Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701.siebendes dutzent. Nicht mehr als nur ein huren-wort.8. Mein mahlgen ist zwar gut zu schertzen/ Doch der verstand ist vielerley; Mein herr/ das geht mir nicht von hertzen/ Man denckt doch immer narr dabey; Mein mann steht schlecht wie michs bedünckt/ Dieweil mein weib so garstig klingt. 9. Jch kan ihr nichts vor angen mahlen/ Was sie vor reden führen sol/ Sie lerne nur fein niedlich thalen/ Ein freundlich wort das find sich wohl/ Und wo sie nichts ersinnen kan/ Nimmt er ein schlechtes mäulgen an. Uberflüssiger Gedancken Achtes Dutzent. I. Die Junggesellen-Noth. DEr ehstand plagt mich offt/ Daß ich mich unverhofft Jns wesen nein verliebe/ Denn hab ich lange zeit/ So denck ich allbereit/ Ach hätt ich eine frau/ die mir die zeit vertriebe. 2. Früh morgens steh ich auff/ Und wann ich meinen lauff Bald hie bald da betrachte/ So rumpelt mir der bauch/ Derhalben denck ich auch/ Ach hät ich eine frau/ die mir ein süpgen machte. 3. Und wann ich meinen bart. Recht
ſiebendes dutzent. Nicht mehr als nur ein huren-wort.8. Mein mahlgen iſt zwar gut zu ſchertzen/ Doch der verſtand iſt vielerley; Mein herr/ das geht mir nicht von hertzen/ Man denckt doch immer narr dabey; Mein mann ſteht ſchlecht wie michs beduͤnckt/ Dieweil mein weib ſo garſtig klingt. 9. Jch kan ihr nichts vor angen mahlen/ Was ſie vor reden fuͤhren ſol/ Sie lerne nur fein niedlich thalen/ Ein freundlich wort das find ſich wohl/ Und wo ſie nichts erſinnen kan/ Nimmt er ein ſchlechtes maͤulgen an. Uberfluͤſſiger Gedancken Achtes Dutzent. I. Die Junggeſellen-Noth. DEr ehſtand plagt mich offt/ Daß ich mich unverhofft Jns weſen nein verliebe/ Denn hab ich lange zeit/ So denck ich allbereit/ Ach haͤtt ich eine frau/ die mir die zeit vertriebe. 2. Fruͤh morgens ſteh ich auff/ Und wann ich meinen lauff Bald hie bald da betrachte/ So rumpelt mir der bauch/ Derhalben denck ich auch/ Ach haͤt ich eine frau/ die mir ein ſuͤpgen machte. 3. Und wann ich meinen bart. Recht
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Nicht mehr als nur ein huren-wort.
8. Mein mahlgen iſt zwar gut zu ſchertzen/
Doch der verſtand iſt vielerley;
Mein herr/ das geht mir nicht von hertzen/
Man denckt doch immer narr dabey;
Mein mann ſteht ſchlecht wie michs beduͤnckt/
Dieweil mein weib ſo garſtig klingt.
9. Jch kan ihr nichts vor angen mahlen/
Was ſie vor reden fuͤhren ſol/
Sie lerne nur fein niedlich thalen/
Ein freundlich wort das find ſich wohl/
Und wo ſie nichts erſinnen kan/
Nimmt er ein ſchlechtes maͤulgen an.
Uberfluͤſſiger Gedancken
Achtes Dutzent.
I.
Die Junggeſellen-Noth.
DEr ehſtand plagt mich offt/
Daß ich mich unverhofft
Jns weſen nein verliebe/
Denn hab ich lange zeit/
So denck ich allbereit/
Ach haͤtt ich eine frau/ die mir die zeit vertriebe.
2. Fruͤh morgens ſteh ich auff/
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Bald hie bald da betrachte/
So rumpelt mir der bauch/
Derhalben denck ich auch/
Ach haͤt ich eine frau/ die mir ein ſuͤpgen machte.
3. Und wann ich meinen bart.
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