Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673.
auff R v
auff R v
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0399" n="393"/><lb/> von der Bruͤcke in das Waſſer gefallen.<lb/> Solches hoͤrte ein Junger Außfliegling/<lb/> und meynte nicht anders als waͤre es dieſen<lb/> Tag geſchehen/ <supplied>l</supplied>ieff derowegen Sporn-<lb/> ſtreichs nach dem Waſſer zu/ und fragte/ wo<lb/> der Kerl waͤre/ den man unter der Bruͤcke ge-<lb/> funden haͤtte. Die Fiſcher hoͤrten es bald/<lb/> daß der junge Geelſchnabel wolte vexiret<lb/> ſeyn/ und ſchickten ihn faſt eine halbe Meile<lb/> den Strohm hinauff. Als die andern fort<lb/> wollen/ wiſſen ſie nicht/ wo ihr <hi rendition="#aq">Compagni</hi>oͤ-<lb/> nichen hinkommen/ ſchicken auff allen Straſ-<lb/> ſen nach ihm auß. Endlich kam er wieder<lb/> und brauſte vor Lauffen/ als ein Hamſter.<lb/> Die andern ſcholten auff ihn loß: Doch kam<lb/> er vor zu mir/ und klagte/ er haͤtte den er-<lb/> ſoffenen Kerl nicht finden koͤnnen. Und da kan<lb/> ich nicht beſchreiben/ was vor ein Gelaͤch-<lb/> ter bey den andern entſtund/ daß ſich dieſer<lb/> wunderliche Menſch ſelbſt zum April geſchickt<lb/> hatte. Andere erzehlten etwas anders. Den<lb/> folgenden Tag/ als ſie zur Mahlzeit kamen/<lb/> war der Mahler nicht da. Sie fragten<lb/> nach ihme/ doch es wolte ihn niemand in<lb/> viel Stunden geſehen haben. Zuletzt ſagte<lb/> der Wirth/ das iſt ein luſtiger April/ daruͤ-<lb/> ber man das Eſſen verſaͤumt. Erzehlte hier-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">R v</fw><fw place="bottom" type="catch">auff</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [393/0399]
von der Bruͤcke in das Waſſer gefallen.
Solches hoͤrte ein Junger Außfliegling/
und meynte nicht anders als waͤre es dieſen
Tag geſchehen/ lieff derowegen Sporn-
ſtreichs nach dem Waſſer zu/ und fragte/ wo
der Kerl waͤre/ den man unter der Bruͤcke ge-
funden haͤtte. Die Fiſcher hoͤrten es bald/
daß der junge Geelſchnabel wolte vexiret
ſeyn/ und ſchickten ihn faſt eine halbe Meile
den Strohm hinauff. Als die andern fort
wollen/ wiſſen ſie nicht/ wo ihr Compagnioͤ-
nichen hinkommen/ ſchicken auff allen Straſ-
ſen nach ihm auß. Endlich kam er wieder
und brauſte vor Lauffen/ als ein Hamſter.
Die andern ſcholten auff ihn loß: Doch kam
er vor zu mir/ und klagte/ er haͤtte den er-
ſoffenen Kerl nicht finden koͤnnen. Und da kan
ich nicht beſchreiben/ was vor ein Gelaͤch-
ter bey den andern entſtund/ daß ſich dieſer
wunderliche Menſch ſelbſt zum April geſchickt
hatte. Andere erzehlten etwas anders. Den
folgenden Tag/ als ſie zur Mahlzeit kamen/
war der Mahler nicht da. Sie fragten
nach ihme/ doch es wolte ihn niemand in
viel Stunden geſehen haben. Zuletzt ſagte
der Wirth/ das iſt ein luſtiger April/ daruͤ-
ber man das Eſſen verſaͤumt. Erzehlte hier-
auff
R v
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeBei der Ausgabe handelt es sich um die 2. Auflage… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |