Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673.
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weiß ob der lauſigte Kerle ſo viel Groſchen in
ſeinem Vermoͤgen hat/ als ich 1000. Thaler?
Gelanor ſchalt ihn noch haͤrter/ mit der Be-
dꝛauung/ er wolle gleich nach Hauſe reiſen/ und
ſein Bildniß drey fach abmahlen laſſen/ er wuͤ-
ſte nicht/ was hinter dem unbekandttn Men-
ſchen waͤre/ und ſolte er ſich gegen der Freyheit
dieſes Ortes bedancken/ daß jener nicht Gele-
genheit zu fernerer action gehabt. Was ge-
ſchach/ Florindo war mit dem Hoffmeiſter uͤ-
bel zufrieden/ und ſtellete ſich/ als haͤtte er
ſchlechte Luſt zu baden/ gieng auch mit einem
Pagen hinauß. Der Unbekante/ der von ihm
ſo uͤbel angelaſſen war/ und ſich nur vor dem
Orte geſcheuet hatte/ Haͤndel anzufangen/
folgete ihm auff dem Fuſſe nach/ rencontrirte
ihm auch in einen Gaͤßgen/ da wenig Leute zu
gehn pflegten; da gab es nun kurtze Compli-
menten/ ſie griffen beyde zum Degen/ und
machten einen abſcheulichen Lermen/ daß das
Geſchrey in das Bad kam/ es waͤren zween
frembde Kerlen an einander gerathen/ die wol-
ten einander die Haͤlſe brechen. Gelanor
fuhr geſchwind in ſeine Kappe/ und eilte hin-
auß/ da er denn ſich eyfrichſt bemuͤhete/ Friede
zu machen. Jedennoch weil der anders auch
ſeinen Beyſtand erhielt/ konte die Sache an-
drs nicht vertragen wer den/ als daß ſie zu-
ſam-
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