Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673.
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er iſt in dem Polniſchen Kriege geweſen/ hat
er nicht den Obriſten Widewitz gekennt/ der
die alte Timmertze oberhalb der Weichſel ein-
genommen hat? Der gute Kumpe verſtund
die Woͤrter nicht/ doch meynte er/ es waͤre ihm
ſchimpfflich/ wenn ihm etwas in Pohlen ſolte
unbekant/ ſeyn. Darumb ſagte er/ er ſey
ihm gar wohl bekant/ und habe er offt im Na-
men ſeines Oberſten Brieffe hin zu beſtellen
gehabt. Eurylas hatte ihn auf dem rechten
Wege/ darumb fragte er weiter/ ob er nicht
gehoͤret haͤtte/ daß derſelbige Obriſte einen
Hirſch durch das lincke Ohr und durch die
rechte Pfote mit einer Kugel zugleich geſchoſ-
ſen haͤtte? Ja ſagte er/ ich kam gleich darzu/
wie der Schuß geſchehen war. Eurylas wieß
hiermit auf den Mahler/ und fragte ob er deñ
dieſen guten Freund nicht kennte/ er haͤtte eben
uͤber demſelben Stuͤcke das Weidmeſſer
kriegt. Der ehrliche Horribilicribrifax wu-
ſte nicht/ wie er dran war/ doch wickelte er ſich
wieder herauß/ er waͤre gleich fortgeritten/
und haͤtte nicht obſervirt/ was ſonſt paſſirt
waͤre. Eurylas ſagte weiter/ gleichwohl haͤt-
te ſich dieſer rechtſchaffene Kerle uͤber ihn be-
ſchwert/ als waͤre er ſein Verraͤther geweſen/
und wenn es wahr waͤre/ ſo wolte er dieſen
nicht
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Zitationshilfe: | Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673, S. 179. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_ertznarren_1672/185>, abgerufen am 16.07.2024. |