Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673.
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Unterſchiedene zu Pferde/ welche wohl zwan-
tzig Stuͤcke Jagt-Wind- und Waſſer-Hun-
de nach ſich lauffen hatten. Da ſagte Eury-
las, wenn der Wallenſteiner hier waͤre/ ſo wuͤr-
de er ſprechen/ da laͤufft eine kleine Beſtie/ und
eine andere kleine Beſtie koͤmmt hinten nach/
dem folgt eine groſſe Beſtie/ drauff ſitzt wieder
eine Beſtie/ die jagen einander im Felde her-
umb. Hierauff ſagte ein Studente/ es waͤ-
re eine Schande/ daß man ſolch ungezieffer an
allen Hoͤffen ſo haͤuffig auffziehen lieſſe/ man
ſolte die Beſtien in das Waſſer werffen/ die
Haſen und die Fuͤchſe wuͤrden ſich doch wohl
fangen laſſen. Florindo lachte und fragte/ ob er
etwan auch Haſen ſchieſſen wolte/ wie jener der
haͤtte drey Haſen im Lager ſchlaffend gefun-
den/ und waͤre hingangen/ und haͤtte einen
nach dem andern auffgehoben/ und gefuͤhlt/
welcher der ſchwerſte waͤre/ hernach waͤre er
zuruͤck getreten/ und haͤtte den ſchwerſten auß
dem Hauffen herauß geſchoſſen/ daß die Haare
geſtoben. Er wuͤſte viel/ was die Hunde vor ein
Nutzen haͤtten/ er ſolte ſolche Sachen unrefor-
mirt laſſen. Gelan fiel ihm in die Rede: Es iſt
war/ ſagte er/ die Hunde haben ihr Lob/ doch
daß mancher ſo viel im Hauſe herumb lauffen
laͤſt/ die ihm den gantzen Kornboden moͤchten
kahl
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