Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673.
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ſchwitzen ſolte. Doch die Artzney war zu
ſchwach/ alſo daß ſich in wenig Tagen ein hitzi-
ges Fieber anmeldete. Und da muſte Gelanor
lachen/ ſo wenig als er Urſach darzu hatte/
denn der Wirth ſolte einen Medicum ſchaf-
fen/ der dem Ubel im Afang zu vor kaͤme: So
brachte er nicht mehr als ihrer drey zuſam-
men/ die curirten alles contra. Einer kam/ und
ſagte/ ich bitte euch um Gottes willen/ gebt
dem Patienten nichts zu trincken/ weil er den
Paroxyſmum hat/ es iſt ſo viel/ als wenn im
Bade Waſſer auff die heiſſen Steine gegoſ-
ſen wird/ und es waͤre kein Wunder/ daß er
die Kanne im Munde behielte und gaͤhlin-
ges Todes ſtuͤrbe. Der andere kam: Waswolt
ihr den Menſchen quaͤlen/ gebt ihm zu trincken/
was er haben will/ Kofent/ gebrande Waſſer/
Julep/ Staͤrck-Milch ꝛc. weñ er trinekt/ wird
die Hitze præcipitirt/ und darzu das Fieber
muß etwas angreiffen. Jſt nichts im Magen/
ſo greiffts die Natur an/ wird es ſchaden/ ſo
will ich davor ſtehen. Der Dritte ſagte:
Mann laſſe es gehn/ und beſchwere den Pati-
enten mit keiner uͤberfluͤſſigen Artzney/ wir
wollen vor ſehen/ wie ſich der ueunte Tag
an laͤſt. Jn deſſen verſchrieben die andern
brav in die Apothecken. Einer verordnete
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