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Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701.

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siebendes dutzent.
Wann sie nur ein wörtgen sagt;
Und die liebe Lisilis
Jst dir trefflich ungewiß.
Rosilis.
Marilis wil gar zu niedlich
Und zu wohl bedienet seyn/
Regilis ist unterschiedlich
Halb ein engel/ halb ein schwein/
Lisilis das lose blut
Stecket voller wanckelmuth.
Regilis.
Marilis wird dich belohnen
Durch ein sauer angesicht/
Rosilis mag dich verschonen/
Der Oremus taug dir nicht/
Lisilis der wildfang hat
Jhres gleichen in der stadt.
Lisilis.
Marilis ist dir gewogen/
Doch ein ding verhindert sie/
Rosilis hat dich betrogen/
Es verlohnt sich nicht der müh/
Regilis versteht es nicht/
Wann sie gleich der kützel sticht.
Der Liebhaber.
Jhr eiteln gedancken/ ach last mich zu frieden/
Die einsamkeit bekommt mir wohl/
Jch wäre viel lieber von allen geschieden/
Als das ich länger zweiffeln sol/
Verschonet nur meiner/ und lasset mich gehn/
Ein ander mag euere possen verstehn.
Mari-
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ſiebendes dutzent.
Wann ſie nur ein woͤrtgen ſagt;
Und die liebe Liſilis
Jſt dir trefflich ungewiß.
Roſilis.
Marilis wil gar zu niedlich
Und zu wohl bedienet ſeyn/
Regilis iſt unterſchiedlich
Halb ein engel/ halb ein ſchwein/
Liſilis das loſe blut
Stecket voller wanckelmuth.
Regilis.
Marilis wird dich belohnen
Durch ein ſauer angeſicht/
Roſilis mag dich verſchonen/
Der Oremus taug dir nicht/
Liſilis der wildfang hat
Jhres gleichen in der ſtadt.
Liſilis.
Marilis iſt dir gewogen/
Doch ein ding verhindert ſie/
Roſilis hat dich betrogen/
Es verlohnt ſich nicht der muͤh/
Regilis verſteht es nicht/
Wann ſie gleich der kuͤtzel ſticht.
Der Liebhaber.
Jhr eiteln gedancken/ ach laſt mich zu frieden/
Die einſamkeit bekommt mir wohl/
Jch waͤre viel lieber von allen geſchieden/
Als das ich laͤnger zweiffeln ſol/
Verſchonet nur meiner/ und laſſet mich gehn/
Ein ander mag euere poſſen verſtehn.
Mari-
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[121/0137] ſiebendes dutzent. Wann ſie nur ein woͤrtgen ſagt; Und die liebe Liſilis Jſt dir trefflich ungewiß. Roſilis. Marilis wil gar zu niedlich Und zu wohl bedienet ſeyn/ Regilis iſt unterſchiedlich Halb ein engel/ halb ein ſchwein/ Liſilis das loſe blut Stecket voller wanckelmuth. Regilis. Marilis wird dich belohnen Durch ein ſauer angeſicht/ Roſilis mag dich verſchonen/ Der Oremus taug dir nicht/ Liſilis der wildfang hat Jhres gleichen in der ſtadt. Liſilis. Marilis iſt dir gewogen/ Doch ein ding verhindert ſie/ Roſilis hat dich betrogen/ Es verlohnt ſich nicht der muͤh/ Regilis verſteht es nicht/ Wann ſie gleich der kuͤtzel ſticht. Der Liebhaber. Jhr eiteln gedancken/ ach laſt mich zu frieden/ Die einſamkeit bekommt mir wohl/ Jch waͤre viel lieber von allen geſchieden/ Als das ich laͤnger zweiffeln ſol/ Verſchonet nur meiner/ und laſſet mich gehn/ Ein ander mag euere poſſen verſtehn. Mari- H 5

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_jugend_1701/137>, abgerufen am 17.05.2024.