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Weerth, Georg: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Hamburg, 1849.

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um dem unglücklichen Manne zu helfen. Durch ihren Einfluß wußte sie es dahin zu bringen, daß der K. von H. seinen Bevollmächtigten zurückzog, und die Idee des Kaufes fahren ließ - - Andere Bieter waren bei der ungemeinen Beträchtlichkeit der Herrschaft nicht zu fürchten, und nicht vorhanden und die Herzogin gab dann dem Ritter 200,000 Thaler, damit er die ganze Geschichte halten konnte. Hiermit nicht zufrieden, veranlaßte der Ritter seine Gönnerin außerdem noch, nach und nach die Hypotheken, welche auf den andern Gütern lasteten, abzulösen und so mit seinen bedeutendsten Schulden tabula rasa zu machen - unser Freund war einer der Glücklichsten unter der Sonne.

Ihr erinnert euch jener Sage von einem verwünschten Schlosse? Disteln und Dornen waren hoch um die alten Mauern gewachsen und bildeten mit den epheuberankten Bäumen des Waldes einen undurchdringlichen Kranz, der die ganze Feste einschloß. Todtenstille herrschte in dem prächtigen Raume. Auf dem Hofe schlummerten Hunde und Katzen; regungslos standen im Stalle die edlen Rosse, eben noch bedient von rüstigen Knechten, die plötzlich bei der Arbeit eingeschlafen waren und mit halb geschlossenen Augen träumerisch an den Krippen lehnten.

In der Küche nickten Koch und Küchenjunge, und da und dort saßen die anderen Dienstboten, alle

um dem unglücklichen Manne zu helfen. Durch ihren Einfluß wußte sie es dahin zu bringen, daß der K. von H. seinen Bevollmächtigten zurückzog, und die Idee des Kaufes fahren ließ – – Andere Bieter waren bei der ungemeinen Beträchtlichkeit der Herrschaft nicht zu fürchten, und nicht vorhanden und die Herzogin gab dann dem Ritter 200,000 Thaler, damit er die ganze Geschichte halten konnte. Hiermit nicht zufrieden, veranlaßte der Ritter seine Gönnerin außerdem noch, nach und nach die Hypotheken, welche auf den andern Gütern lasteten, abzulösen und so mit seinen bedeutendsten Schulden tabula rasa zu machen – unser Freund war einer der Glücklichsten unter der Sonne.

Ihr erinnert euch jener Sage von einem verwünschten Schlosse? Disteln und Dornen waren hoch um die alten Mauern gewachsen und bildeten mit den epheuberankten Bäumen des Waldes einen undurchdringlichen Kranz, der die ganze Feste einschloß. Todtenstille herrschte in dem prächtigen Raume. Auf dem Hofe schlummerten Hunde und Katzen; regungslos standen im Stalle die edlen Rosse, eben noch bedient von rüstigen Knechten, die plötzlich bei der Arbeit eingeschlafen waren und mit halb geschlossenen Augen träumerisch an den Krippen lehnten.

In der Küche nickten Koch und Küchenjunge, und da und dort saßen die anderen Dienstboten, alle

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[204/0210] um dem unglücklichen Manne zu helfen. Durch ihren Einfluß wußte sie es dahin zu bringen, daß der K. von H. seinen Bevollmächtigten zurückzog, und die Idee des Kaufes fahren ließ – – Andere Bieter waren bei der ungemeinen Beträchtlichkeit der Herrschaft nicht zu fürchten, und nicht vorhanden und die Herzogin gab dann dem Ritter 200,000 Thaler, damit er die ganze Geschichte halten konnte. Hiermit nicht zufrieden, veranlaßte der Ritter seine Gönnerin außerdem noch, nach und nach die Hypotheken, welche auf den andern Gütern lasteten, abzulösen und so mit seinen bedeutendsten Schulden tabula rasa zu machen – unser Freund war einer der Glücklichsten unter der Sonne. Ihr erinnert euch jener Sage von einem verwünschten Schlosse? Disteln und Dornen waren hoch um die alten Mauern gewachsen und bildeten mit den epheuberankten Bäumen des Waldes einen undurchdringlichen Kranz, der die ganze Feste einschloß. Todtenstille herrschte in dem prächtigen Raume. Auf dem Hofe schlummerten Hunde und Katzen; regungslos standen im Stalle die edlen Rosse, eben noch bedient von rüstigen Knechten, die plötzlich bei der Arbeit eingeschlafen waren und mit halb geschlossenen Augen träumerisch an den Krippen lehnten. In der Küche nickten Koch und Küchenjunge, und da und dort saßen die anderen Dienstboten, alle

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Zitationshilfe: Weerth, Georg: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Hamburg, 1849, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weerth_schnapphahnski_1849/210>, abgerufen am 25.11.2024.