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Weerth, Georg: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Hamburg, 1849.

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Röckchen, mit weißer Weste und mit entblößtem Haupte in unsere Stadt einzog, ein trauliches Mährchen aus alter Zeit - aber haben Sie Ihren Speisezettel schon einmal durchgesehen?

Der Oesterreicher sah auf seine Groß-Folio-Liste: "Den italienischen Salade haben wir genossen." Allen Irrthümern vorzubeugen, zog er indeß noch einen Bleistift aus der Westentasche und machte ein Kreuz vor die betreffende Speise. "Ist dieser Salat nicht so vortrefflich, als ob ihn Radetzky selbst angemengt hätte?" der Oesterreicher blickte mich zum zweiten Male sehr erstaunt an. "Den Salat -" begann er aufs Neue, - "und den Salm verstehe ich schon, auch der Westerwalder Ochsenrücken ist mir bekannt, aber bitte, sagen Sie mir doch, was verstehen Sie unter dem Festlied von Inkermann - es steht mitten unter den Speisen, es wird ein Gericht sein?"

"Allerdings! ein politisches Gericht, ein echt germanisches Ragout, in drei Versen oder Schüsseln." - "Soll mich wundern", versetzte der wißbegierige Mann, "dann kommen westphälische Schinken und Salatbohnen; wiederum zwei unzweideutige Dinge; ferner aber: Preiset die Reben?"

"Dies ist eine höchst poetische Ente mit einer Weinsauce und Trüffeln." "Was Sie sagen!" rief

Röckchen, mit weißer Weste und mit entblößtem Haupte in unsere Stadt einzog, ein trauliches Mährchen aus alter Zeit – aber haben Sie Ihren Speisezettel schon einmal durchgesehen?

Der Oesterreicher sah auf seine Groß-Folio-Liste: „Den italienischen Salade haben wir genossen.“ Allen Irrthümern vorzubeugen, zog er indeß noch einen Bleistift aus der Westentasche und machte ein Kreuz vor die betreffende Speise. „Ist dieser Salat nicht so vortrefflich, als ob ihn Radetzky selbst angemengt hätte?“ der Oesterreicher blickte mich zum zweiten Male sehr erstaunt an. „Den Salat –“ begann er aufs Neue, – „und den Salm verstehe ich schon, auch der Westerwalder Ochsenrücken ist mir bekannt, aber bitte, sagen Sie mir doch, was verstehen Sie unter dem Festlied von Inkermann – es steht mitten unter den Speisen, es wird ein Gericht sein?“

„Allerdings! ein politisches Gericht, ein echt germanisches Ragout, in drei Versen oder Schüsseln.“ – „Soll mich wundern“, versetzte der wißbegierige Mann, „dann kommen westphälische Schinken und Salatbohnen; wiederum zwei unzweideutige Dinge; ferner aber: Preiset die Reben?“

„Dies ist eine höchst poetische Ente mit einer Weinsauce und Trüffeln.“ „Was Sie sagen!“ rief

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[247/0253] Röckchen, mit weißer Weste und mit entblößtem Haupte in unsere Stadt einzog, ein trauliches Mährchen aus alter Zeit – aber haben Sie Ihren Speisezettel schon einmal durchgesehen? Der Oesterreicher sah auf seine Groß-Folio-Liste: „Den italienischen Salade haben wir genossen.“ Allen Irrthümern vorzubeugen, zog er indeß noch einen Bleistift aus der Westentasche und machte ein Kreuz vor die betreffende Speise. „Ist dieser Salat nicht so vortrefflich, als ob ihn Radetzky selbst angemengt hätte?“ der Oesterreicher blickte mich zum zweiten Male sehr erstaunt an. „Den Salat –“ begann er aufs Neue, – „und den Salm verstehe ich schon, auch der Westerwalder Ochsenrücken ist mir bekannt, aber bitte, sagen Sie mir doch, was verstehen Sie unter dem Festlied von Inkermann – es steht mitten unter den Speisen, es wird ein Gericht sein?“ „Allerdings! ein politisches Gericht, ein echt germanisches Ragout, in drei Versen oder Schüsseln.“ – „Soll mich wundern“, versetzte der wißbegierige Mann, „dann kommen westphälische Schinken und Salatbohnen; wiederum zwei unzweideutige Dinge; ferner aber: Preiset die Reben?“ „Dies ist eine höchst poetische Ente mit einer Weinsauce und Trüffeln.“ „Was Sie sagen!“ rief

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Zitationshilfe: Weerth, Georg: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Hamburg, 1849, S. 247. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weerth_schnapphahnski_1849/253>, abgerufen am 24.11.2024.