Weirauch, Christian: Della Ragione di Stato Das ist Von der Geheimen und Ungemeinen Regirungs-Klugheit. Leipzig u. a., 1673.ist kein Zweiffel/ daß hier entweder Salus Die Erlauchten Fürsten Seelen ü- ligkeit
iſt kein Zweiffel/ daß hier entweder Salus Die Erlauchten Fuͤrſten Seelen uͤ- ligkeit
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0078"/> iſt kein Zweiffel/ daß hier entweder <hi rendition="#aq">Salus<lb/> Politica</hi> oder heutiges Tages <hi rendition="#aq">Ratio Sta-<lb/> tus</hi> offtermalen herhalten muͤſſen. Es<lb/> hatte <hi rendition="#aq">Cambyſes</hi> ſich in ſeine Schweſter<lb/> verliebet/ und fragte die Perſiſchen<lb/> Rechts-Gelehrten/ ob ihm einig Geſetz<lb/> ein ſolch Beylager vergoͤnte/ darauff ſie<lb/> antworteten/ Sie findeten zwar kein<lb/> Geſetze/ welches ein ſolch Beylager ver-<lb/> ſtattete/ Sie haͤtten aber ein ander Ge-<lb/> ſetze funden/ welches dem Perſiſchen Koͤ-<lb/> nige zulieſſe/ zuthun/ was er wolle. <hi rendition="#aq">Ra-<lb/> tio Status</hi> hat heutiges Tages zu einem<lb/> ſolchen Geſetze werden muͤſſen/ wenn<lb/> man etwas beſchmuͤcken wollen/ welches<lb/> alle Natuͤꝛliche und Voͤlcker-Geſetze ver-<lb/> dammet/ ſo hat man keinen beſſern Ti-<lb/> tul der Entſchuldigung erſinnen koͤn-<lb/> nen.</p><lb/> <p>Die Erlauchten Fuͤrſten Seelen uͤ-<lb/> bertreffen den gemeinen Zuſtand der<lb/> Menſchen in ihrer Wuͤrde/ aber auch<lb/> unausgenommen von den Begierden/<lb/> welche allen Gemuͤttern angebohren. <hi rendition="#aq">L’<lb/> ombra inſeparabile della fragilita,</hi> der<lb/> unzertrennliche Schatten der Gebrech-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ligkeit</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [0078]
iſt kein Zweiffel/ daß hier entweder Salus
Politica oder heutiges Tages Ratio Sta-
tus offtermalen herhalten muͤſſen. Es
hatte Cambyſes ſich in ſeine Schweſter
verliebet/ und fragte die Perſiſchen
Rechts-Gelehrten/ ob ihm einig Geſetz
ein ſolch Beylager vergoͤnte/ darauff ſie
antworteten/ Sie findeten zwar kein
Geſetze/ welches ein ſolch Beylager ver-
ſtattete/ Sie haͤtten aber ein ander Ge-
ſetze funden/ welches dem Perſiſchen Koͤ-
nige zulieſſe/ zuthun/ was er wolle. Ra-
tio Status hat heutiges Tages zu einem
ſolchen Geſetze werden muͤſſen/ wenn
man etwas beſchmuͤcken wollen/ welches
alle Natuͤꝛliche und Voͤlcker-Geſetze ver-
dammet/ ſo hat man keinen beſſern Ti-
tul der Entſchuldigung erſinnen koͤn-
nen.
Die Erlauchten Fuͤrſten Seelen uͤ-
bertreffen den gemeinen Zuſtand der
Menſchen in ihrer Wuͤrde/ aber auch
unausgenommen von den Begierden/
welche allen Gemuͤttern angebohren. L’
ombra inſeparabile della fragilita, der
unzertrennliche Schatten der Gebrech-
ligkeit
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |