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Weirauch, Christian: Della Ragione di Stato Das ist Von der Geheimen und Ungemeinen Regirungs-Klugheit. Leipzig u. a., 1673.

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sondern sich aber von Gott durch Hin-
dansetzung der Pietet, und machen sich
verlustig des höchsten Gutes/ welches ei-
nig von dem guten Gott herrühret: Die
Gottseligkeit ist die rechte Manir/ da-
durch der Mensch sein Hertz in die Hän-
de Gottes liefert/ und sich von der irrdi-
schen Tieffe in das Himmlische Revir
schwinget/ wie viel mehr sol ein Fürst/
welcher sein Wesen noch auff andere
Weise von Gott empfangen/ sich dero-
gleichen Art befleißigen/ seinem Schöpf-
fer desto näher zukommen/ und alles sein
Thun und Leben in den Punct Göttli-
chen Wohlgefallens concentriret sein
lassen. Der sonst lästerliche Kayser
Domitian, so bald er das Reich ange-
treten/ hat dem Jovi einen grossen Tem-
pel gewidmet. Seq; in sinu Deisacravit.
Ein Fürst sitzet warhafftig in der Schoß
Gottes/ so lange er seine Seele läst die
Schoß seyn/ darinnen die Gottes Gelas-
senheit wohnet/ zu dieser Füssen die
Weltliche Hoheit mit gebogenen Knien
samlen muß die Kleynodien/ welche die
erhabenen Fürsten-Stirnen krönet/ auß

dero
H v

ſondern ſich aber von Gott durch Hin-
danſetzung der Pietet, und machen ſich
verluſtig des hoͤchſten Gutes/ welches ei-
nig von dem guten Gott herruͤhret: Die
Gottſeligkeit iſt die rechte Manir/ da-
durch der Menſch ſein Hertz in die Haͤn-
de Gottes liefert/ und ſich von der irrdi-
ſchen Tieffe in das Himmliſche Revir
ſchwinget/ wie viel mehr ſol ein Fuͤrſt/
welcher ſein Weſen noch auff andere
Weiſe von Gott empfangen/ ſich dero-
gleichen Art befleißigen/ ſeinem Schoͤpf-
fer deſto naͤher zukommen/ und alles ſein
Thun und Leben in den Punct Goͤttli-
chen Wohlgefallens concentriret ſein
laſſen. Der ſonſt laͤſterliche Kayſer
Domitian, ſo bald er das Reich ange-
treten/ hat dem Jovi einen groſſen Tem-
pel gewidmet. Seq; in ſinu Deiſacravit.
Ein Fuͤrſt ſitzet warhafftig in der Schoß
Gottes/ ſo lange er ſeine Seele laͤſt die
Schoß ſeyn/ darinnen die Gottes Gelaſ-
ſenheit wohnet/ zu dieſer Fuͤſſen die
Weltliche Hoheit mit gebogenen Knien
ſamlen muß die Kleynodien/ welche die
erhabenen Fuͤrſten-Stirnen kroͤnet/ auß

dero
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[0201] ſondern ſich aber von Gott durch Hin- danſetzung der Pietet, und machen ſich verluſtig des hoͤchſten Gutes/ welches ei- nig von dem guten Gott herruͤhret: Die Gottſeligkeit iſt die rechte Manir/ da- durch der Menſch ſein Hertz in die Haͤn- de Gottes liefert/ und ſich von der irrdi- ſchen Tieffe in das Himmliſche Revir ſchwinget/ wie viel mehr ſol ein Fuͤrſt/ welcher ſein Weſen noch auff andere Weiſe von Gott empfangen/ ſich dero- gleichen Art befleißigen/ ſeinem Schoͤpf- fer deſto naͤher zukommen/ und alles ſein Thun und Leben in den Punct Goͤttli- chen Wohlgefallens concentriret ſein laſſen. Der ſonſt laͤſterliche Kayſer Domitian, ſo bald er das Reich ange- treten/ hat dem Jovi einen groſſen Tem- pel gewidmet. Seq; in ſinu Deiſacravit. Ein Fuͤrſt ſitzet warhafftig in der Schoß Gottes/ ſo lange er ſeine Seele laͤſt die Schoß ſeyn/ darinnen die Gottes Gelaſ- ſenheit wohnet/ zu dieſer Fuͤſſen die Weltliche Hoheit mit gebogenen Knien ſamlen muß die Kleynodien/ welche die erhabenen Fuͤrſten-Stirnen kroͤnet/ auß dero H v

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Zitationshilfe: Weirauch, Christian: Della Ragione di Stato Das ist Von der Geheimen und Ungemeinen Regirungs-Klugheit. Leipzig u. a., 1673, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weirauch_dellaragione_1673/201>, abgerufen am 28.11.2024.