Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673.
hier-
hier-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0285" n="279"/><lb/> tigkeit genug in dem Munde zuſammen: Al-<lb/> lein dieſes waͤren nicht die rechtſchuͤldigen<lb/> Fluͤſſe/ ſondern die Feuchtigkeit/ welche im<lb/> Magen der <hi rendition="#aq">concoction</hi> als ein <hi rendition="#aq">vehiculum</hi><lb/> dienen ſolte/ wuͤrde hierdurch abgefuͤhret:<lb/> dannenhero auch mancher duͤrre/ matt/ hart-<lb/> leibicht/ und ſonſt elende und kranck davon<lb/> wuͤrde. Der Wirth wandte ein/ gleich wohl<lb/> keñte er vornehme <hi rendition="#aq">Doctores</hi> und andere Leu-<lb/> te/ die auch wuͤſten/ was geſund waͤre/ bey wel-<lb/> chen der Taback gleichſam als das taͤgliche<lb/> Brot im Hauſe gehalten wuͤrde. Ey ſagte<lb/><hi rendition="#aq">Eurylas,</hi> iſt denn nun alles recht/ was groſſe<lb/> Leute thun? Jn Warheit es ſteht ſchoͤn/<lb/> wann man in ihre Studierſtuben koͤmmt/<lb/> und nicht weiß/ ob man in einer Bauer-<lb/> Schencke/ oder in einem Wachhauſe iſt/ vor<lb/> Rauch und Stancke. Warumb muͤſſen et-<lb/> liche den Taback verreden und verſchweren/<lb/> wollen ſie anderſt bey der Liebſten keinen Korb<lb/> kriegen! warumb ſchleichen die armen Maͤn-<lb/> ner in die Kuͤche/ und ſetzen ſich umb den Herd/<lb/> daß der Rauch zum Schorſtein hinauß ſtei-<lb/> gen kan? warumb ziehen ſie andere Kleider<lb/> an/ und ſetzen alte Muͤtzen auf? Gelt/ wenn ſie<lb/> ſich des Bettelments nicht ſchaͤmen muͤſten/<lb/> ſie wuͤrden es nicht thun. <hi rendition="#aq">Fldrindo</hi> ſagte<lb/> <fw place="bottom" type="catch">hier-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [279/0285]
tigkeit genug in dem Munde zuſammen: Al-
lein dieſes waͤren nicht die rechtſchuͤldigen
Fluͤſſe/ ſondern die Feuchtigkeit/ welche im
Magen der concoction als ein vehiculum
dienen ſolte/ wuͤrde hierdurch abgefuͤhret:
dannenhero auch mancher duͤrre/ matt/ hart-
leibicht/ und ſonſt elende und kranck davon
wuͤrde. Der Wirth wandte ein/ gleich wohl
keñte er vornehme Doctores und andere Leu-
te/ die auch wuͤſten/ was geſund waͤre/ bey wel-
chen der Taback gleichſam als das taͤgliche
Brot im Hauſe gehalten wuͤrde. Ey ſagte
Eurylas, iſt denn nun alles recht/ was groſſe
Leute thun? Jn Warheit es ſteht ſchoͤn/
wann man in ihre Studierſtuben koͤmmt/
und nicht weiß/ ob man in einer Bauer-
Schencke/ oder in einem Wachhauſe iſt/ vor
Rauch und Stancke. Warumb muͤſſen et-
liche den Taback verreden und verſchweren/
wollen ſie anderſt bey der Liebſten keinen Korb
kriegen! warumb ſchleichen die armen Maͤn-
ner in die Kuͤche/ und ſetzen ſich umb den Herd/
daß der Rauch zum Schorſtein hinauß ſtei-
gen kan? warumb ziehen ſie andere Kleider
an/ und ſetzen alte Muͤtzen auf? Gelt/ wenn ſie
ſich des Bettelments nicht ſchaͤmen muͤſten/
ſie wuͤrden es nicht thun. Fldrindo ſagte
hier-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeBei der Ausgabe handelt es sich um die 2. Auflage… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |