Weigel, Erhard: Arithmetische Beschreibung der Moral-Weißheit von Personen und Sachen Worauf das gemeine Wesen bestehet. Jena, 1674.Capitel und denen Gesetzen. gungen gerade fort und zu recht hilfft/ daß sie zum guten/ so nahees müglich/ unverrückt sich hinwenden mögen. Und diese innerliche natürliche Zielungen und Dringungen §. 12. Was aber der Mensch willkührlich auff sich nimpt/ §. 13. Damit man aber auch desto deutlicher wissen und de- §. 14. Und dieses sind die beyden Worte worinnen jedes jenes Q
Capitel und denen Geſetzen. gungen gerade fort und zu recht hilfft/ daß ſie zum guten/ ſo nahees muͤglich/ unverruͤckt ſich hinwenden moͤgen. Und dieſe innerliche natuͤrliche Zielungen und Dringungen §. 12. Was aber der Menſch willkuͤhrlich auff ſich nimpt/ §. 13. Damit man aber auch deſto deutlicher wiſſen und de- §. 14. Und dieſes ſind die beyden Worte worinnen jedes jenes Q
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Capitel und denen Geſetzen.
gungen gerade fort und zu recht hilfft/ daß ſie zum guten/ ſo nahe
es muͤglich/ unverruͤckt ſich hinwenden moͤgen.
Und dieſe innerliche natuͤrliche Zielungen und Dringungen
ſind derer bloſſen und nur mit eben ſo viel Puncten vorgeſtelleten
Zahlen ihrer natuͤrlichen Obligation aͤhnlich/ da zum Exempel/
Viere/ nothwendig von zweymal zwey beſtehen/ und was von ihr
producirt und gemacht wird/ allezeit eine gerade Zahl/ ja pariter
par, das iſt/ geradmaͤſſig gerad/ ſeyn muß.
§. 12. Was aber der Menſch willkuͤhrlich auff ſich nimpt/
und ſich ſelbſt darzu verbindet/ das iſt eine beſondere Willens-
Verfaſſung an die jenigen Hertzens Grund-Zielungen gebun-
den/ welche das jenige/ was man auffrichtig verſprochen/ auch
im Werck darzuſtellen/ von Natur geneigt/ gedrungen und da-
hin gerichtet ſich befinden. Und dieſe ſind nicht derer bloſſen mit
ſo viel Puncten nur bey einander ſtehenden/ ſondern derer in
Ziffern eingefaßten Zahlen/ ihrer freywillig auff ſich genommenen
Obligation gleichfoͤrmig und aͤhnlich/ dadurch zum Exempel eine
Ziffer verbunden/ die andere/ ſo nur an einer hoͤhern Stelle ſte-
het/ ob ſie gleich nur eben ſo viel als jene/ ja weniger/ an ſich
hat und kan/ dennoch vier/ oder zehnmal/ ja ſecht/ oder hundert
mal/ und ſo fort an/ mehr gelten zu laſſen. Wie ſie denn auch ſich
darnach richtet/ und ſolcher Anordnung allezeit ſich gemaͤß be-
zeuget.
§. 13. Damit man aber auch deſto deutlicher wiſſen und de-
ſto geſchwinder ſich reſolviren moͤge/ was der Menſch gegen die-
ſen oder jenen ſeinen Nebenſatz vermag/ und wie er gegen den-
ſelben ſich verhalten ſolle/ ſo hat man gleicher Geſtalt das Mit-
tel der proportion ergriffen/ und dem offtmals in weitlaͤuffti-
gere Zahlen nemlich in vielerhand Umbſtaͤnde verſteckten Vermoͤ-
gen/ ein Ebenmaß vorgeſtellet/ an zweyen ſich gleich alſo verhal-
tenden urſpruͤnglichen Zahlen/ welche gantz klar und deutlich
das Vermoͤgen/ wie droben gedacht/ ausſprechen und anzeigen.
§. 14. Und dieſes ſind die beyden Worte worinnen jedes
aͤuſſerliche Geſetz beſtehet/ in dem es einen Ausſpruch/ oder viel-
mehr einen Vorſpruch macht/ und klaͤrlich ausredet/ wie der
Menſch ins gemein (als die erſte Zahl) ſich gegen dieſes oder
jenes
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