Weirauch, Christian: Della Ragione di Stato Das ist Von der Geheimen und Ungemeinen Regirungs-Klugheit. Leipzig u. a., 1673.schädlichsten Gifft/ bey den bösen ist al- gebrü- D
ſchaͤdlichſten Gifft/ bey den boͤſen iſt al- gebruͤ- D
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0097"/> ſchaͤdlichſten Gifft/ bey den boͤſen iſt al-<lb/> les boͤſe/ die gantze <hi rendition="#aq">Erudition</hi> iſt das<lb/> koͤſtlichſte Kleinod in dieſer Sterbligkeit/<lb/> ſie kroͤnet die Seele in dieſem Leben mit<lb/> den Strahlen einer Vollkommenheit/ ſie<lb/> iſt das in der Vernunfft/ was die Ver-<lb/> nunfft bey einem Menſchen/ ſie bringet<lb/> die Vernunfft ſo weit/ daß gleichwie die-<lb/> ſe den Menſchen unterſcheidet von den<lb/> unvernuͤnfftigen Thieren/ alſo jene die<lb/> Gelehrten von dem Poͤfel/ wo ſie aber<lb/> auff ein liederliches ruchloſes Hertze auf-<lb/> faͤllet/ was iſt ſie anders/ als/ wie der<lb/> Florentiniſche Groß-Hertzog <hi rendition="#aq">Coſmus<lb/> Medices</hi> von derogleichen Leuten pflegte<lb/> zuſagen/ <hi rendition="#aq">tropo buon Vino à ſi cattiva<lb/> botte,</hi> ein gar zu guter Wein in einem ſo<lb/> boͤſen Faſſe/ <hi rendition="#aq">una gemma in piombo,</hi><lb/> ein Edelgeſtein in Bley eingefaſt? <hi rendition="#aq">Scri-<lb/> bo audacter,</hi> ſchreibet der <hi rendition="#aq">Ludovicos d’<lb/> Orleans, homine docto & iniquo ni-<lb/> hil in terris eſſe nequius, nec injuſti-<lb/> us.</hi> Die beſten und Lehrreichſten Schriff-<lb/> ten haben die hitzigen Geiſter auffge-<lb/> friſcht/ und an ſtatt/ daß ſie fromme Fuͤr-<lb/> ſten aufferziehen ſollen/ <hi rendition="#aq">Centauren</hi> auß-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">D</fw><fw place="bottom" type="catch">gebruͤ-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [0097]
ſchaͤdlichſten Gifft/ bey den boͤſen iſt al-
les boͤſe/ die gantze Erudition iſt das
koͤſtlichſte Kleinod in dieſer Sterbligkeit/
ſie kroͤnet die Seele in dieſem Leben mit
den Strahlen einer Vollkommenheit/ ſie
iſt das in der Vernunfft/ was die Ver-
nunfft bey einem Menſchen/ ſie bringet
die Vernunfft ſo weit/ daß gleichwie die-
ſe den Menſchen unterſcheidet von den
unvernuͤnfftigen Thieren/ alſo jene die
Gelehrten von dem Poͤfel/ wo ſie aber
auff ein liederliches ruchloſes Hertze auf-
faͤllet/ was iſt ſie anders/ als/ wie der
Florentiniſche Groß-Hertzog Coſmus
Medices von derogleichen Leuten pflegte
zuſagen/ tropo buon Vino à ſi cattiva
botte, ein gar zu guter Wein in einem ſo
boͤſen Faſſe/ una gemma in piombo,
ein Edelgeſtein in Bley eingefaſt? Scri-
bo audacter, ſchreibet der Ludovicos d’
Orleans, homine docto & iniquo ni-
hil in terris eſſe nequius, nec injuſti-
us. Die beſten und Lehrreichſten Schriff-
ten haben die hitzigen Geiſter auffge-
friſcht/ und an ſtatt/ daß ſie fromme Fuͤr-
ſten aufferziehen ſollen/ Centauren auß-
gebruͤ-
D
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |