Weerth, Georg: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Hamburg, 1849.des Gedankens hinübergewiegt hätte in das Reich, wo außer Paquo auch jetzt die unschuldige Königin Isabella herrscht, die sich über Niemanden zu beklagen hat, ausgenommen über ihren - Mann. Paquo und Isabella, Isabella und Paquo, sie waren noch kein seliges Paar, als unser Schnapphahnski seine Reise antrat. Die unschuldige Isabella hatte damals den Hrn. Paquo noch nicht von seiner schwachen Seite her kennen gelernt; sie meinte nicht anders, als daß sie eben so glücklich sein würde wie ihre Mutter, die Frau Munoz, die wirklich mit allen Ehren zu ihren neun Kindern gekommen ist - arme Isabella! armer Paquo! Sie saßen noch nicht auf dem Throne, denn noch ras'te der grause Don Carlos, der bleiche Aristokrat mit dem grimmigen Schnurrbart, durch Wälder und Auen, ein unerbittlicher Jäger auf der großen altspanischen Kronjagd. Don Carlos führte Krieg; er brauchte daher Soldaten. Konnte ihm etwas erwünschter sein, als daß sich eines Morgens schön wie ein Engel und keck wie der Teufel, im schwarzen Frack und in weißer Weste, und duftend nach allen Wohlgerüchen der Levante: Se. Hochwohlgeboren der Ritter Schnapphahnski bei ihm präsentierte, um seine Dienste anzubieten? Don Carlos strich seinen grimmigen Schnurrbart und besah den deutschen Lanzknecht von oben bis unten. Der Ritter des Gedankens hinübergewiegt hätte in das Reich, wo außer Paquo auch jetzt die unschuldige Königin Isabella herrscht, die sich über Niemanden zu beklagen hat, ausgenommen über ihren – Mann. Paquo und Isabella, Isabella und Paquo, sie waren noch kein seliges Paar, als unser Schnapphahnski seine Reise antrat. Die unschuldige Isabella hatte damals den Hrn. Paquo noch nicht von seiner schwachen Seite her kennen gelernt; sie meinte nicht anders, als daß sie eben so glücklich sein würde wie ihre Mutter, die Frau Munoz, die wirklich mit allen Ehren zu ihren neun Kindern gekommen ist – arme Isabella! armer Paquo! Sie saßen noch nicht auf dem Throne, denn noch ras’te der grause Don Carlos, der bleiche Aristokrat mit dem grimmigen Schnurrbart, durch Wälder und Auen, ein unerbittlicher Jäger auf der großen altspanischen Kronjagd. Don Carlos führte Krieg; er brauchte daher Soldaten. Konnte ihm etwas erwünschter sein, als daß sich eines Morgens schön wie ein Engel und keck wie der Teufel, im schwarzen Frack und in weißer Weste, und duftend nach allen Wohlgerüchen der Levante: Se. Hochwohlgeboren der Ritter Schnapphahnski bei ihm präsentierte, um seine Dienste anzubieten? Don Carlos strich seinen grimmigen Schnurrbart und besah den deutschen Lanzknecht von oben bis unten. Der Ritter <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0065" n="59"/> des Gedankens hinübergewiegt hätte in das Reich, wo außer Paquo auch jetzt die unschuldige Königin Isabella herrscht, die sich über Niemanden zu beklagen hat, ausgenommen über ihren – Mann.</p> <p>Paquo und Isabella, Isabella und Paquo, sie waren noch kein seliges Paar, als unser Schnapphahnski seine Reise antrat. Die unschuldige Isabella hatte damals den Hrn. Paquo noch nicht von seiner schwachen Seite her kennen gelernt; sie meinte nicht anders, als daß sie eben so glücklich sein würde wie ihre Mutter, die Frau Munoz, die wirklich mit allen Ehren zu ihren neun Kindern gekommen ist – arme Isabella! armer Paquo! Sie saßen noch nicht auf dem Throne, denn noch ras’te der grause Don Carlos, der bleiche Aristokrat mit dem grimmigen Schnurrbart, durch Wälder und Auen, ein unerbittlicher Jäger auf der großen altspanischen Kronjagd. Don Carlos führte Krieg; er brauchte daher Soldaten. Konnte ihm etwas erwünschter sein, als daß sich eines Morgens schön wie ein Engel und keck wie der Teufel, im schwarzen Frack und in weißer Weste, und duftend nach allen Wohlgerüchen der Levante: Se. Hochwohlgeboren der Ritter Schnapphahnski bei ihm präsentierte, um seine Dienste anzubieten? Don Carlos strich seinen grimmigen Schnurrbart und besah den deutschen Lanzknecht von oben bis unten. Der Ritter </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [59/0065]
des Gedankens hinübergewiegt hätte in das Reich, wo außer Paquo auch jetzt die unschuldige Königin Isabella herrscht, die sich über Niemanden zu beklagen hat, ausgenommen über ihren – Mann.
Paquo und Isabella, Isabella und Paquo, sie waren noch kein seliges Paar, als unser Schnapphahnski seine Reise antrat. Die unschuldige Isabella hatte damals den Hrn. Paquo noch nicht von seiner schwachen Seite her kennen gelernt; sie meinte nicht anders, als daß sie eben so glücklich sein würde wie ihre Mutter, die Frau Munoz, die wirklich mit allen Ehren zu ihren neun Kindern gekommen ist – arme Isabella! armer Paquo! Sie saßen noch nicht auf dem Throne, denn noch ras’te der grause Don Carlos, der bleiche Aristokrat mit dem grimmigen Schnurrbart, durch Wälder und Auen, ein unerbittlicher Jäger auf der großen altspanischen Kronjagd. Don Carlos führte Krieg; er brauchte daher Soldaten. Konnte ihm etwas erwünschter sein, als daß sich eines Morgens schön wie ein Engel und keck wie der Teufel, im schwarzen Frack und in weißer Weste, und duftend nach allen Wohlgerüchen der Levante: Se. Hochwohlgeboren der Ritter Schnapphahnski bei ihm präsentierte, um seine Dienste anzubieten? Don Carlos strich seinen grimmigen Schnurrbart und besah den deutschen Lanzknecht von oben bis unten. Der Ritter
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Zitationshilfe: | Weerth, Georg: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Hamburg, 1849, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weerth_schnapphahnski_1849/65>, abgerufen am 16.02.2025. |