Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673.
Wenn ein Narr außgelacht wird/ und sich darüber erzürnt/ so ist er ein gedoppelter/ und das ist das Lied vom ENDE.
Wenn ein Narr außgelacht wird/ und ſich daruͤber erzuͤrnt/ ſo iſt er ein gedoppelter/ und das iſt das Lied vom ENDE. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0412" n="406"/><lb/> beſchrieben worden. Der Mahler blieb zu<lb/> Hofe/ und mahlte Narren/ und war ſelbſt ein<lb/> Narr. Niemand aber war vergnuͤgter/ als<lb/><hi rendition="#aq">Florindo,</hi> daß er nunmehr in den Armen<lb/> ſeiner angenehmſten <hi rendition="#aq"><supplied>Sy</supplied>lvie</hi> ſich entſchuldi-<lb/> gen koͤnte/ warumb er <supplied>ſo</supplied> lang auſſen blie-<lb/> ben. Wer dergleichen Suͤ<supplied>ſſi</supplied>gkeit empfunden<lb/> hat/ wird deſto eher des <hi rendition="#aq">Florindo</hi> Gluͤckſe-<lb/> ligkeit errathen/ die andern moͤgen zuſehen/<lb/> daß ſie nicht zu Narren werden/ ehe ſie darzu-<lb/> kom̃en/ wir beſchlieſſen mit dem nachdenckli-<lb/> chen Spruche:</p><lb/> <list> <item>Wenn ein Narr außgelacht wird/ und<lb/> ſich daruͤber erzuͤrnt/ ſo iſt er ein<lb/> gedoppelter/ und das iſt das Lied<lb/> vom<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#g">ENDE</hi>.</hi></item> </list> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> </text> </TEI> [406/0412]
beſchrieben worden. Der Mahler blieb zu
Hofe/ und mahlte Narren/ und war ſelbſt ein
Narr. Niemand aber war vergnuͤgter/ als
Florindo, daß er nunmehr in den Armen
ſeiner angenehmſten Sylvie ſich entſchuldi-
gen koͤnte/ warumb er ſo lang auſſen blie-
ben. Wer dergleichen Suͤſſigkeit empfunden
hat/ wird deſto eher des Florindo Gluͤckſe-
ligkeit errathen/ die andern moͤgen zuſehen/
daß ſie nicht zu Narren werden/ ehe ſie darzu-
kom̃en/ wir beſchlieſſen mit dem nachdenckli-
chen Spruche:
Wenn ein Narr außgelacht wird/ und
ſich daruͤber erzuͤrnt/ ſo iſt er ein
gedoppelter/ und das iſt das Lied
vom
ENDE.
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