Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673.Die andere Supplication. P.P. E. Durchl haben viel Brieffe zu lesen/ Gelanor sagte/ wo dieses den Fürsten zur Die
Die andere Supplication. P.P. E. Durchl haben viel Brieffe zu leſen/ Gelanor ſagte/ wo dieſes den Fuͤrſten zur Die
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0337" n="331"/> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#fr">Die andere</hi> <hi rendition="#aq">Supplication.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#aq">P.P.</hi> E. Durchl haben viel Brieffe zu leſen/<lb/> drumb muß ich meinen kurtz machen. Es hat<lb/> ſich zu N. N. das Pfarrdienſt verlediget/<lb/> das moͤchte ich gern haben. Nun weiß ich/<lb/> wer nicht <hi rendition="#aq">ſupplici</hi>rt/ bekoͤm̃t nichts: Aber<lb/> ich ſehe/ daß viel <hi rendition="#aq">ſupplici</hi>ren/ die auch nichts be-<lb/> kommen. Dannenhero iſt an E. <hi rendition="#fr">F</hi> D. mein<lb/> unterthaͤnigſt gehorſamſtes Bitten und Fle-<lb/> hen/ ſie wollen doch dero angebohrne Gnade<lb/> nach/ mir einen Weg an die Hand geben/ dar-<lb/> bey dero Hochfuͤrſtlichen Gemuͤthe ich gewin-<lb/> nen/ und den Dienſt darvon tragen moͤchte.<lb/> Solche/ ꝛc.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Gelanor</hi> ſagte/ wo dieſes den <hi rendition="#fr">F</hi>uͤrſten zur<lb/> guten Stunde iſt uͤberreicht worden/ ſo iſt<lb/> kein Zweiffel/ er wird ſich an der artigen <hi rendition="#aq">In-<lb/> vention</hi> ergetzt/ und deſto lieber in des <hi rendition="#aq">ſuppli-<lb/> can</hi>ten Begehren eingewilliget haben: hat er<lb/> aber die Zeit nicht getroffen/ ſo moͤchte er eher<lb/> eine <hi rendition="#aq">Vocation</hi> zur <hi rendition="#aq">Superintendentur</hi>/ in der<lb/> Narren-Schule/ als zu dieſem Kirchendien-<lb/> ſte bekommen haben/ ich wolte es keinem ra-<lb/> then/ der nicht <hi rendition="#aq">Patro</hi>nen auf der Seite haͤtte/<lb/> die es bey vorfallender Ungnade/ mit einer<lb/><hi rendition="#c">milden und angenehmen Außlegung ent-<lb/> ſchuldigen koͤnten.</hi></p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Die</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [331/0337]
Die andere Supplication.
P.P. E. Durchl haben viel Brieffe zu leſen/
drumb muß ich meinen kurtz machen. Es hat
ſich zu N. N. das Pfarrdienſt verlediget/
das moͤchte ich gern haben. Nun weiß ich/
wer nicht ſupplicirt/ bekoͤm̃t nichts: Aber
ich ſehe/ daß viel ſuppliciren/ die auch nichts be-
kommen. Dannenhero iſt an E. F D. mein
unterthaͤnigſt gehorſamſtes Bitten und Fle-
hen/ ſie wollen doch dero angebohrne Gnade
nach/ mir einen Weg an die Hand geben/ dar-
bey dero Hochfuͤrſtlichen Gemuͤthe ich gewin-
nen/ und den Dienſt darvon tragen moͤchte.
Solche/ ꝛc.
Gelanor ſagte/ wo dieſes den Fuͤrſten zur
guten Stunde iſt uͤberreicht worden/ ſo iſt
kein Zweiffel/ er wird ſich an der artigen In-
vention ergetzt/ und deſto lieber in des ſuppli-
canten Begehren eingewilliget haben: hat er
aber die Zeit nicht getroffen/ ſo moͤchte er eher
eine Vocation zur Superintendentur/ in der
Narren-Schule/ als zu dieſem Kirchendien-
ſte bekommen haben/ ich wolte es keinem ra-
then/ der nicht Patronen auf der Seite haͤtte/
die es bey vorfallender Ungnade/ mit einer
milden und angenehmen Außlegung ent-
ſchuldigen koͤnten.
Die
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeBei der Ausgabe handelt es sich um die 2. Auflage… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |