Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673.
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chen/ gantz auf unverantwortliche Weiſe vor-
gezogen worden/ alſo daß andere Leute an mei-
ner Erudition zu zweiffeln anfangen/ da es
doch denen/ ſo mich examinirt, am beſten wird
bekant ſeyn/ daß ich nicht in einer Frage die
geringſte Satisfaction bin ſchuldig blieben.
Und dieſes hab ich etliche mahl ſo hefftig ad a-
nimum revocirt, daß ich gaͤntzlich beſchloſſen/
nicht einmahl anzuhalten; weil ſie doch meine
Qualitaͤten wuͤſten: und bey vorfallenden Be-
duͤrfftniß mich leicht erlangen koͤnten. Je-
dennoch ſolches haͤtte bey etlichen paſſionirten
Gemuͤthern/ dergleichen ich mehr als zu viel
wider mich habe/ vor eine Verachtung moͤ-
gen außgeleget werden/ gleich als hielte ich E.
F. Durchl. nicht ſo wuͤrdig/ daß ſie ein unter-
thaͤnigſtes Supplicat von mir ſehen ſolten. U-
ber diß haͤtte ſich E. F. Durchl. einmahl ent-
ſchuldigen moͤgen/ als haͤtte ich mich nicht zu
rechter Zeit angegeben/ daß ſie alſo bey dero
hochwichtigen Angelegenheiten meiner ver-
geſſen. Drumb wil ich mein letztes Bitten
hier in optimâ formâ ablegen. E. F. Durchl.
wolle gnaͤdigſt geruhen/ mir das verledigte
Pfarrdienſt zu N N. vor andern zu goͤnnen/
und in gnaͤdigſter Verſicherung zu leben/ daß
ich keine Stuͤcke von meiner Erudition werde
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