Weirauch, Christian: Della Ragione di Stato Das ist Von der Geheimen und Ungemeinen Regirungs-Klugheit. Leipzig u. a., 1673.chelieu inner Gefängnüssen Fortuna- Wir dürffen nicht bey unterschie- Art
chelieu inner Gefaͤngnuͤſſen Fortuna- Wir duͤrffen nicht bey unterſchie- Art
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0402"/><hi rendition="#aq">chelieu</hi> inner Gefaͤngnuͤſſen <hi rendition="#aq">Fortuna-<lb/> tiſſimus Mortalium</hi> geprieſen worden/<lb/> dem <hi rendition="#aq">Mazarin</hi> in offentlichem Triumf<lb/> unter freudigem <hi rendition="#aq">Vivat</hi> eben dieſes entge-<lb/> gen geruffen wurde/ und annoch itzo die-<lb/> ſem Staats-Helden vor die groͤſte Klug-<lb/> heit nachgeruͤhmet wird/ daß Er in allen<lb/> ihn betroffenen Gluͤcks-Schickungen<lb/> Sich ſo weißlich in die abentheurlichſten<lb/> Zeiten ſchicken koͤnnen/ und niemahln<lb/> dem jenigen aus Eigenſinnigkeit wider-<lb/> ſetzet/ was nicht anders ſeyn koͤnnen.</p><lb/> <p>Wir duͤrffen nicht bey unterſchie-<lb/> denen Perſonen die Ungleichheit der Zei-<lb/> ten blos ſuchen/ und darinnen der Regir-<lb/> Arten Mannigfaltigkeit/ ſondern nur<lb/> auff die Zeiten/ welche ſich bey einem Ei-<lb/> nigen ſo bund und untereinander lauf-<lb/> fende hervorthun/ auffacht geben. Die<lb/> gluͤckſeeligſte Regenten ſind niemahln<lb/> verſichert/ daß ihr Wandel in gleichem<lb/> Gewichte fort gegangen/ daß nicht etwas<lb/> darinnen verruͤcket/ oder verwahrloſet<lb/> werden koͤnnen/ daß wenn ſie am gra-<lb/> deſten geziehlet/ am wenigſten getroffen/<lb/> daß Sie nicht die unbewegliche Ledern-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Art</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [0402]
chelieu inner Gefaͤngnuͤſſen Fortuna-
tiſſimus Mortalium geprieſen worden/
dem Mazarin in offentlichem Triumf
unter freudigem Vivat eben dieſes entge-
gen geruffen wurde/ und annoch itzo die-
ſem Staats-Helden vor die groͤſte Klug-
heit nachgeruͤhmet wird/ daß Er in allen
ihn betroffenen Gluͤcks-Schickungen
Sich ſo weißlich in die abentheurlichſten
Zeiten ſchicken koͤnnen/ und niemahln
dem jenigen aus Eigenſinnigkeit wider-
ſetzet/ was nicht anders ſeyn koͤnnen.
Wir duͤrffen nicht bey unterſchie-
denen Perſonen die Ungleichheit der Zei-
ten blos ſuchen/ und darinnen der Regir-
Arten Mannigfaltigkeit/ ſondern nur
auff die Zeiten/ welche ſich bey einem Ei-
nigen ſo bund und untereinander lauf-
fende hervorthun/ auffacht geben. Die
gluͤckſeeligſte Regenten ſind niemahln
verſichert/ daß ihr Wandel in gleichem
Gewichte fort gegangen/ daß nicht etwas
darinnen verruͤcket/ oder verwahrloſet
werden koͤnnen/ daß wenn ſie am gra-
deſten geziehlet/ am wenigſten getroffen/
daß Sie nicht die unbewegliche Ledern-
Art
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/weirauch_dellaragione_1673 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/weirauch_dellaragione_1673/402 |
Zitationshilfe: | Weirauch, Christian: Della Ragione di Stato Das ist Von der Geheimen und Ungemeinen Regirungs-Klugheit. Leipzig u. a., 1673, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weirauch_dellaragione_1673/402>, abgerufen am 16.06.2024. |