, daß die Sache gefährlich ist? –““</p> <p>„Zeigen Sie mir Ihre Zunge –“</p> <p>„„Meinen Sie nicht, daß ich bald sterben werde?““</p> <p>„Wann gehen Sie Abends zu Bett?“</p> <p>„„Soll ich nicht lieber mein Testament machen?““</p> <p>„Wie sieht es mit Ihrem Appetit aus?“</p> <p>„„Soll ich nicht die Verwandten von meiner traurigen Lage benachrichtigen?““</p> <p>„Haben Sie regelmäßigen Stuhlgang?“</p> <p>„„Doktor, retten Sie mich!““</p> <p>„Herr Professor, antworten Sie auf meine Frage!“</p> <p>Eine Pause entstand. Der Professor schaute auf den Doktor wie ein krankes Fohlen auf seine Mutter. Der Doktor fuhr fort:</p> <p>„Antworten Sie mir also klar und bestimmt, Herr Professor.“</p> <p>„„Ich bin ganz zu Ihren Diensten, Herr Doktor.““</p> <p>„Schildern Sie mir Ihren Zustand – – haben Sie Beschwerden?“</p> <p>„„Der Beschwerden habe ich manche – –““</p> <p>„Und welche, Herr Professor? Haben Sie z. B. eine gewisse Schwere in den Gliedern?“</p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [155/0161]
„„Glauben Sie, daß die Sache gefährlich ist? –““
„Zeigen Sie mir Ihre Zunge –“
„„Meinen Sie nicht, daß ich bald sterben werde?““
„Wann gehen Sie Abends zu Bett?“
„„Soll ich nicht lieber mein Testament machen?““
„Wie sieht es mit Ihrem Appetit aus?“
„„Soll ich nicht die Verwandten von meiner traurigen Lage benachrichtigen?““
„Haben Sie regelmäßigen Stuhlgang?“
„„Doktor, retten Sie mich!““
„Herr Professor, antworten Sie auf meine Frage!“
Eine Pause entstand. Der Professor schaute auf den Doktor wie ein krankes Fohlen auf seine Mutter. Der Doktor fuhr fort:
„Antworten Sie mir also klar und bestimmt, Herr Professor.“
„„Ich bin ganz zu Ihren Diensten, Herr Doktor.““
„Schildern Sie mir Ihren Zustand – – haben Sie Beschwerden?“
„„Der Beschwerden habe ich manche – –““
„Und welche, Herr Professor? Haben Sie z. B. eine gewisse Schwere in den Gliedern?“
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