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Weirauch, Christian: Della Ragione di Stato Das ist Von der Geheimen und Ungemeinen Regirungs-Klugheit. Leipzig u. a., 1673.

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bende Hißkias so bald er sich zu GOtt
wendet/ wird gesund: Wollen Fürsten
löblich regiren so müssen sie nicht armer
Unterthanen Schweiß und Thränen
außpressen/ atrum sordidumque puta-
tur aurum quod ex Lacrimis oritur,

sagte der Apollonius Thyaneus beym
Philostratus, sie müssen fromme Unter-
thanen mit ihren Regirungs-Flügeln al-
so beschatten/ damit sie Ursache haben/
vor ihr Wolsein und langwieriges Re-
gieren brünstige Freuden-Thränen zu-
vergissen/ dieses sind piae Lacrimae, wel-
che durch die Wolcken dringen/ und bey
Gott zu dem Golde des reichen Segens
und heilsamster Artzney distilliret wer-
den/ die piae Lacrimae, welche ihre Kam-
mern kräfftiger bereichern/ als viel Stü-
cke Goldes und Silbers/ deren kein
Tropffen auff die Erde fallen wird ohne
vielfache Würckungen in allen rühm-
lichen Staats-Verrichtungen. Es
scheinet fast kein gewisser Merckmahl
abzugeben/ als das/ wenn ein Fürst
nicht glückselig regieret/ er nicht müsse
Gott mit gantzem Hertzen geehret oder

nicht

bende Hißkias ſo bald er ſich zu GOtt
wendet/ wird geſund: Wollen Fuͤrſten
loͤblich regiren ſo muͤſſen ſie nicht armer
Unterthanen Schweiß und Thraͤnen
außpreſſen/ atrum ſordidumque puta-
tur aurum quod ex Lacrimis oritur,

ſagte der Apollonius Thyaneus beym
Philoſtratus, ſie muͤſſen fromme Unter-
thanen mit ihren Regirungs-Fluͤgeln al-
ſo beſchatten/ damit ſie Urſache haben/
vor ihr Wolſein und langwieriges Re-
gieren bruͤnſtige Freuden-Thraͤnen zu-
vergiſſen/ dieſes ſind piæ Lacrimæ, wel-
che durch die Wolcken dringen/ und bey
Gott zu dem Golde des reichen Segens
und heilſamſter Artzney diſtilliret wer-
den/ die piæ Lacrimæ, welche ihre Kam-
mern kraͤfftiger bereichern/ als viel Stuͤ-
cke Goldes und Silbers/ deren kein
Tropffen auff die Erde fallen wird ohne
vielfache Wuͤrckungen in allen ruͤhm-
lichen Staats-Verrichtungen. Es
ſcheinet faſt kein gewiſſer Merckmahl
abzugeben/ als das/ wenn ein Fuͤrſt
nicht gluͤckſelig regieret/ er nicht muͤſſe
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[0204] bende Hißkias ſo bald er ſich zu GOtt wendet/ wird geſund: Wollen Fuͤrſten loͤblich regiren ſo muͤſſen ſie nicht armer Unterthanen Schweiß und Thraͤnen außpreſſen/ atrum ſordidumque puta- tur aurum quod ex Lacrimis oritur, ſagte der Apollonius Thyaneus beym Philoſtratus, ſie muͤſſen fromme Unter- thanen mit ihren Regirungs-Fluͤgeln al- ſo beſchatten/ damit ſie Urſache haben/ vor ihr Wolſein und langwieriges Re- gieren bruͤnſtige Freuden-Thraͤnen zu- vergiſſen/ dieſes ſind piæ Lacrimæ, wel- che durch die Wolcken dringen/ und bey Gott zu dem Golde des reichen Segens und heilſamſter Artzney diſtilliret wer- den/ die piæ Lacrimæ, welche ihre Kam- mern kraͤfftiger bereichern/ als viel Stuͤ- cke Goldes und Silbers/ deren kein Tropffen auff die Erde fallen wird ohne vielfache Wuͤrckungen in allen ruͤhm- lichen Staats-Verrichtungen. Es ſcheinet faſt kein gewiſſer Merckmahl abzugeben/ als das/ wenn ein Fuͤrſt nicht gluͤckſelig regieret/ er nicht muͤſſe Gott mit gantzem Hertzen geehret oder nicht

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Zitationshilfe: Weirauch, Christian: Della Ragione di Stato Das ist Von der Geheimen und Ungemeinen Regirungs-Klugheit. Leipzig u. a., 1673, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weirauch_dellaragione_1673/204>, abgerufen am 29.11.2024.